Warum zurück ins Büro? – Die Attraktivität des Büros verbessern
Die Corona-Pandemie hat das ortsflexible Arbeiten deutlich vorangetrieben. Durch diese Entwicklung wird sich die Rolle des Büros zunehmend verändern. Es wird zum Ort für Begegnung, Zusammenarbeit, Austausch, Lernen und Innovation. Damit verbunden wird der Bedarf an Gemeinschaftsflächen steigen und für Einzelarbeitsplätze sinken. „Damit das Büro für Beschäftigte als Arbeitsort weiterhin attraktiv bleibt, sollten Unternehmen für die verschiedenen Anlässe und Arten von Arbeit im Büro die richtige Arbeitsumgebung zur Verfügung stellen.“, so Sina Niehues, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.
Ein Arbeitstag: viele verschiedene Tätigkeiten
Während eines Arbeitstages gehen Beschäftigte meist mehr als nur einer Tätigkeit nach. Sie analysieren, konzipieren, verarbeiten Daten, telefonieren, nehmen an Videokonferenzen teil, schreiben E-Mails, bearbeiten Projekte, erörtern Sachverhalte, tauschen sich mit Kollegen*innen aus, generieren Ideen, vernetzen sich, usw. Mit den Tätigkeiten sind jeweils unterschiedliche Arbeitsmodi verbunden. Diese sollten sich auf der Bürofläche in Form von diversen Arbeitszonen wiederfinden. Die Zonen sind so zu gestalten, dass sie die Konzentration, Kollaboration, Kommunikation, Kreativität bzw. Regeneration unterstützen.
Ansatz: Activity-Based-Working
Hier kann das „Activity-Based-Working“ helfen. Es ermöglicht Beschäftigten, je nach Aktivität die optimale Arbeitsumgebung auszuwählen. So nutzen Beschäftigte ruhige Räumlichkeiten mit wenig Schall, häufig auch das Homeoffice, eher für konzentriertes Arbeiten und einen inspirierend gestalteten Raum mit Whiteboard und unterschiedlichen Sitzgelegenheiten für kreative Arbeit oder das Brainstorming im Team. Es ist dabei empfehlenswert, die verschiedenen Arbeitszonen flexibel auszustatten, beispielsweise durch bewegliches Mobiliar. So besteht die Möglichkeit, die räumlichen Bedingungen an die Arbeitssituation schnell und einfach anzupassen.
Praxis: KI-Reallabor
Seit dieser Woche hat das ifaa einen zweiten Standort. Das Kompetenzzentrum WIRKsam ist nun auf dem Euronova Campus in Hürth in der Halle 6 ansässig. Dort wird aktuell das KI-Reallabor des Kompetenzzentrums eingerichtet. Entsprechend dem Ansatz vom „Activity-Based-Working“ entstehen auf einer Empore drei Zonen mit flexiblem Mobiliar:
- Im Konzentrationsbereich bieten höhenverstellbare Schreibtische mit schallabsorbierendem Sichtschutz Ruhe für konzentrierte Einzelarbeit.
- Große höhenverstellbare Gruppenarbeitstische, kleine, klappbare Arbeitstische mit Rollen, eine Akustiktrennwand auf Rollen mit Whiteboard und Highback Sofas befinden sich in der Zone für Kollaboration und Kommunikation.
- Die dritte Zone soll einerseits Kreativität fördern und andererseits als Anlaufstelle für Regeneration und informellen Austausch dienen. Hier stehen eine Akustiktrennwand auf Rollen mit Whiteboard, ein höhenverstellbarer Beistelltisch, unterschiedliches Sitzmobiliar, wie beispielsweise ein Sitzsack, Sessel und Hocker, sowie ein Stehtisch mit entsprechenden Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Bürolandschaft auf der Empore wird ergänzt durch einen Büroraum mit Schreibtischarbeitsplätzen und einen Raum mit höhenverstellbaren, klappbaren Arbeitstischen auf Rollen, der flexibel für Besprechungen, Schulungen sowie Workshops genutzt werden kann.
KI-Reallabor als Forschungsgegenstand: Zusammenarbeit untersuchen
Das KI-Reallabor ist im Rahmen des Projekts nicht nur als Ort für Begegnung, Zusammenarbeit, Austausch, Lernen und Innovation zu verstehen, sondern in erster Linie dient es als Forschungsgegenstand. Auf den zur Verfügung stehenden Flächen des Reallabors wird in verschiedenen Studien untersucht, wie beispielsweise die Kollaboration in kleinen und großen interdisziplinären Teams bei der Entwicklung von Arbeitsunterstützung mit Künstlicher Intelligenz gestaltet werden kann.
Mehr zum Kompetenzzentrum WIRKsam sowie allen beteiligten Partnern finden Sie unter http://www.WIRKsam.nrw.