Kampf der Giganten um das Internet der Zukunft
Bonn, www.ne-na.de – Die Expansion von Microsoft durch den Kauf von Tellme richtet sich nach Branchenmeinung nicht nur auf den klassischen Markt für automatische Spracherkennung. Das berichtet das Bonner Wirtschaftsmagazin NeueNachricht www.ne-na.de in der Frühjahrsausgabe. „Die Planungen kann man auch nicht auf eine bessere Bedienung der Softwareprodukte reduzieren“, so der Analyst Sebastian Paulke vom Brancheninformationsdienst Voice Community www.voice-community.de. „Für Microsoft ist Sprachverarbeitung eine Schlüsseltechnik, um im Kampf gegen Google zu überleben. Schon bald werden Themen wie uneingeschränkter mobiler Internetzugang, das Auffinden relevanter Informationen im Web sowie die geräte- und ortsunabhängige Bereitstellung von Diensten über den Erfolg des Softwareriesen entscheiden“. Nur so sei der Erwerb von Tellme zu verstehen.
Microsoft-Chef Steve Ballmer sehe hier ein unglaubliches Potenzial für ein Schlüsselinterface bei der Bedienung von Computern. Tellme bringe Microsoft das Talent, eine neue Welle von Produkten zu entwickeln und die Mensch-Maschine-Interaktion zu revolutionieren. „Hinter der Akquisition steht nicht ein Investor, der einen spannenden Exit in kurzer Zeit sucht. Es geht auch nicht um den Ausbau von klassischen Service-Geschäftsmodellen: Die Umsätze unserer Branche, die im wesentlichen aus Serviceleistungen, aus Softwarelizenzen für Sprachtechnik-Komponenten und Plattformen bestehen, sind zu gering als dass sich Microsoft als neuer Konkurrent von Nuance aufstellen wollte, die zuvor den Tellme-Wettbewerber BeVocal übernommen haben“, glaubt Sprachdialogexperte Lupo Pape, Geschäftsführer von SemanticEdge www.semanticedge.de in Berlin.
Auch er ist der Meinung, dass die Akquisition von Tellme eng verzahnt ist mit den Spracherkennungsfeatures des neuen Betriebssystems Vista. „Die integrierte Sprachsteuerung im Microsoft Exchange Server und der aggressive Einstieg in die mobile Endgerätewelt sind zentrale Puzzlesteine für die Zukunftsstrategie von Microsoft. Der Bill Gates-Konzern will nicht nur sein Betriebssystem-Monopol bei Computern verteidigen, sondern bemüht sich um die Vorherrschaft im Internet und im Markt für Telekommunikation“, sagt Pape.
Microsoft denke nicht in Einzelteilen: Jeff Raikes, Präsident der Microsoft Business Devision, habe die Marschroute nach dem Tellme-Deal vorgegeben. Er bezeichnete Telefonnummern als ein „artifact of technical limitations“. „Die erste Massenmarktanwendung von Microsoft wird eine Art ‚persönlicher Assistent’ sein - eine Sprachsteuerung mit integrierter Kommunikation und vernetzt mit allen PCs. Tellme bietet dafür die Telekommunikationsnetzwerke und die Netzintelligenz für die weltweite Verbindung der PCs. Hier zeichnet sich ein Großangriff auf Skype ab, um bei der Kommunikation über das Internet Protokoll zu punkten. Tellme wird den persönlichen Assistenten vermutlich noch mit zusätzlichen Mehrwertdiensten ausstatten. Beispielsweise ein zentrales Auskunftssystem und weitere Informations- und Bestelldienste, die bereits zum Tellme-Portal dazugehören. Mit der Sprachsteuerung des Betriebssystems und dem persönlichen Assistenten wird Microsoft die Sacherkennung der breiten Masse vertraut machen und auf ein neues Niveau heben. Das ist phantastisch für unsere Branche. Die globale Sicht von Microsoft und die geschlossenen Systeme der Microsoft-Philosophie werden allerdings anderen Technologieanbietern wenig Chancen als Partner bieten. Das Gute am Auftreten von Microsoft ist aber, dass es immer auch andere zum Teil sehr kleine Spieler gegeben hat, die früher am Markt waren, die schneller gewachsen sind und die bessere Produkte entwickelt haben und die erst durch das Auftreten von Microsoft in das richtige Fahrwasser geraten sind“, kommentiert Pape. „Alleine die Integration von Sprachverarbeitung in das neue Betriebssystem Vista wird dieser Technik weiteren Auftrieb verleihen“, meint Bernhard Steimel, Sprecher der Brancheninitiative Voice Business www.voicedays.de und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Mind Business Consultants in Düsseldorf. „Durch den Einsatz von Sprachsteuerung im PC-Massenmarkt werden vielen Verbrauchern erstmals die Vorteile der Mensch-Maschine-Schnittstelle richtig bewusst. Das wird die Akzeptanz von Sprachchips auch in anderen Lebensbereichen fördern“, prognostiziert Steimel.
