AIX, das IBM UNIX-Betriebssytem, feiert zwanzigjähriges Jubliäum
AIX, das IBM UNIX-Derivat, wurde vor zwanzig Jahren erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittlerweile in der Version 5.3 angelangt, hat sich das Betriebssystem zu einem der gefragtesten Unix-Derivate entwickelt.
Im dritten Quartal 2005 gewann IBM laut Gartner 3.7 Prozentpunkte im weltweiten Unix-Servermarkt gegenüber dem Vorjahresquartal - auf 29.4 Prozent Marktanteil, gemessen nach Umsatz. Im rollierenden Durchschnitt der letzten vier veröffentlichten Quartale laut IDC (4q-2004 bis 3q 2005) hatte IBM mit 31% Marktanteil im weltweiten Unix-Servermarkt nach Umsatz die Spitzenposition.
AIX steht für Advanced Interactive eXecutive. Die erste Version von AIX erschien im Februar 1986. Aktuelle AIX-Versionen unterstützen die POWER- und PowerPC-basierte Hardware von IBM (System p, pSeries und RS/6000). Seit der Version 5 (AIX 5L) sind auch Schnittstellen zur Nutzung von GNU/Linux-Programmen integriert. Die aktuelle Version von AIX 5L ist V5.3.
AIX ab Version 5.2L unterstützt Virtualisierungsmöglichkeiten. Dazu gehören z.B. dynamische LPARs - logische Partitionen. Damit können beim laufenden Betrieb Prozessoren, Speicher und I/O-Adapter hinzugefügt oder entzogen werden. Das System ist durch Micropartitioning granular bis auf 1/10 Prozessor.
"AIX war in den vergangenen zwei Jahrzehnten für unsere Unix-Anwender stets ein Innovationsmotor", sagt Uwe Toedter, Direktor System p5-Sales, IBM Deutschland. "Nicht nur unsere Kunden im Technical Computing, sondern zunehmend auch betriebswirtschaftliche Anwender haben vom Einsatz der Kombination aus AIX und unseren p5- und pSeries-basierten Servern profitiert."
IBM baut demonstrativ auf AIX. In das im Dezember 2005 neu eröffnete "AIX Collaboration Center" in Austin investiert IBM in den ersten zwei Jahren 200 Millionen Dollar. Das Zentrum soll die Entwicklung von AIX betreiben und koordinieren sowie neue Applikationen und Middleware testen. Darüber hinaus soll es Kunden, Entwicklern und unabhängigen Softwarehäusern neueste Hardware, Anwendungen, technische Beratung und Schulungen zugänglich machen. So können Interessierte schon voraussichtlich in 2006 das nächste Release von AIX, Version 5.4, testen, das 2007 freigegeben werden soll (1). AIX ist und bleibt für das IBM System p ("Unix-Server") das Betriebssystem für umfassende Ansprüche - wobei AIX- und Linux-Anwendungen im gemischten Betrieb genutzt werden können. In einer kürzlich vorgestellten Studie des Beratungshauses Gabriel Consulting Group lag IBM UNIX in mehreren Kategorien vorn und wurde von den befragten Unternehmen zum Gesamtsieger gekürt (2).
Auf AIX setzten weltweit zehntausende von Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen, für Aufgabenbereiche vom Workstation-Umfeld bis hin zu Supercomputing- und Mission-Critical-Anwendungen.
Die Versions-Geschichte von AIX (Auswahl):
AIX 5L 5.3, August 2004
- NFS Version 4 support
- Virtual SCSI
- Virtual Ethernet
- Simultaneous multithreading (SMT) support
- Micro-Partitioning support
AIX 5L 5.2, Oktober 2002
- Dynamic LPAR support
AIX 5L 5.1, Mai 2001
- L für Linux-Affinität!
AIX 4.3.3, September 1999
- Workload Management ( WLM )
AIX 4.3, Oktober 1997
- Support for 64-bit architecture
AIX v4, 1994
AIX v3, Februar 1990
AIX v1, 1986
(1) Aussagen über zukünftige Pläne von IBM basieren auf gegenwärtigen Überlegungen und können Veränderungen unterliegen.
(2) Gabriel Consulting Group, Inc.: UNIX Vendor Preference Survey 4Q/05, Dezember 2005