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CEOs erwarten vollständige Rückkehr ins Büro in den kommenden drei Jahren

Firmenchefs wollen Anreize setzen, um Mitarbeitende zurück ins Büro zu holen.
CEOs erwarten vollständige Rückkehr ins Büro in den kommenden drei Jahren © freepik / user6309018
 

Abschied vom New Normal: Die CEOs der größten Unternehmen der Welt hadern mit dem Arbeiten im Home Office und wollen ihre Mitarbeitenden wieder möglichst in den Büros sehen. Das hat eine weltweite Umfrage unter 1.325 CEOs großer Unternehmen ergeben, darunter 125 Firmenchefs aus Deutschland.* 68 Prozent der deutschen Top-Entscheider gehen demnach davon aus, dass ihre Angestellten innerhalb der nächsten drei Jahre wieder Vollzeit ins Büro zurückkehren werden. International glauben dies 64 Prozent der befragten CEOs. Nur jeder vierte Befragte kann sich hingegen weiterhin hybride Arbeitsmodelle vorstellen und nur drei Prozent glauben dauerhaft und ausschließlich an das Home Office.

Um eine möglichst hohe Präsenz am Arbeitsplatz zu erreichen, können sich drei von vier deutschen CEOs (77 Prozent) vorstellen, Mitarbeitende zu befördern oder ihnen mehr Gehalt zu bezahlen, wenn sie häufiger ins Büro kommen. Damit sind die deutschen CEOs in dieser Hinsicht zurückhaltender als ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen (87 Prozent). 

Vertrauen in den Wirtschaftsstanddort Deutschland rückläufig

Im internationalen Vergleich sorgte der Wirtschaftsstandort Deutschland zuletzt eher für negative Schlagzeilen. Auch die deutschen CEOs blicken mit zunehmender Skepsis auf das hiesige wirtschaftliche Entwicklungspotenzial. 75 Prozent der deutschen Firmenlenker – und damit vier Prozentpunkte weniger als 2022 – sind zuversichtlich, dass der Standort Deutschland in den nächsten drei Jahren wachsen wird. Auch das Vertrauen in das eigene Unternehmen ist etwas gesunken. Zwar erwarten hier immer noch 80 Prozent Wachstum in den nächsten drei Jahren, das sind aber zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Steigende Ertragsaussichten, wachsender Personalbedarf

Trotz der angespannten geopolitischen und wirtschaftlichen Situation beurteilen deutsche CEOs die Ertragsaussichten positiv und rechnen mit mehr Personal. Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen erwartet innerhalb der nächsten drei Jahre ein jährliches Ertragswachstum von zweieinhalb Prozent und mehr. 84 Prozent der befragten Top-Manager gehen zudem davon aus, dass die Belegschaft ihres Unternehmens innerhalb der nächsten drei Jahre wachsen wird, 39 Prozent erwarten einen Mitarbeiterzuwachs von mehr als fünf Prozent. Um die eigenen Wachstumsziele zu erreichen, erwägen fast die Hälfte der CEOs, mittelfristig das Thema Fusionen und Übernahmen offensiv anzugehen.

Generative KI ist Top-Priorität bei Investitionen

Neben M&A-Aktivitäten priorisieren die deutschen CEOs aktuell Investitionen in generative KI. 76 Prozent der Teilnehmenden in Deutschland wollen hier kurzfristig Gelder bereitstellen. Als Vorteile der neuen Technologie nennen die Firmenchefs vor allem eine erhöhte Rentabilität (26 Prozent), gefolgt von höherer Effizienz und Produktivität durch automatisierte Prozesse (21 Prozent). Insbesondere die Erwartungen an Effizienz und Produktivität liegen damit im internationalen Vergleich deutlich höher. 

Bei aller Euphorie sieht das Top-Management hierzulande aber auch Herausforderungen bei der Umsetzung von KI-Projekten. Neben den Implementierungskosten (66 Prozent) bemängelt fast jeder zweite Entscheider den Zugang zu qualifiziertem Personal (49 Prozent) sowie eine mangelnde Regulierung in diesem neuen Handlungsfeld (49 Prozent).

ESG-Aktivitäten werden sich mittelfristig auszahlen

Trotz des zunehmend polarisierenden Diskurses werden ESG-Themen in den Unternehmen mehr und mehr zum Standard. 77 Prozent der befragten CEOs deutscher Unternehmen haben ESG vollständig in ihr Geschäft integriert, um Wertschöpfung zu generieren – global sind es 69 Prozent. Die Mehrheit geht davon aus, dass es noch drei bis fünf Jahre dauern wird, bis sie eine Rendite auf ihre ESG-Investitionen sehen werden. International sind diese Werte vergleichbar. Als größte Hürden zum Erreichen von Netto-Null oder weiterer Klimaziele werden die Komplexität der Dekarbonisierung von Lieferketten und mangelnde interne Steuerungsmechanismen zur Umsetzung der Strategie genannt.