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CeBIT: Berater sehen UMTS unter Erfolgszwang, bevor die nächste Mobilfunkgeneration Einzug hält

Nur ein Prozent der rund 74 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland nutzen UMTS
marketing-BÖRSE | 01.03.2006

Nicht einmal ein Prozent der rund 74 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland nutzen UMTS, da tauchen bereits die UMTS-Nachfolgestandards der vierten Generation (4G) am Horizont auf. Wenn UMTS in diesem Jahr nicht der Marktdurchbruch gelingt, wird es eng für die dritte Mobilfunkgeneration (3G), warnt die Beratungsgesellschaft Eurospace im Vorfeld der CeBIT. Auf der Messe werden ab dem 9. März zahlreiche neue Handys und Smartphones mit UMTS vorgestellt, viele bereits mit dem neuen Turbo-UMTS. "Die Verbraucher verlangen aber nicht nach schnelleren UMTS-Versionen, sondern nach einem triftigen Grund, warum sie überhaupt UMTS nutzen sollen", analysiert Eurospace-Geschäftsführer Vincent Ohana.
Turbo-UMTS als Alternative zum DSL-Anschluss für das kabellose Surfen im Internet könnte eine solche "Killer-Applikation" werden, schlägt Eurospace vor, und rät den Netzbetreibern zu "UMTS-Preismodellen, die sich gegenüber DSL wirklich attraktiv ausnehmen." Längerfristig könnte UMTS auf Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s "hochgeschraubt" werden und damit weit über die heute üblichen DSL-Bandbreiten hinausgehen, prognostiziert Eurospace.

Mit mehr als 60.000 installierten Basisstationen in Deutschland lebt weit über die Hälfte der Bevölkerung in einer UMTS-Versorgungszone. Allein im letzten Jahr haben die vier hierzulande aktiven Mobilfunknetzbetreiber über
2 Mrd Euro in die Infrastruktur investiert. "Und dennoch warten viele Verbraucher nicht auf schnelles UMTS, sondern auf Handy-TV", ist sich Eurospace-Chef Vincent Ohana sicher. Er befürchtet: "Wenn UMTS nicht spätestens im nächsten Weihnachtsgeschäft der Durchbruch gelingt, ist der Traum vom UMTS-Massenmarkt abgefahren."

Vor allem aus Asien rollt schon die nächste Mobilfunkwelle der 4G-Systeme an, weist Eurospace auf das begrenzte Zeitfenster für UMTS hin. Als vielversprechende 4G-Technologieansätze am Horizont nennen die Berater das japanische New Generation Mobile Network Project, das südkoreanische Wireless Broadband (WiBro), das Digital Multimedia Broadcasting (DMB), eine Weiterentwicklung des europäischen Digital Audio Broadcasting (DAB), und das chinesische Projekt Future Technologies for Universal Radio Environment (FuTURE ). Aus den USA kommend drohen vor allem WLAN und WiMax zu einer ernsthaften Konkurrenz für UMTS zu werden. In Europa hält Eurospace das Projekt "Wireless World Initiative New Radio" (WINNER) für besonders Erfolg versprechend. Ziel von WINNER ist eine verbraucherfreundliche Koexistenz der unterschiedlichen Funksysteme mit Datenraten von bis zu 1 Gbit/s. "Erfolge sind nicht vor 2010 zu erwarten, eine Markteinführung nicht vor 2015", sagt Eurospace-Geschäftsführer Vincent Ohana.


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