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Die Macht der Finfluencer im Finanzbereich

Finfluencer gewinnen Einfluss auf junge Anleger und verdrängen Finanzberater, doch oft fehlt Qualifikation und Transparenz in ihren Empfehlungen.
27.09.24 | Interessanter Artikel bei Versicherungsbote

- 60 % der jungen Anleger sehen Finfluencer als gute Alternative zu traditionellen Beratern
- 80 % der Befragten, die Finfluencer folgen, kaufen Produkte über deren Links
- Nur 28 % der Finfluencer gelten als qualifiziert; viele geben schädliche Empfehlungen

In der heutigen digitalen Welt gewinnen Finfluencer, die auf sozialen Medien wie TikTok und Instagram aktiv sind, immer mehr an Einfluss auf die Anlageentscheidungen junger Menschen. Eine aktuelle Umfrage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zeigt laut Versicherungsbote, dass diese Influencer zunehmend traditionelle Finanzberater verdrängen. Über 60 % der Befragten im Alter von 18 bis 45 Jahren halten Finfluencer für eine vertrauenswürdige Informationsquelle und sehen sie als sinnvolle Alternative zu professionellen Beratern. Dies führt dazu, dass immer mehr junge Anleger ihre Entscheidungen basierend auf Empfehlungen aus sozialen Medien treffen, insbesondere im Bereich von Kryptowährungen.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Umfrage ist die hohe Reichweite der Finfluencer. Rund 53 % der Befragten gaben an, schon einmal Informationen von diesen Influencern erhalten zu haben. Zudem haben 80 % derjenigen, die Anlagetipps von Finfluencern erhalten haben, tatsächlich Produkte über die bereitgestellten Links erworben. Dies verdeutlicht, dass die Empfehlungen der Finfluencer erheblichen Einfluss auf das Anlageverhalten junger Menschen haben. Besonders bei Kryptowährungen ist der Einfluss der sozialen Medien unverkennbar: Unter den Nutzern sozialer Netzwerke haben 43 % investiert, während bei Nicht-Nutzern dieser Anteil nur 25 % beträgt.

Trotz ihrer Popularität stehen Finfluencer jedoch in der Kritik. Die BaFin weist darauf hin, dass es an Transparenz in Bezug auf Vergütungen mangelt, und viele junge Anleger sind sich nicht bewusst, dass diese Influencer häufig für ihre Tipps entlohnt werden. Außerdem haben Finfluencer oft keine formale Qualifikation, was die Gefahr von fehlerhaften oder sogar schädlichen Empfehlungen erhöht. Eine Studie zeigt, dass lediglich 28 % der Finfluencer als qualifiziert gelten, während viele andere als unqualifiziert oder sogar schädlich eingestuft werden. Die BaFin appelliert daher für mehr Regulierung in diesem Bereich, um die Verbraucher vor potenziellen Risiken zu schützen und sicherzustellen, dass sie gut informierte Entscheidungen treffen können.