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August-Wilhelm Scheer als BITKOM-Präsident wiedergewählt

Joussen, Schuster und Hagemann Snabe rücken in das Präsidium auf.
bitkom | 19.06.2009
Berlin/Hamburg, 19. Juni 2009
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer wurde als Präsident des Bundesverbands BITKOM wiedergewählt. Bei der BITKOM-Jahrestagung in Hamburg wurde er heute einstimmig in seinem Amt bestätigt. Scheer wird damit für weitere zwei Jahre die Hightech-Industrie in Deutschland vertreten. Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden die BITKOM-Vizepräsidenten René Obermann (Deutsche Telekom), Heinz-Paul Bonn (GUS Group) und Achim Berg (Microsoft). Alter und neuer Schatzmeister ist Prof. Dieter Kempf (Datev). Neu ins Präsidium aufgenommen wurden Vodafone-Chef Friedrich Joussen, der neue Deutschlandchef von Telefónica o2, René Schuster, sowie SAP-Vorstand Jim Hagemann Snabe. Sieben weitere Führungspersönlichkeiten der ITK-Branche wurden in ihren Mandaten bestätigt. Scheer: „Das BITKOM-Präsidium ist damit hervorragend aufgestellt, um die Branche durch die konjunkturellen Turbulenzen zu führen und der Politik ein kompetenter und engagierter Partner zu sein.“

Anlässlich seiner Wiederwahl wies Scheer auf die Innovationskraft der IT- und Telekommunikations-Unternehmen hin. Mit rund 830.000 Beschäftigten und 145 Milliarden Euro Umsatz bildet die ITK-Branche eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft. Ein Viertel aller Patentanmeldungen kommt aus dem ITK-Sektor. Scheer: „Auch an den ITK-Unternehmen geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorüber. Aber wir jammern und betteln nicht, sondern bieten der Politik Investitionen von 50 Milliarden Euro an. Im Gegenzug fordern wir eine Reduzierung staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft.“ Derzeit brilliert die Branche mit neuen Produkten in der Mobilkommunikation, Prozessinnovationen zur Optimierung der Abläufe in Unternehmen und Verwaltung sowie neuen Diensten zur Verbesserung von Verkehrswesen, Gesundheitssystem und Bildungseinrichtungen. Scheer: „Nur mit freiem Unternehmertum und Innovationen können wir die Krise überwinden und einen baldigen Aufschwung einleiten. In diesem Sinne bieten wir der Politik die Hand zur Kooperation.“

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Manager-Schelte richtete Scheer einen dringenden Appell an die Politik: „Politik und Wirtschaft müssen gerade in der Krise enger zusammenarbeiten, um Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen nicht weiter.“ Den ausufernden Forderungen nach öffentlicher Unterstützung und weiteren Eingriffen setzte Scheer entgegen, dass sich der Staat darauf konzentrieren müsse, investitionsfördernde Rahmenbedingungen zu setzen. Nur im absoluten Ausnahmefall dürfe er direkt in das Marktgeschehen eingreifen. „Direkte Hilfsmaßnahmen für Unternehmen müssen sich auf wenige, industriepolitisch sehr gut begründete Einzelfälle beschränken“, sagte Scheer. „Wer den Staat in schlechten Zeiten ruft, wird ihn in guten Zeiten nicht mehr los.“

Aktuell gerate aus dem Blick, dass der Staat das Wirtschaftswachstum durch übertriebene Eingriffe an vielen Stellen bremst. Neben einem in verschiedenen Punkten nicht durchdachten Gesetz zur Regelung von Managergehältern sind das im Hightech-Bereich z.B. unkontrollierbare Internetsperren, staatliche Preisdiktate in der Telekommunikation, Urheberabgaben auf Hightech-Geräte oder Rundfunkgebühren auf PCs und Handys. Scheer: „Das beste Konjunkturprogramm besteht schlicht darin, bestehende Zusatzbelastungen von Wirtschaft und Verbrauchen zurückzunehmen.“ Zu den aus Sicht des BITKOM-Präsidenten notwendigen Entscheidungen gehöre die Einführung einer steuerlichen Berücksichtigung von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Weitere dringende Maßnahmen seien der Ausbau der Breitbandinfrastruktur, die Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen und weitere Reformen in der Bildungspolitik.

Während der Präsidentschaft von Scheer ist der BITKOM stark gewachsen und vertritt inzwischen 1.300 Unternehmen, darunter 950 Direktmitglieder. Scheer repräsentiert die Branche mit seiner Erfahrung als Unternehmer und Wissenschaftler. 1984 gründete er das Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer AG, das heute Niederlassungen in 29 Ländern unterhält und rund 2.800 Mitarbeiter beschäftigt. Die IDS Scheer AG ist europaweit das größte Spin-Off einer Universität. Mit seiner zweiten Unternehmensgründung, der IMC AG, ist Scheer Marktführer bei E-Learning-Systemen. Seine beruflichen Wurzeln hat der Wirtschaftsinformatiker in der Wissenschaft. Scheer war von 1975 bis 2005 Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität des Saarlandes. Er ist heute u.a. Vizepräsident des BDI und vertritt die Hightech-Branche in zahlreichen Gremien an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Forschung.

Die Mitglieder des BITKOM-Präsidiums

* Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, Gründer und Vorsitzender der Aufsichtsräte IDS Scheer AG und IMC AG
* Vizepräsident Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland GmbH
n Vizepräsident Heinz-Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender GUS Group AG & Co. KG
n Vizepräsident René Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG
* Schatzmeister Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender DATEV eG
* Rolf Buch, Vorstand Bertelsmann AG
* Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender GFT Technologies AG
* Jim Hagemann Snabe, Vorstand SAP AG
* Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH
* Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung Vodafone D2 GmbH
* Dr. Christoph Kollatz, CEO Siemens IT Solutions and Services, Siemens AG
* René Schuster, CEO Telefónica o2 (Germany) GmbH & Co. OHG
* Volker Smid, Vorsitzender der Geschäftsführung Hewlett-Packard GmbH
* Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender Software AG
* Jeffry van Ede, Geschäftsführer Sony Deutschland GmbH

Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher
Wirtschaftspolitik & Konjunktur
+49. 30. 27576-114
Fax +49. 30. 27576-51-114
m.shahd@bitkom.org

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.300 Unternehmen, davon gut 950 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Über bitkom

bitkom ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations und Neue-Medien-Branche. Er vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 750 Direktmitglieder.