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Immer mehr Deutsche laden Filme aus dem Internet

Zahl der Abrufe steigt in Deutschland um 45 Prozent / Umsätze legen in Westeuropa auf 88 Millionen Euro zu /
bitkom | 17.07.2006
Berlin, 17. Juli 2006: Ob Spielfilme, Serien oder Dokumentationen - noch nie wurden so viele Videos legal aus dem Internet abgerufen wie in diesem Sommer. Mit derzeit 160.000 kommerziellen Downloads pro Monat ist der deutsche Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent gewachsen. Im Sommer 2005 waren die Anbieter auf durchschnittlich 110.000 Abrufe im Monat gekommen. Das hat der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin bekannt gegeben. „Ein wesentlicher Grund für den Siegeszug der Video-Downloads ist der anhaltende Boom von Breitbandanschlüssen bei gleichzeitig sinkenden Verbindungspreisen. Etwa 50 Prozent aller Nutzer haben bereits eine Flatrate“, sagt BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.

2005 stieg die Zahl schneller Internetzugänge hierzulande im Vergleich zum Vorjahr um 56 Prozent auf 10,6 Millionen. Bis 2008 soll sich diese Zahl noch einmal nahezu verdoppeln. Für das Ende des laufenden Jahres rechnet der BITKOM damit, dass in Deutschland etwa 14 Millionen Haushalte über eine Breitbandanbindung verfügen.

Vor diesem Hintergrund sagen Marktforscher den Anbietern kommerzieller Video-Downloads gute Geschäfte voraus. Für dieses Jahr prognostiziert das European Information Technology Observatory (EITO) einen Umsatz von 88 Millionen Euro in Westeuropa. 2007 werde dieser Wert um 51 Prozent auf 133 Millionen Euro klettern. Auch für die folgenden Jahre sieht EITO deutlich zweistellige Wachstumsraten. Jörg Menno Harms: „Vieles deutet darauf hin, dass sich bei Videos eine ganz ähnliche Entwicklung vollzieht wie einst bei Musik. Downloads können sich auch hier zu einem der wichtigsten Vertriebswege entwickeln.“

Derzeit setzen die Anbieter von Video-Downloads im Wesentlichen auf zwei Geschäftsmodelle. Das eine ähnelt dem Verleih in einer Videothek, das anderem dem Verkauf in einem Laden:

n Pay-per-View ist der weiter verbreitete Ansatz. Kunden rufen Filme ab und können sich diese für eine bestimmte Zeit ansehen. Meist verfallen die Rechte nach 24 Stunden.

n Download-to-Own gibt dem Nutzer hingegen die Möglichkeit, sich die Videos unbegrenzt oft anzuschauen. Die Preise sind dafür in aller Regel etwas höher.

Steigende Übertragungsraten ermöglichen es bei beiden Verfahren, die Videos in einer immer besseren Qualität zu empfangen. Sie erreicht inzwischen DVD-Niveau. Hochauflösende HD-Angebote sind bereits angekündigt.

Die oben genannten Zahlen zu den Video-Abrufen in Deutschland enthalten neben reinen Downloads auch Streams. Bei diesen werden die Daten nicht auf dem Rechner des Kundens gespeichert.



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