Geschäftsprozessmanagement gewinnt weiter an Bedeutung
Im 4. Quartal 2005 haben das Kompetenzzentrum für Geschäftsprozessmanagement, Köln und die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg ihre jährliche Umfrage zum Status Quo Geschäftsprozessmanagement in Deutschland, Österreich und der Schweiz
durchgeführt. An der Durchführung der Umfrage ist u.a. neben der
Technischen Universität Wien auch die Unternehmensberatung Acrys
Consult beteiligt, die als Spezialist für die Finanzindustrie im
Rahmen der Umfrage die Konzeption und Betreuung dieses Branchenfokus übernimmt.
An der Studienumfrage haben 176 Unternehmen aus Deutschland (117),
Österreich (46) und der Schweiz (13) teilgenommen, davon 49
Finanzdienstleister mit einem guten Querschnitt der Branche. Über 2/3
der Teilnehmer sind Führungskräfte.
Branchenübergreifende Ergebnisse:
Geschäftsprozessmanagement (GPM) ist weiterhin ein Top-Thema auf
der Handlungsagenda der Unternehmen und wird von fast allen
Teilnehmern als sehr wichtig (54,5%) oder wichtig (41,9%) beurteilt.
Im Vergleich zum Vorjahresergebnis hat das Thema damit nochmals an
Bedeutung gewonnen. 67% aller befragten Unternehmen planen in 2006
generelle Aktivitäten zur Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse, ca.
40% von ihnen sogar umfangreiche Projekte.
Auf der Prioritätenliste 2006 stehen neben einer aktiveren
Kapazitäts- und Ressourcensteuerung vor allem die Verbesserung der
Kundenorientierung und des Kundenbeziehungsmanagements sowie die
Standardisierung von Abläufen. Insgesamt ist ein deutlicher Trend zur
Konsolidierung der Prozesssteuerung erkennbar.
Obgleich die Mehrheit der Unternehmen von GPM eine erhebliche
Effektivitätssteigerung erwartet, zeigen die Ergebnisse der Studie
aber auch, dass Methoden und organisatorische Maßnahmen zur
Prozessorientierung häufig noch nicht konsequent umgesetzt werden.
Fazit der diesjährigen Studie: Trotz positiver Prognosen besteht noch
immer Aufklärungs- und Handlungsbedarf zum Thema
Geschäftsprozessmanagement.
Ergebnisse in der Finanzbranche:
Wie in den Vorjahren auch stufen fast alle(95,9%) teilnehmenden
Finanzdienstleister das Thema Geschäftsprozessmanagement als sehr
wichtig oder wichtig ein. Dem gegenüber steht aber auch eine
anhaltende, latente Zurückhaltung bei der methodischen und
konsequenten Prozessorientierung in den Instituten. Dies verdeutlicht
sich insbesondere durch das Festhalten an einer überwiegend
funktionsgetriebenen Aufbauorganisation. Aber immerhin 42,9% der
Institute planen für 2006 ein umfangreiches Projekt zur Verbesserung
der Geschäftsprozesse. "Den großen Wurf hin zu einer umfassenden
Prozessorientierung wagt dabei eher kein Institut, wohl aber wird an
der Optimierung einzelner (Kern-) Prozesse gearbeitet", sagt Andreas
Kullmann, Geschäftsführer von Acrys Consult.
In der Finanzbranche liefert die Studienumfrage hoch interessante
Ergebnisse insbesondere zu den Schwerpunkten und Nutzen von
Geschäftsprozessmanagement, zu Ansätzen bei der Industrialisierung
des Geschäftsmodells, zu Outsourcing und Standardsoftware sowie zu
eingesetzten Managementmethoden. Überraschend deutlich fällt die
Verbindung zwischen Risikomanagement und Prozessmanagement aus. So
sehen 95,9% der Teilnehmer einen positiven Einfluss der Basel
II-Vorschriften zu Operationellen Risiken auf die Prozesseffizienz.
Abruf der Studienergebnisse:
Die branchenübergreifenden Studienergebnisse sind erhältlich unter
www.bpm-expo.com oder können unter der Mailadresse
sc@prozessmanagement-news.de angefordert werden. Die
Studienergebnisse im Finanzdienstleistungssektor können unter der
Mailadresse office@acrys.com angefordert werden.