print logo

Wachstumsmotor KI: Ältere Führungskräfte sehen mehr Chancen als jüngere

Ältere Managerinnen und Manager tendenziell optimistischer als junge. Ein Großteil erwartet zentrale Impulse von der Regierung.
Koelnmesse GmbH | 30.08.2024
© Koelnmesse GmbH
 

Wird Künstliche Intelligenz die deutsche Wirtschaft beflügeln, oder wird diese angesichts der rasanten technologischen KI-Entwicklung an Boden verlieren? Deutschlands Wirtschaftselite, so zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage der DMEXCO, ist vorsichtig optimistisch: Nahezu jede zweite Führungskraft (46,5 %) sagt, dank KI werde die Wirtschaftsleistung hierzulande in den kommenden Jahren steigen - 17 Prozent glauben sogar, sie werde „eindeutig zunehmen”. Die Skeptiker:innen sind in der Unterzahl: Nur 14,5 Prozent der insgesamt 2.000 befragten Entscheidungstragenden gehen von negativen Vorzeichen aus. Rund jede:r Vierte (23,8 %) sieht keinen direkten Einfluss von KI auf das Wirtschaftswachstum (s. Chart 1).

Bemerkenswert: Vom Staat erwartet ein Großteil der Entscheiderinnen und Entscheider wesentliche Impulse (s. Chart 2). Die Förderung von Partnerschaften zwischen Forschung & Wirtschaft (34,1 %) sowie der Abbau bestehender Regulierungen (27,3 %) stehen dabei an erster Stelle. Weitere befürwortete Maßnahmen sind staatliche Investitionen in KI-Forschung (21,1 %), Steuererleichterungen für KI-Investitionen (14,6 %) oder gar Steuererhöhungen für ausländische KI-Firmen (9,2 %). Eine Minderheit (30,8 %) sieht jedoch keine dieser Maßnahmen als erfolgversprechend an.

„Deutschland ist im Bereich KI-Forschung hervorragend aufgestellt. Mindestens genauso wichtig ist es, die Erkenntnisse in der Wirtschaft zu nutzen und darauf aufbauend erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln. Nur mit starken Partnerschaften zwischen Forschung und Wirtschaft können wir KI zum Wachstumsmotor Deutschlands machen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das hierzulande erlangte KI-Know-how die wirtschaftliche Entwicklung voranbringt”, sagt Verena Gründel, Brand & Communications Director bei der DMEXCO. „Mit der diesjährigen DMEXCO unter dem Motto ‘Prompting the Future’ möchten wir die Brücke zwischen KI-Entwicklung und zukunftsweisender Anwendung schaffen.”

„Deutschland hat alle Möglichkeiten, die dritte Welle der Digitalisierung mitzugestalten. Dies zeigt auch die Einschätzung der Führungskräfte mit Blick auf die Wirtschaftsleistung. Dafür benötigen unsere Unternehmen Rechtssicherheit. Das digitale Wimmelbild müssen wir sinnvoll auflösen. Dabei ist die Politik gefordert, neben dem notwendigen Bürokratieabbau auch die Harmonisierung der wichtigsten Gesetze voranzutreiben. Das Ziel muss eine wettbewerbsfähige Wirtschaft sein, die mit und durch Technologie die Zukunft dieses Landes und darüber hinaus gestaltet“, unterstreicht Dirk Freytag, Präsident des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.

Jede dritte junge Führungskraft befürwortet KI-Regulierungsabbau

Wie stark wird Künstliche Intelligenz die deutsche Wirtschaftsleistung ankurbeln und welche Rolle sollte der Staat hierbei einnehmen? Die Antwort auf diese Frage hängt vom Alter ab. Die grundsätzliche Tendenz zeigt: Je älter die Führungskräfte, desto optimistischer ihr Ausblick (s. Chart 3). So sind etwa 52,6 Prozent der Entscheiderinnen und Entscheider in der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre davon überzeugt, dass KI das Wirtschaftswachstum beflügelt, bei den High Potentials (18 bis 29 Jahre) sind es nur 43,7 Prozent. 

Noch eklatanter: Bei den Youngstern (unter 29 Jahren) geht etwa jeder Dritte (31,8 %) angesichts des globalen KI-Wettlaufs von einem Wirtschaftsrückgang in Deutschland aus. Bei den erfahreneren Führungskräften prognostiziert dies nur jede:r Zehnte (s. Chart 4). Die Empfehlung der High Potentials: Der Staat sollte möglichst Regulierungen abbauen - das befürworten 32 Prozent. Bei den 40- bis 49-jährigen hingegen nur 22,6 Prozent.

 

Zur Umfrage

Das Marktforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der DMEXCO zwischen dem 18. Juli und dem 3. August 2024 insgesamt 2.000 Privatwirtschaftliche Entscheidungstragende online befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 4,1 und 4,2 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis.