Hightech-Branche kritisiert Rundfunk-Pläne der Länder
Berlin, 22. Oktober 2008
Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen mit den GEZ-Gebühren keine neuen Unterhaltungsangebote im Internet finanzieren. Das hat der Hightech-Verband BITKOM vor der heutigen Beratung der Ministerpräsidenten zu Neuregelungen im Rundfunk gefordert. „Wenn ARD und ZDF künftig auch Unterhaltungsangebote ins Web stellen, verzerren sie den Wettbewerb mit privaten Anbietern“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Es ist völlig inakzeptabel, mit den Zwangsgebühren der GEZ in einen funktionierenden Markt einzugreifen.“ Der BITKOM fordert, dass sich die öffentlich-rechtlichen Anbieter auf die gesetzlich geregelte Grundversorgung beschränken.
Die im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag geplanten Neuregelungen werden Scheer zufolge die Rundfunkgebühren langfristig in die Höhe treiben: „Hier sollten die Politiker nicht nur an den Spielraum der Sender denken, sondern auch an den Geldbeutel der Verbraucher.“ Bereits jetzt finden zwei Drittel der Deutschen die GEZ-Gebühren zu hoch. Das geht aus einer repräsentativen Erhebung von Forsa für den BITKOM hervor. 39 Prozent sagen, der Betrag sei zu hoch. Weitere 23 Prozent halten ihn für „viel zu hoch“. Als angemessen bezeichnet nur jeder Dritte (35 Prozent) die Gebühr, die für TV und Radio bei 17,03 Euro pro Monat liegt.
Der BITKOM plädiert auch deshalb für ein neues Rundfunkgebühren-Modell. „Die Bundesländer sollten das komplizierte GEZ-System durch eine einfach zu handhabende, pauschale Rundfunkabgabe zu ersetzen“, so Prof. Scheer. „Ein offizieller Vorschlag ist längst überfällig, schließlich wurde schon im vergangenen Jahr eine Reform in Aussicht gestellt.“ Bei einer Pauschale pro Kopf oder Haushalt gäbe es keine Schwarzseher mehr und die GEZ könne ihre Kontroll-Bürokratie abbauen. „Wenn sich der Obolus auf die Grundversorgung beschränkt, werden für die meisten Bürger die Rundfunkgebühren sinken“, erklärte Scheer. Bisher orientieren sich die Gebühren an der Verfügbarkeit von Empfangsgeräten in den Haushalten. „Im digitalen Zeitalter ist es aber nicht praktikabel, für jede technische Innovation eine neue Gebührenklausel zu erfinden“, gibt der BITKOM-Präsident zu bedenken. So hätten Gerichte bereits in Einzelfällen entschieden, dass die seit 2007 geltende GEZ-Pflicht für Internet-PCs unzulässig sei.
Ansprechpartner
Christian Spahr
Pressesprecher
Telekommunikation & Recht
Tel. +49. 30. 27576-112
Fax +49. 30. 27576-400
c.spahr@bitkom.org
Dr. Guido Brinkel
Bereichsleiter Medienpolitik
Tel. +49. 30. 27576-221
Fax +49. 30. 27576-400
g.brinkel@bitkom.org
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen mit den GEZ-Gebühren keine neuen Unterhaltungsangebote im Internet finanzieren. Das hat der Hightech-Verband BITKOM vor der heutigen Beratung der Ministerpräsidenten zu Neuregelungen im Rundfunk gefordert. „Wenn ARD und ZDF künftig auch Unterhaltungsangebote ins Web stellen, verzerren sie den Wettbewerb mit privaten Anbietern“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Es ist völlig inakzeptabel, mit den Zwangsgebühren der GEZ in einen funktionierenden Markt einzugreifen.“ Der BITKOM fordert, dass sich die öffentlich-rechtlichen Anbieter auf die gesetzlich geregelte Grundversorgung beschränken.
Die im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag geplanten Neuregelungen werden Scheer zufolge die Rundfunkgebühren langfristig in die Höhe treiben: „Hier sollten die Politiker nicht nur an den Spielraum der Sender denken, sondern auch an den Geldbeutel der Verbraucher.“ Bereits jetzt finden zwei Drittel der Deutschen die GEZ-Gebühren zu hoch. Das geht aus einer repräsentativen Erhebung von Forsa für den BITKOM hervor. 39 Prozent sagen, der Betrag sei zu hoch. Weitere 23 Prozent halten ihn für „viel zu hoch“. Als angemessen bezeichnet nur jeder Dritte (35 Prozent) die Gebühr, die für TV und Radio bei 17,03 Euro pro Monat liegt.
Der BITKOM plädiert auch deshalb für ein neues Rundfunkgebühren-Modell. „Die Bundesländer sollten das komplizierte GEZ-System durch eine einfach zu handhabende, pauschale Rundfunkabgabe zu ersetzen“, so Prof. Scheer. „Ein offizieller Vorschlag ist längst überfällig, schließlich wurde schon im vergangenen Jahr eine Reform in Aussicht gestellt.“ Bei einer Pauschale pro Kopf oder Haushalt gäbe es keine Schwarzseher mehr und die GEZ könne ihre Kontroll-Bürokratie abbauen. „Wenn sich der Obolus auf die Grundversorgung beschränkt, werden für die meisten Bürger die Rundfunkgebühren sinken“, erklärte Scheer. Bisher orientieren sich die Gebühren an der Verfügbarkeit von Empfangsgeräten in den Haushalten. „Im digitalen Zeitalter ist es aber nicht praktikabel, für jede technische Innovation eine neue Gebührenklausel zu erfinden“, gibt der BITKOM-Präsident zu bedenken. So hätten Gerichte bereits in Einzelfällen entschieden, dass die seit 2007 geltende GEZ-Pflicht für Internet-PCs unzulässig sei.
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Dr. Guido Brinkel
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Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.