Handy-TV: Streit um Frequenzen spitzt sich zu
Berlin, 13. November 2006
Privatwirtschaftliche Investoren könnten bei der Zuteilung von Handy-TV-Frequenzen das Nachsehen haben. Das befürchtet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Grund der Besorgnis: ein Konzept der öffentlich-rechtlichen Sender, über das die Direktoren der Landesmedienanstalten am Dienstag und Mittwoch entscheiden wollen. „Das Konzept fordert in Gutsherrenmanier, einen großen Teil des Frequenzspektrums für ARD und ZDF zu reservieren“, kritisiert BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Private Unternehmen würden damit im Markt stark benachteiligt. „TV-Netze ohne Frequenzen, das ist wie Autofahren ohne Straße: Man kommt nicht vom Fleck“, so Rohleder. In der vorliegenden Form dürfe das Frequenz-Konzept auf keinen Fall umgesetzt werden. „Die knappen Ressourcen für mobiles TV müssen fair zwischen öffentlichen und privaten Anbietern aufgeteilt werden.“
Das vorgeschlagene Konzept sei zudem alles andere als effizient, erklärt der Hightech-Verband. Mobile TV-Signale (DVB-H) und das frei empfangbare Digitalfernsehen DVB-T sollen dabei gemeinsam übertragen werden. Diese „hybride Lösung“ biete nicht nur eine schlechtere Versorgung, sie sei auch teurer und gehe verschwenderisch mit dem Frequenz-Spektrum um. „Der enorme Frequenz-Hunger der öffentlich-rechtlichen Sender ließe neuen privaten Anbietern fast keinen Raum mehr“, analysiert Rohleder. „Auf Kosten der Rundfunkgebührenzahler soll hier eine Art Monopol geschaffen werden.“
Schon mehrfach hatte BITKOM die Länder aufgefordert, sich schnell auf ein praktikables Vergabeverfahren für die Frequenzen zu einigen. „Es muss in ganz Deutschland einheitliche Regeln geben“, erklärt Rohleder. Bislang sind die Vergabeverfahren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich oder existieren noch nicht. „Die Anbieter brauchen Planungssicherheit für ihre Investitionen, damit dieser Zukunftsmarkt 2007 endlich durchstarten kann.“ Weil klare Rahmenbedingungen fehlen, gibt es in Deutschland bisher nur regional begrenzte Handy-TV-Angebote. Andere Länder sind da weiter: etwa Italien, wo mobiles Fernsehen seit Juni diesen Jahres landesweit angeboten wird.
„Wenn es gelingt, Handy-TV-Dienste zügig einzuführen, kann das ein hochinteressanter Markt werden“, sagt Rohleder. Bis 2010 dürften in Deutschland gemäß einer BITKOM-Schätzung 20 Millionen fernsehtaugliche Mobiltelefone verkauft werden. Dies entspricht einem Umsatz von sechs Milliarden Euro. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM hat gezeigt, dass sich schon heute mehr als zehn Millionen Deutsche für Handy-TV interessieren.
Ansprechpartner
Christian Spahr
Pressesprecher Telekommunikation & Recht
+49. 30. 27576-112
Fax +49. 30. 27576-400
c.spahr@bitkom.org
Manfred Breul
Bereichsleiter Telekommunikation
+49. 30. 27576-260
Fax +49. 30. 27576-51260
m.breul@bitkom.org
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 800 Direktmitglieder mit etwa 120 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Privatwirtschaftliche Investoren könnten bei der Zuteilung von Handy-TV-Frequenzen das Nachsehen haben. Das befürchtet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Grund der Besorgnis: ein Konzept der öffentlich-rechtlichen Sender, über das die Direktoren der Landesmedienanstalten am Dienstag und Mittwoch entscheiden wollen. „Das Konzept fordert in Gutsherrenmanier, einen großen Teil des Frequenzspektrums für ARD und ZDF zu reservieren“, kritisiert BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Private Unternehmen würden damit im Markt stark benachteiligt. „TV-Netze ohne Frequenzen, das ist wie Autofahren ohne Straße: Man kommt nicht vom Fleck“, so Rohleder. In der vorliegenden Form dürfe das Frequenz-Konzept auf keinen Fall umgesetzt werden. „Die knappen Ressourcen für mobiles TV müssen fair zwischen öffentlichen und privaten Anbietern aufgeteilt werden.“
Das vorgeschlagene Konzept sei zudem alles andere als effizient, erklärt der Hightech-Verband. Mobile TV-Signale (DVB-H) und das frei empfangbare Digitalfernsehen DVB-T sollen dabei gemeinsam übertragen werden. Diese „hybride Lösung“ biete nicht nur eine schlechtere Versorgung, sie sei auch teurer und gehe verschwenderisch mit dem Frequenz-Spektrum um. „Der enorme Frequenz-Hunger der öffentlich-rechtlichen Sender ließe neuen privaten Anbietern fast keinen Raum mehr“, analysiert Rohleder. „Auf Kosten der Rundfunkgebührenzahler soll hier eine Art Monopol geschaffen werden.“
Schon mehrfach hatte BITKOM die Länder aufgefordert, sich schnell auf ein praktikables Vergabeverfahren für die Frequenzen zu einigen. „Es muss in ganz Deutschland einheitliche Regeln geben“, erklärt Rohleder. Bislang sind die Vergabeverfahren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich oder existieren noch nicht. „Die Anbieter brauchen Planungssicherheit für ihre Investitionen, damit dieser Zukunftsmarkt 2007 endlich durchstarten kann.“ Weil klare Rahmenbedingungen fehlen, gibt es in Deutschland bisher nur regional begrenzte Handy-TV-Angebote. Andere Länder sind da weiter: etwa Italien, wo mobiles Fernsehen seit Juni diesen Jahres landesweit angeboten wird.
„Wenn es gelingt, Handy-TV-Dienste zügig einzuführen, kann das ein hochinteressanter Markt werden“, sagt Rohleder. Bis 2010 dürften in Deutschland gemäß einer BITKOM-Schätzung 20 Millionen fernsehtaugliche Mobiltelefone verkauft werden. Dies entspricht einem Umsatz von sechs Milliarden Euro. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM hat gezeigt, dass sich schon heute mehr als zehn Millionen Deutsche für Handy-TV interessieren.
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Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 800 Direktmitglieder mit etwa 120 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.