IDC-Studie zum deutschen Bankenmarkt
In der im Januar 2006 veröffentlichten Studie "Der Bankensektor in Deutschland – IT-Trends im Zeichen des Umbruchs" untersucht das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC das heimische Bankensystem und erläutert die Branchenentwicklung und Anforderungen der Anwender an die IT.
Der strukturelle Umbruch innerhalb der deutschen Bankenlandschaft wird seit Jahren getrieben durch eine Reihe von geänderten Rahmenbedingungen. "So steigt beispielsweise der Wettbewerbsdruck durch Direktbanken erheblich und es drängen verstärkt ausländische Banken auf den deutschen Markt", sagt Joachim Benner, Research Analyst beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC in Frankfurt. "Die Folgen dieser geänderten Rahmenbedingungen sind ein steigender Konsolidierungsdruck und rückläufige Erträge.“
Die im Rahmen dieser Studie durchgeführte Befragung unter 50 IT-Entscheidern im Bankensegment zeigt, dass die Fertigungstiefe der deutschen Banken mit etwa 70% nach wie vor sehr hoch ist, sich aber in den nächsten Jahren deutlich verringern wird. "Viele Banken werden sich in Zukunft stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, um die Effizienz und die Gewinne zu steigern", ist Benner überzeugt. Zudem zeigt die Befragung, dass die konsequente Automatisierung der Geschäftsabläufe (Straight-Through-Processing) weiter voranschreitet.
Auch die Rolle der IT-Abteilungen wird sich von der momentan vorherrschenden Cost-Center-Struktur wegentwickeln. "Aus Sicht der befragten IT-Verantwortlichen wird zukünftig eher eine organisatorische und koordinierende Rolle erwartet", gibt Benner ein Befragungsergebnis wieder. Für IT-Anbieter ergeben sich aus dieser Rollenänderung neue Geschäftsmöglichkeiten, ist der Analyst überzeugt. "Insbesondere Anbieter von IT-Dienstleistungen, die über das erforderliche Branchen- und Prozess-Know-how verfügen, können im Hinblick auf die veränderten Rahmenbedingungen der deutschen Banken weitere Marktpotenziale erschließen."