print logo

Emittenten-Ranking: Auf die Anbieter warten neue Herausforderungen im Service

Zertifikate-Anbieter sind deutlich transparenter geworden und orientieren sich im Service immer stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden.
Drei Jahre nach der Lehmann-Pleite zeigt sich: Die Zertifikate-Anbieter haben aus der Krise gelernt. Sie sind deutlich transparenter geworden und orientieren sich im Service immer stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden. Diese werden allerdings zunehmend anspruchsvoller und erwarten inzwischen auch mobile Applikationen für Smartphones oder Tablet-PCs. Hier gilt es für die Anbieter, aktiv zu werden und neue Kanäle zu erschließen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Emittenten-Rankings von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit „Welt“ und „Welt am Sonntag“.

Zwar gibt es immer noch Emittenten, die den Kunden Informationen zu ihren Produkten verweigern und auf die Hausbank verweisen. Doch solche Fälle werden von Jahr zu Jahr seltener. Inzwischen nutzt die Mehrheit der Emittenten ihre Plattformen, um den Anlegern proaktiv Produktinformationen anzubieten. Dabei werden auch entscheidende Themen wie Emittenten- beziehungsweise Bonitätsrisiken an prominenter Stelle angesprochen. Als vorbildlich erweist sich erneut Goldman Sachs: Das amerikanische Wertpapierhandelsunternehmen führt das Ranking nun schon zum fünften Mal in Folge an, gefolgt von HSBC Trinkaus und der DZ Bank.

„Die Branche hat in den vergangenen drei Jahren nachhaltig daran gearbeitet, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen“, sagt Dr. Stefan Naumann, Senior Manager bei Steria Mummert Consulting und Leiter der Studie. „Doch nun warten neue Herausforderungen auf die Anbieter. Denn wir registrieren zunehmend mehr Selbstentscheider, die ohne Unterstützung der Berater Zertifikate kaufen. Sie wollen jederzeit und ortsungebunden Kapitalmarktinformationen abrufen und ihr Portfolio checken. Mobile Informationsangebote, zum Beispiel für Smartphones und Tablet-PCs, sollten daher möglichst schnell zum Standard für die Zertifikatebranche werden.“

Insgesamt gilt es für die Anbieter, ihren Kunden Zugang über neue und etablierte Kanäle zu ermöglichen sowie detaillierte aber gleichzeitig verständliche Informationen zu liefern. Denn die Retail-Anleger verlangen diese stärker denn je und zeigen sich aufgrund der Erfahrungen in der Finanzkrise deutlich kenntnisreicher als früher.

Hintergrundinformationen
Insgesamt 32 Zertifikate-Anbieter wurden im aktuellen Ranking unter die Lupe genommen. Sie decken rund 95 Prozent des Marktes ab. Sechs Monate lang wurden dabei Service und Transparenz mit E-Mails, Telefonanrufen sowie einer gründlichen Untersuchung des Internetauftritts der Emittenten getestet. Für guten Service gab es bis zu 40 Punkte, für Transparenz im Internet und in der Produktdokumentation maximal 60 Punkte.