Ethno-Banking 2011: Institute entdecken neue Geschäftsfelder
Mehr als zwei Drittel der Top-Entscheider sehen Angebote auf dem Vormarsch, die sich an spezielle ethnische Anlegergruppen richten. Beispiel Islamic Banking: Für religiös orientierte Kunden aus islamischen Ländern werden zunehmend korankonforme Geldanlagen konzipiert. Knapp ein Drittel der Befragten erwartet, dass das so genannte Islamic Banking mittelfristig wesentlich wichtiger werden wird. Von dieser Entwicklung profitiert in erster Linie das Privatkundengeschäft mit Muslimen im Inland. Aber auch das Auslandsgeschäft erhält neue Impulse. Immerhin wollen 69 Prozent der Institute verstärkt durch Zukäufe ins Ausland expandieren. Das ergibt der Branchenkompass 2008 Kreditinstitute von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Einige Banken haben bereits Initiativen gestartet, um mit besonderem Marketing und speziell ausgebildeten Mitarbeitern türkisch- und russischstämmige Kunden bedarfsgerechter zu betreuen. Speziell für religiös orientierte Sparer aus islamischen Ländern sind Finanzprodukte konzipiert, bei denen – der islamischen Lehre entsprechend – Renditen ohne Zinszahlungen erwirtschaftet werden. Dazu gehören beispielsweise korankonforme Eigenheimfinanzierungen, an denen Umfragen zufolge mehr als die Hälfte der Muslime in Deutschland interessiert sind. Für die Kundenansprache setzen die Banken dabei verstärkt das Internet ein. Auf Websites in der jeweiligen Landessprache werben die Institute beispielsweise um türkische und russische Kunden. Zusätzlich sind Banken zunehmend auf so genannten Ethno-Portalen präsent.
Die Produkte sollen sowohl auf dem deutschen als auch auf dem internationalen Markt neue Kundenschichten erschließen. Das Ertragspotenzial mit Ethno-Marketing innerhalb Deutschlands ist vielversprechend: Insgesamt leben hierzulande 15 Millionen Menschen mit Auslandshintergrund. Davon stellen die Türken mit 2,4 Millionen möglichen Kunden den größten Anteil. Die Sparquote bei türkischstämmigen Mitbürgern ist mit 20 Prozent doppelt so hoch wie beim Durchschnittsdeutschen, der nur rund jeden zehnten Euro seines Nettoeinkommens anlegt.
Um auch direkt im Ausland Neukunden zu gewinnen, planen mehr als zwei Drittel der befragten Bankmanager eine Expansion durch Zukäufe. Jeder Dritte geht von organischem Wachstum aus. Neben Ethno-Banking soll der integrierte Zahlungsverkehr (SEPA) innerhalb Europas für zusätzliche Wachstumsimpulse im Auslandsgeschäft sorgen. 38 Prozent der befragten Bankentscheider versprechen sich von innovativen Zahlungsdienstleistungen weitere Expansionsmöglichkeiten.
Hintergrundinformationen
Im Frühjahr 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute Deutschlands, und das F.A.Z.-Institut interviewte 14 Entscheider der größten Banken Österreichs zu den Branchentrends, Strategien und Investitionszielen bis 2011. Die Entscheider vertreten die wichtigsten Bankengruppen in ihren jeweiligen Ländern. Befragt wurden die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt.
Einige Banken haben bereits Initiativen gestartet, um mit besonderem Marketing und speziell ausgebildeten Mitarbeitern türkisch- und russischstämmige Kunden bedarfsgerechter zu betreuen. Speziell für religiös orientierte Sparer aus islamischen Ländern sind Finanzprodukte konzipiert, bei denen – der islamischen Lehre entsprechend – Renditen ohne Zinszahlungen erwirtschaftet werden. Dazu gehören beispielsweise korankonforme Eigenheimfinanzierungen, an denen Umfragen zufolge mehr als die Hälfte der Muslime in Deutschland interessiert sind. Für die Kundenansprache setzen die Banken dabei verstärkt das Internet ein. Auf Websites in der jeweiligen Landessprache werben die Institute beispielsweise um türkische und russische Kunden. Zusätzlich sind Banken zunehmend auf so genannten Ethno-Portalen präsent.
Die Produkte sollen sowohl auf dem deutschen als auch auf dem internationalen Markt neue Kundenschichten erschließen. Das Ertragspotenzial mit Ethno-Marketing innerhalb Deutschlands ist vielversprechend: Insgesamt leben hierzulande 15 Millionen Menschen mit Auslandshintergrund. Davon stellen die Türken mit 2,4 Millionen möglichen Kunden den größten Anteil. Die Sparquote bei türkischstämmigen Mitbürgern ist mit 20 Prozent doppelt so hoch wie beim Durchschnittsdeutschen, der nur rund jeden zehnten Euro seines Nettoeinkommens anlegt.
Um auch direkt im Ausland Neukunden zu gewinnen, planen mehr als zwei Drittel der befragten Bankmanager eine Expansion durch Zukäufe. Jeder Dritte geht von organischem Wachstum aus. Neben Ethno-Banking soll der integrierte Zahlungsverkehr (SEPA) innerhalb Europas für zusätzliche Wachstumsimpulse im Auslandsgeschäft sorgen. 38 Prozent der befragten Bankentscheider versprechen sich von innovativen Zahlungsdienstleistungen weitere Expansionsmöglichkeiten.
Hintergrundinformationen
Im Frühjahr 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute Deutschlands, und das F.A.Z.-Institut interviewte 14 Entscheider der größten Banken Österreichs zu den Branchentrends, Strategien und Investitionszielen bis 2011. Die Entscheider vertreten die wichtigsten Bankengruppen in ihren jeweiligen Ländern. Befragt wurden die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt.