Interesse an Augmented Reality im Handel steigt mit der Corona-Krise
Kaufen Sie weniger in physischen Geschäften ein, nachdem Sie mit der Nutzung von AR beim Onlinekauf begonnen haben? © GetApp
Seit Jahren sind Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) unter den Technologietrends fast aller Branchen zu finden – doch konnten sie sich bislang weder unter den Unternehmen noch den Konsumenten richtig durchsetzen. Laut der neusten Studie des Softwarevergleichportals GetApp könnte sich dies nun ändern.
GetApp befragte zwischen dem 1. und 25. August 2020 mehr als 4.000 Verbraucher aus vier Ländern (davon 1.025 Teilnehmer aus Deutschland) zur Akzeptanz und Nutzung von Augmented Reality im Handel und beim Onlineshopping.
52% der Deutschen haben Interesse, Augmented Reality beim Onlineshopping zu verwenden
Weitere 19% haben dies sogar bereits ausprobiert, die meisten davon beim Kauf von Kleidung oder Schuhen (67%), Accessoires wie Schmuck und Brillen (48%), Möbeln und Dekorationsartikeln (32%) oder Kosmetika (27%). Zwei Drittel von ihnen kaufen im Anschluss weniger im stationären Handel ein als vorher.
Die verbleibenden 29%, die nicht an der Verwendung von AR interessiert sind, ziehen es vor, die Produkte vor dem Kauf zu sehen und auszuprobieren (55%), sind besorgt um den Datenschutz (23%) oder wollen keine zusätzlichen Anwendungen auf ihren Geräten installieren (15%).
Männer nutzen Augmented Reality beim Online-Einkauf öfter als Frauen
Während bereits 24% der befragten Männer Erfahrung mit AR im Onlineshopping gemacht haben, trifft dies nur auf 14% der Frauen zu. Die Nutzung von AR nimmt wenig überraschend in höheren Altersgruppen ab: Bei Personen zwischen 18-25 Jahren liegt sie bei 32%, in der Altersgruppe 36-45 nur noch bei 18%.
Die Vorteile sehen Nutzer vor allem in einer Erleichterung der Kaufentscheidung beim Onlineshopping (49%), einer größeren Produktauswahl gegenüber dem stationären Handel (42%) und einer schnelleren Abwicklung (40%).
Das Potenzial von Augmented Reality steigt in der Corona-Krise auch für den stationären Handel
Insgesamt stößt bei 52% der Befragten in Deutschland die Verwendung von AR-Technologie auch im Geschäft auf Interesse. Ein schnellerer Einkauf (46%) und der Unterhaltungsfaktor der Technologie (51%) sind die am häufigsten genannten Vorteile.
Doch viele möchten durch die AR-Nutzung beim Einkaufen auch den Kontakt mit anderen und somit das Übertragungsrisiko des Coronavirus minimieren. Das gilt sowohl fürs Onlineshopping (35%) als auch für den Einkauf im Laden (42%).
In Spanien, das noch deutlich stärker unter der Corona-Krise leidet, nennt sogar jeder Zweite die geringere Ansteckungsgefahr als Grund für das Interesse an der Verwendung von Augmented Reality im Laden (60%) oder in Onlineshops (49%)*. Die Pandemie könnte somit den Einsatz von AR-Technologie im Handel – und anderen Lebensbereichen – vom Hype zur Realität werden lassen.