Pape ist sich zudem sicher, dass Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Entwicklerteams unter Führung von Tandy Trower und Craig Mundie an roboterähnlichen Geräten für den Alltag arbeiten. „Das sind keine Hirngespinste. Bereits heute existierten die dafür notwendigen Technologien wie dezentrales Rechnen, Sprach- und Mustererkennung. Drahtlose Breitbandverbindungen könnten die Tür zu einer neuen Generation selbständiger Geräte öffnen, die Aufgaben für Menschen erledigen“, erläutert Pape. Zur Lösung der Aufgabe entwickelten Mundie und Co. ein neues Hilfsmittel namens CCR (concurrency and coordination-run-time). Eine weitere Neuentwicklung von Microsoft ist der verteilte Softwaredienst DSS (decentralizend software services), der es ermöglicht, Anwendungen zu schreiben, bei denen das Programm einen Sensor auslesen oder einen Motor kontrollieren kann. „Mit DSS ist es auch möglich, Roboter über eine drahtlose Breitbandverbindung via Webbrowser von einem anderen Ort zu überwachen und zu steuern. Da liegt allerdings noch ein weiter Weg vor uns. Für Maschinen ist es sehr schwierig, sich in einem Raum zu orientieren, auf Geräusche zu reagieren, Sprache zu interpretieren und Gegenstände zu ergreifen, die höchst unterschiedlich sind“, sagt Pape. Eine funktionierende Spracherkennung werde unverzichtbar sein, um Roboter im Alltag einzusetzen. Etwa in der Altenpflege oder bei der Unterstützung behinderter Menschen. „Wie in den 70er Jahren, als die Programmiersprache ‚Microsoft Basic’ zum Schlüsselfaktor der PC-Revolution wurde, gehen Gates und seine Softwarestrategen jetzt an die Arbeit, Roboter für jedermann zu konzipieren“, so der Ausblick von Pape.
Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 – 620 44 75, E-Mail: baerbel.goddon@sohn.de oder über den Bestellbutton auf der Website www.ne-na.de (linke Seite). Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.
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Microsoft-Chef Steve Ballmer sehe hier ein unglaubliches Potenzial für ein Schlüsselinterface bei der Bedienung von Computern. Tellme bringe Microsoft das Talent, eine neue Welle von Produkten zu entwickeln und die Mensch-Maschine-Interaktion zu revolutionieren. „Hinter der Akquisition steht nicht ein Investor, der einen spannenden Exit in kurzer Zeit sucht. Es geht auch nicht um den Ausbau von klassischen Service-Geschäftsmodellen: Die Umsätze unserer Branche, die im wesentlichen aus Serviceleistungen, aus Softwarelizenzen für Sprachtechnik-Komponenten und Plattformen bestehen, sind zu gering als dass sich Microsoft als neuer Konkurrent von Nuance aufstellen wollte, die zuvor den Tellme-Wettbewerber BeVocal übernommen haben“, glaubt Sprachdialogexperte Lupo Pape, Geschäftsführer von SemanticEdge www.semanticedge.de in Berlin.
Auch er ist der Meinung, dass die Akquisition von Tellme eng verzahnt ist mit den Spracherkennungsfeatures des neuen Betriebssystems Vista. „Die integrierte Sprachsteuerung im Microsoft Exchange Server und der aggressive Einstieg in die mobile Endgerätewelt sind zentrale Puzzlesteine für die Zukunftsstrategie von Microsoft. Der Bill Gates-Konzern will nicht nur sein Betriebssystem-Monopol bei Computern verteidigen, sondern bemüht sich um die Vorherrschaft im Internet und im Markt für Telekommunikation“, sagt Pape.
