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Internetagentur-Ranking 2024: Plan.net bleibt an der Spitze

Wie im Vorjahr liegt Serviceplan-Tochter Plan.net auf Platz eins vor Reply. Begleitende Trendanalyse zeigt: Frauenanteil in Digitalagenturen steigt.
BVDW | 28.05.2024
© freepik / biancoblue
 

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. hat sein aktuelles Internetagentur-Ranking (IAR) veröffentlicht. Wie im Vorjahr liegt die Serviceplan-Tochter Plan.net auf Platz eins vor Reply – Digital Experience. Insgesamt haben die teilnehmenden Internetagenturen einen Honorarumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro gemeldet.

 

Spitzentrio steigert Umsatz deutlich

 

Spitzenreiter Plan.net aus München konnte seinen Honorarumsatz um 13 Prozent steigern und liegt jetzt bei 239,5 Millionen Euro. Reply – Digital Experience kommt auf 216,7 Millionen Euro, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Platz drei geht wie im Vorjahr an die Agentur ]init[ aus Berlin, die einen Honorarumsatz von 209,9 Millionen Euro erreicht – eine Verbesserung um 23 Prozent.

 

Top 10 wachsen stabil

 

Die zehn größten Digitalagenturen des Rankings verzeichnen im Schnitt ein Umsatzplus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Top 20 verringert sich hingegen der durchschnittliche Umsatz um zwei Prozent im Vergleich zu 2023. Neu in den Top 20 ist die Münchner Agentur Interone, die einen Honorarumsatz von 31 Millionen Euro erreicht und direkt auf Platz 20 landet. Den Sprung unter die besten 20 hat auch Appsfactory geschafft. Die Leipziger verzeichnen ein Umsatzplus von 20 Prozent, erreichen einen Umsatz von 35,5 Millionen Euro und landen im Ranking auf Platz 18.

 

Geringere Teilnehmerzahl führt zu leicht verzerrtem Gesamtergebnis

 

Das Internetagentur-Ranking verzeichnet in diesem Jahr einen Rückgang von zehn Prozent beim Gesamthonorarumsatz im Vergleich zu 2023. Dies ist zum einen auf die geringere Teilnehmerzahl (minus elf Prozent) und zum anderen auf die Nichtteilnahme von drei großen Agenturen, die im Vorjahr zu den Top 20 gehörten, zurückzuführen. Geht man von konstanten Honorarumsätzen dieser aus, ergäbe sich ein Minus von nur knapp zwei Prozent.

 

Markt hat sich konsolidiert

 

Das Wachstum bei den großen Agenturen ist in erster Linie auf die anhaltende Marktkonsolidierung und das ständig wachsende Dienstleistungsportfolio zurückzuführen. Stefan Mohr, Vorsitzender des Fachkreises Digitalagenturen im BVDW, sagt dazu: „Digitalagenturen stellen sich den neuen Herausforderungen und Themen mit Agilität und Kompetenz. Sie sind Treiber und Partner für die umfassende digitale Transformation, die viele Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft prägt.“

 

Der größte Teil der Honorarumsätze der Digitalagenturen entfällt auf das Geschäftsfeld Digitale Werbung und Kommunikation (28 Prozent). Dahinter folgen E-Commerce mit 23 Prozent, Plattformen mit 22 Prozent sowie Digitale Transformation und Strategie mit 20 Prozent.

 

Künstliche Intelligenz und Machine Learning beschäftigen die Branche

 

Die begleitende Trendanalyse verdeutlicht den weiterhin bestehenden Fokus auf Künstliche Intelligenz.  90 Prozent der 141 teilnehmenden Internetagenturen meinen, dass KI und Machine Learning die Wirtschaft und die Gesellschaft tiefgreifend verändern und in der Digitalbranche eine sehr große Rolle spielen. „Die Gegenwart könnte nicht aufregender sein: Generative KI und damit verbundene Anwendungen versprechen einen Quantensprung für die kreative und intellektuelle Arbeitswelt. Mittels Künstlicher Intelligenz werden wir massive Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen erleben. Gerade deshalb bereichert uns diese neue, aufregende Form der Kollaboration zwischen Mensch und KI in den Digitalagenturen immens“, sagt Mohr.

 

Krisen fordern das Agenturgeschäft heraus

 

Die Trendanalyse zeigt zudem, dass globale Krisen wie Kriege, die Corona-Pandemie und die Inflation die Branche vor Herausforderungen stellen. 58 Prozent der Befragten geben an, dass sich Krisen negativ auf ihren wirtschaftlichen Erfolg ausgewirkt hätten. Im Vorjahr lag der Wert mit 35 Prozent deutlich niedriger. „Als Digitalagenturen sind wir stark vom gesamtwirtschaftlichen Erfolg abhängig. Dank unserer Innovationskraft und Agilität können wir temporären Herausforderungen sehr gut trotzen. In einer Welt multipler Krisen zeigt sich jedoch, dass sich das gesamtwirtschaftliche Klima auch zu einem gewissen Teil in der digitalen Welt niederschlägt“, sagt Anke Herbener, Vize-Präsidentin des BVDW und ebenfalls im Vorsitz des Fachkreises der Digitalagenturen.

 

Frauenanteil in Digitalagenturen steigt

 

Positiv entwickelt sich weiterhin der Frauenanteil in den Digitalagenturen. 49 Prozent der insgesamt Beschäftigten sind weiblich (plus ein Prozentpunkt). Insbesondere im Tätigkeitsfeld der technischen Umsetzung und des Developments sind im Vergleich zum Vorjahr mehr Frauen tätig. Hier ist der Anteil um sechs Prozentpunkte angewachsen.

 

„Die Bedeutung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion hat in den vergangenen Jahren einen immer größeren Stellenwert in der Digitalen Wirtschaft. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle ein, der wir auch zukünftig gerecht werden wollen. Dazu gehört neben der verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch New-Work-Modelle auch das Aufbrechen der gläsernen Decke in Digitalagenturen. Wir sehen immer mehr Frauen in leitenden Managementpositionen auf höchster Führungsebene. Das war vor knapp zehn Jahren eher die Ausnahme als eine Selbstverständlichkeit“, unterstreicht Herbener.

 

Das komplette Internetagentur-Ranking und die Trendanalyse können Sie hier herunterladen.