Jeder zweite Europäer wünscht sich eine wichtigere Rolle für das Europäische Parlament
Berlin / London, 19. Mai 2008 - Drei Viertel der EU-Bürger und auch drei von vier Deutschen sind der Meinung, dass das Europäische Parlament bereits jetzt innerhalb der Europäischen Union eine wichtige Rolle einnimmt. Allerdings würde fast jeder Zweite in der EU, wie in Deutschland (48 Prozent), die Bedeutung des EU-Parlaments gerne noch gestärkt sehen. Dies geht aus der aktuellen Eurobarometer-Umfrage hervor, die von TNS Opinion im Auftrag des Europäischen Parlaments in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission durchgeführt wurde. Die Umfrage unter mehr als 26.700 Bürgern aus den 27 Mitgliedstaaten zeigt ebenfalls, dass die Mehrheit der EU-Bürger das Europäische Parlament als "demokratisch" empfindet. Jedoch wird dem Parlament relativ häufig Ineffizienz attestiert und die Bürger bemängeln, dass ihnen nicht ausreichend zugehört wird.
In fast allen Mitgliedstaaten der EU beurteilen mindestens zwei Drittel der Befragten die Rolle des Europäischen Parlaments als "wichtig". Während Deutschland hier genau im EU-Durchschnitt liegt, wird die Bedeutung der multinationalen Volksvertretungen in Slowenien (88 Prozent), Griechenland (87 Prozent) und Zypern (86 Prozent) besonders hoch eingeschätzt. Ausnahme ist Großbritannien, wo diese Meinung von nur 59 Prozent der Bürger geteilt wird, 26 Prozent der Briten sähen es sogar gern, wenn der Einfluss des EU-Parlaments verringert würde. Der Anteil derjenigen, die hierzulande dem Parlament der Europäischen Union eine untergeordnete Bedeutung zuschrieben, liegt mit 16 Prozent etwas über dem EU-Durchschnitt. Nur in Österreich (23 Prozent), Dänemark (19 Prozent) und Großbritannien (18 Prozent) ist der Anteil derer, die das Europäische Parlament für "unwichtig" halten, noch größer. Im Ländervergleich fallen Zypern und Griechenland besonders auf, da dort drei Viertel der Bevölkerung das Europäische Parlament nicht nur für außerordentlich wichtig halten, sondern sich auch am stärksten einen weiteren Bedeutungszuwachs des Europäischen Abgeordnetenhauses wünschen. Unter den Deutschen würde etwa einer von acht eine schwächere Rolle des Parlaments begrüßen und gut ein Viertel (27 Prozent) sieht keinen Änderungsbedarf in irgendeine Richtung.
Seit diese Frage in der von TNS Opinion durchgeführten Erhebung im Frühjahr 2000 zuletzt gestellt wurde (EU-15 Mitgliedstaaten), ist der Anteil derjenigen, die das Europäische Parlament für "wichtig" halten, europaweit um zwölf Prozentpunkte gestiegen (von 63 auf 75 Prozent). Seit der ersten Erhebung stieg der Anteil der Befürworter einer Erweiterung der Parlamentskompetenzen um fünf Prozentpunkte auf 48 Prozent an. Elf Prozent hatten dem Europäischen Parlament Einfluss entziehen wollen und 23 Prozent hatten eine Veränderung in keine der beiden Richtungen für nötig befunden.
Ein weiteres Thema dieser Eurobarometer-Befragung war, inwieweit bestimmte Begriffe mit der Wahrnehmung des Europäischen Parlaments durch die Bürger korrespondieren. Im Ergebnis beschreibt "demokratisch" nach Meinung der meisten Europäer das Europäische Parlament am besten (69 Prozent). Nur etwa jeder sechste Europäer (16 Prozent) würde dieser Einschätzung widersprechen. Länderspezifisch betrachtet beschreibt ein großer Anteil der Bürger in Finnland (40 Prozent), in Österreich (33 Prozent) und in Großbritannien (27 Prozent) das Europäische Parlament nicht als "demokratisch".
Ein großer Teil der Europäer sieht die multinationale Volksvertretung als "wenig dynamisch" an (35 Prozent), in Deutschland sind dies 52 Prozent. "Dynamisch" halten das Parlament 45 Prozent der Europäer, während nur 36 Prozent der Deutschen dies so sehen. Neben Griechenland (79 Prozent) und Belgien (57 Prozent) sind es vor allem die neuen Mitgliedsländer wie Slowenien (71 Prozent), Zypern (65 Prozent), die Slowakei (65 Prozent), Polen (60 Prozent), Rumänien (60 Prozent), Ungarn (57 Prozent) und Malta (57 Prozent), die das Parlament für "dynamisch" halten.
Die Gruppen der EU-Bürger, die der Meinung sind, dass das Parlament ihnen zuhört oder nicht zuhört sind etwa gleich groß (42 : 41 Prozent). Deutschland gehört mit 60 Prozent, wie Finnland (62 Prozent), die Niederlande (62 Prozent), Österreich (57 Prozent) und Schweden (51 Prozent) zu den Ländern, die es bemängeln, dass das Parlament seinen Bürgern nicht ausreichend zuhört.
Ferner hält mehr als die Hälfte der Europäer (55 Prozent) das Europäische Parlament für "nicht sehr bekannt", 38 Prozent beschreiben es als "technokratisch" und knapp ein Drittel findet es "ineffizient" (32 Prozent). Die Meinung, das Europäische Parlament arbeite nicht effizient, herrscht vor allem in den Niederlanden (56 Prozent), Schweden (55 Prozent), Finnland (54 Prozent), Deutschland (47 Prozent), Großbritannien (46 Prozent), Dänemark (45 Prozent) und Österreich (43 Prozent) vor. Im Gegensatz dazu stimmen mehr als sechs von zehn Befragten in Griechenland (70 Prozent), Litauen (65 Prozent), Ungarn (63 Prozent) und der Slowakei (60 Prozent) dieser Auffassung nicht zu.
"In seinem fast dreißigjährigen Bestehen hat sich das Europäische Parlament als feste Größe des Europäischen Vereinigungsprozesses im Bewusstsein der EU-Bürger etabliert. Seine Bedeutung als einzig demokratisch gewähltes Organ der EU findet in allen Mitgliedsländern hohe Anerkennung, eine weitere Ausdehnung seiner Befugnisse würde allerdings in einigen Mitgliedsländern - allen voran in Großbritannien - auf erhebliche Vorbehalte stoßen," kommentiert Richard Hilmer, Geschäftsführer der TNS Infratest Sozialforschung.
Die vollständige Presseinformation als PDF-Datei mit zusätzlichen Grafiken finden sie hier:
http://www.tns-infratest.com/presse/presseinformationen.asp
Der Eurobarometer-Bericht ist seit März 2008 unter http://europa.eu.int/comm/public_opinion/index_en.htm veröffentlicht.
Die Europäische Kommission hat Daten dieses Berichts seit seiner ersten Veröffentlichung den betreffenden Medien zur
Verfügung gestellt. Soweit uns bekannt ist, wurden die in der beiliegenden Pressemitteilung genannten Ergebnisse nicht
veröffentlicht.
Haftungsausschluss
Die Ergebnisse beruhen auf einer von TNS Opinion & Social in der Zeit vom 22. September bis zum 03. November 2007 durchgeführten Umfrage mit insgesamt 26.768 persönlichen Interviews in den 27 Mitgliedstaaten der EU. Alle in der oben stehenden Mitteilung dargestellten Daten basieren auf den Meinungen der befragten Personen. TNS steht nur für die Daten, die veröffentlicht wurden, und in dem Kontext, in dem wir sie präsentiert haben, sowie für unsere eigene Interpretation dieser Ergebnisse ein. Für davon abweichende Interpretationen können wir keine Verantwortung übernehmen.
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Die Marktforschungsgruppe TNS ist das weltweit größte Unternehmen für kundenspezifische Marktforschung und ein führender Anbieter von Umfragen zu gesellschaftlichen und politischen Problemstellungen. Darüber hinaus gehört TNS zu den größten Anbietern von Verbraucher-Panelen, TV-Einschaltquotenmessungen und Media-Intelligence-Services. TNS beschäftigt mehr als 13.000 Angestellte in einem globalen Netzwerk, das 70 Länder umfasst. Das Unternehmen stellt lokalen und multinationalen Unternehmen und Einrichtungen Marktforschungsdaten und Marktmessungen zur Verfügung, vermittelt Einblicke und führt Analysen durch. TNS verbindet das Fachwissen in Spezialbereichen mit einer umfassenden Kompetenz in den Bereichen Neuproduktentwicklung, Motivationsforschung, Marken- und Werbeforschung und Stakeholder Management, um seinen Kunden stets hochaktuelle und international gültige Daten liefern zu können.