Microsoft denke nicht in Einzelteilen: Jeff Raikes, Präsident der Microsoft Business Devision, habe die Marschroute nach dem Tellme-Deal vorgegeben. Er bezeichnete Telefonnummern als ein „artifact of technical limitations“. „Die erste Massenmarktanwendung von Microsoft wird eine Art ‚persönlicher Assistent’ sein - eine Sprachsteuerung mit integrierter Kommunikation und vernetzt mit allen PCs. Tellme bietet dafür die Telekommunikationsnetzwerke und die Netzintelligenz für die weltweite Verbindung der PCs. Hier zeichnet sich ein Großangriff auf Skype ab, um bei der Kommunikation über das Internet Protokoll zu punkten. Tellme wird den persönlichen Assistenten vermutlich noch mit zusätzlichen Mehrwertdiensten ausstatten. Beispielsweise ein zentrales Auskunftssystem und weitere Informations- und Bestelldienste, die bereits zum Tellme-Portal dazugehören. Mit der Sprachsteuerung des Betriebssystems und dem persönlichen Assistenten wird Microsoft die Sacherkennung der breiten Masse vertraut machen und auf ein neues Niveau heben. Das ist phantastisch für unsere Branche. Die globale Sicht von Microsoft und die geschlossenen Systeme der Microsoft-Philosophie werden allerdings anderen Technologieanbietern wenig Chancen als Partner bieten. Das Gute am Auftreten von Microsoft ist aber, dass es immer auch andere zum Teil sehr kleine Spieler gegeben hat, die früher am Markt waren, die schneller gewachsen sind und die bessere Produkte entwickelt haben und die erst durch das Auftreten von Microsoft in das richtige Fahrwasser geraten sind“, kommentiert Pape. „Alleine die Integration von Sprachverarbeitung in das neue Betriebssystem Vista wird dieser Technik weiteren Auftrieb verleihen“, meint Bernhard Steimel, Sprecher der Brancheninitiative Voice Business www.voicedays.de und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Mind Business Consultants in Düsseldorf. „Durch den Einsatz von Sprachsteuerung im PC-Massenmarkt werden vielen Verbrauchern erstmals die Vorteile der Mensch-Maschine-Schnittstelle richtig bewusst. Das wird die Akzeptanz von Sprachchips auch in anderen Lebensbereichen fördern“, prognostiziert Steimel.
Pape ist sich zudem sicher, dass Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Entwicklerteams unter Führung von Tandy Trower und Craig Mundie an roboterähnlichen Geräten für den Alltag arbeiten. „Das sind keine Hirngespinste. Bereits heute existierten die dafür notwendigen Technologien wie dezentrales Rechnen, Sprach- und Mustererkennung. Drahtlose Breitbandverbindungen könnten die Tür zu einer neuen Generation selbständiger Geräte öffnen, die Aufgaben für Menschen erledigen“, erläutert Pape. Zur Lösung der Aufgabe entwickelten Mundie und Co. ein neues Hilfsmittel namens CCR (concurrency and coordination-run-time). Eine weitere Neuentwicklung von Microsoft ist der verteilte Softwaredienst DSS (decentralizend software services), der es ermöglicht, Anwendungen zu schreiben, bei denen das Programm einen Sensor auslesen oder einen Motor kontrollieren kann. „Mit DSS ist es auch möglich, Roboter über eine drahtlose Breitbandverbindung via Webbrowser von einem anderen Ort zu überwachen und zu steuern. Da liegt allerdings noch ein weiter Weg vor uns. Für Maschinen ist es sehr schwierig, sich in einem Raum zu orientieren, auf Geräusche zu reagieren, Sprache zu interpretieren und Gegenstände zu ergreifen, die höchst unterschiedlich sind“, sagt Pape. Eine funktionierende Spracherkennung werde unverzichtbar sein, um Roboter im Alltag einzusetzen. Etwa in der Altenpflege oder bei der Unterstützung behinderter Menschen. „Wie in den 70er Jahren, als die Programmiersprache ‚Microsoft Basic’ zum Schlüsselfaktor der PC-Revolution wurde, gehen Gates und seine Softwarestrategen jetzt an die Arbeit, Roboter für jedermann zu konzipieren“, so der Ausblick von Pape.
Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 – 620 44 75, E-Mail: baerbel.goddon@sohn.de oder über den Bestellbutton auf der Website www.ne-na.de (linke Seite). Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.
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