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TNS Infratest ist Mitglied der TNS Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. Für unsere Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest "Beratung durch Forschung" und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und
Entscheidungssicherheit. Weitere Informationen unter www.tns-infratest.com
Kontakt und weitere Informationen:
Richard Hilmer
TNS Infratest Sozialforschung GmbH
t +49 (0)30 53322 110
e richard.hilmer@tns-infratest.com
Leendert de Voogd
Global Head of TNS Political & Social
t +32 (0) 2 66 118 66
e leendert.devoogd@tns-global.com
In fast allen Mitgliedstaaten der EU beurteilen mindestens zwei Drittel der Befragten die Rolle des Europäischen Parlaments als "wichtig". Während Deutschland hier genau im EU-Durchschnitt liegt, wird die Bedeutung der multinationalen Volksvertretungen in Slowenien (88 Prozent), Griechenland (87 Prozent) und Zypern (86 Prozent) besonders hoch eingeschätzt. Ausnahme ist Großbritannien, wo diese Meinung von nur 59 Prozent der Bürger geteilt wird, 26 Prozent der Briten sähen es sogar gern, wenn der Einfluss des EU-Parlaments verringert würde. Der Anteil derjenigen, die hierzulande dem Parlament der Europäischen Union eine untergeordnete Bedeutung zuschrieben, liegt mit 16 Prozent etwas über dem EU-Durchschnitt. Nur in Österreich (23 Prozent), Dänemark (19 Prozent) und Großbritannien (18 Prozent) ist der Anteil derer, die das Europäische Parlament für "unwichtig" halten, noch größer. Im Ländervergleich fallen Zypern und Griechenland besonders auf, da dort drei Viertel der Bevölkerung das Europäische Parlament nicht nur für außerordentlich wichtig halten, sondern sich auch am stärksten einen weiteren Bedeutungszuwachs des Europäischen Abgeordnetenhauses wünschen. Unter den Deutschen würde etwa einer von acht eine schwächere Rolle des Parlaments begrüßen und gut ein Viertel (27 Prozent) sieht keinen Änderungsbedarf in irgendeine Richtung.
Seit diese Frage in der von TNS Opinion durchgeführten Erhebung im Frühjahr 2000 zuletzt gestellt wurde (EU-15 Mitgliedstaaten), ist der Anteil derjenigen, die das Europäische Parlament für "wichtig" halten, europaweit um zwölf Prozentpunkte gestiegen (von 63 auf 75 Prozent). Seit der ersten Erhebung stieg der Anteil der Befürworter einer Erweiterung der Parlamentskompetenzen um fünf Prozentpunkte auf 48 Prozent an. Elf Prozent hatten dem Europäischen Parlament Einfluss entziehen wollen und 23 Prozent hatten eine Veränderung in keine der beiden Richtungen für nötig befunden.
Ein weiteres Thema dieser Eurobarometer-Befragung war, inwieweit bestimmte Begriffe mit der Wahrnehmung des Europäischen Parlaments durch die Bürger korrespondieren. Im Ergebnis beschreibt "demokratisch" nach Meinung der meisten Europäer das Europäische Parlament am besten (69 Prozent). Nur etwa jeder sechste Europäer (16 Prozent) würde dieser Einschätzung widersprechen. Länderspezifisch betrachtet beschreibt ein großer Anteil der Bürger in Finnland (40 Prozent), in Österreich (33 Prozent) und in Großbritannien (27 Prozent) das Europäische Parlament nicht als "demokratisch".
Ein großer Teil der Europäer sieht die multinationale Volksvertretung als "wenig dynamisch" an (35 Prozent), in Deutschland sind dies 52 Prozent. "Dynamisch" halten das Parlament 45 Prozent der Europäer, während nur 36 Prozent der Deutschen dies so sehen. Neben Griechenland (79 Prozent) und Belgien (57 Prozent) sind es vor allem die neuen Mitgliedsländer wie Slowenien (71 Prozent), Zypern (65 Prozent), die Slowakei (65 Prozent), Polen (60 Prozent), Rumänien (60 Prozent), Ungarn (57 Prozent) und Malta (57 Prozent), die das Parlament für "dynamisch" halten.
Die Gruppen der EU-Bürger, die der Meinung sind, dass das Parlament ihnen zuhört oder nicht zuhört sind etwa gleich groß (42 : 41 Prozent). Deutschland gehört mit 60 Prozent, wie Finnland (62 Prozent), die Niederlande (62 Prozent), Österreich (57 Prozent) und Schweden (51 Prozent) zu den Ländern, die es bemängeln, dass das Parlament seinen Bürgern nicht ausreichend zuhört.
Ferner hält mehr als die Hälfte der Europäer (55 Prozent) das Europäische Parlament für "nicht sehr bekannt", 38 Prozent beschreiben es als "technokratisch" und knapp ein Drittel findet es "ineffizient" (32 Prozent). Die Meinung, das Europäische Parlament arbeite nicht effizient, herrscht vor allem in den Niederlanden (56 Prozent), Schweden (55 Prozent), Finnland (54 Prozent), Deutschland (47 Prozent), Großbritannien (46 Prozent), Dänemark (45 Prozent) und Österreich (43 Prozent) vor. Im Gegensatz dazu stimmen mehr als sechs von zehn Befragten in Griechenland (70 Prozent), Litauen (65 Prozent), Ungarn (63 Prozent) und der Slowakei (60 Prozent) dieser Auffassung nicht zu.
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veröffentlicht.
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