62 Prozent der Deutschen offen für werbefinanzierte Streamingdienste
Aufgrund der bundesweiten Ausgangsbeschränkungen sind viele Menschen in ihrer Freizeitgestaltung eingeschränkt. Wirkt sich dieser Umstand auch auf ihre Fernsehgewohnheiten aus? Das untersucht eine neue Umfrage* von Rakuten Advertising, einem weltweiten Anbieter von Advertising Technology und Consumer Insights. Befragt wurden europaweit 4.728 Erwachsene, darunter 1.050 deutsche Verbraucher. Den Befragten zufolge etablieren sich Video-on-Demand-Dienste (VOD, 32 Prozent) immer stärker in der Fernsehkultur deutscher Verbraucher. Zwar sind Abo-Modelle dabei aktuell noch die Regel, werbefinanzierte Streamingdienste gewinnen aber im Rahmen von COVID-19 an Attraktivität. 24 Prozent wollen AVOD-Angebote (Advertising Video-on-Demand) im kommenden Monat stärker in Anspruch nehmen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für AVOD ist die ausgespielte Werbung: Gerade jetzt wünschen sich Verbraucher eine Markenansprache, die sie aufmuntert und optimistisch stimmt (32 Prozent).
AVOD gewinnt im Rahmen der Coronakrise an Bedeutung
Die Beliebtheit des vielfältigen Angebots von Video-on-Demand wächst: Rund ein Drittel (32 Prozent) der Befragten nutzen durchschnittlich zwei unterschiedliche VOD-Dienste. 15 Prozent der VOD-Nutzer entscheiden sich aktuell bereits für AVOD, also für die werbefinanzierte Alternative. AVOD-Angebote erfreuen sich hierzulande zunehmender Bekanntheit: 40 Prozent der Verbraucher haben sich bereits mit diesem Thema auseinandergesetzt. Das Wachstumspotenzial ist zudem enorm: 62 Prozent der Befragten geben an, dass sie für die Nutzung von AVOD-Anbietern offen sind.
Das Interesse für werbefinanzierte Plattformen steigt also – und die Coronakrise hat diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt. Denn die Menschen verbringen nicht nur mehr Zeit zuhause und damit vor dem Bildschirm, sondern spüren die Auswirkungen der aktuellen Lage auch bei ihrer persönlichen Finanzplanung (39 Prozent). AVOD-Dienste bilden an dieser Stelle eine kostengünstige Alternative, da sich die Anbieter über Werbung finanzieren und somit keine Abo-Gebühren verlangen müssen. Vor diesem Hintergrund geben 24 Prozent der Befragten an, AVOD-Angebote im kommenden Monat stärker in Anspruch nehmen zu wollen.
Dieses wachsende Interesse an AVOD-Diensten beschränkt sich nicht auf die Krise, sondern geht darüber hinaus. 64 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie auch zukünftig weiterhin AVOD-Inhalte schauen werden – selbst nachdem die aktuelle Situation unter Kontrolle gebracht und Beschränkungen gelockert wurden.
So muss Werbung in Zeiten von Corona aussehen
AVOD bietet jedoch nicht nur Chancen, sondern gerade für Marketer auch Herausforderungen. Sie sehen sich in Bezug auf ihre Werbestrategie einer durch die Krise veränderten Erwartungshaltung gegenüber. Deutsche Verbraucher erwarten deshalb von Marken, dass diese realistisch und authentisch mit ihnen kommunizieren (39 Prozent) und eine optimistische Haltung vermitteln. Sie sind sich sicher: Marken, die die herrschenden Probleme ihrer Kunden emotional nachvollziehen und abbilden können, werden erfolgreich sein (32 Prozent).
Nicht nur die Message muss stimmen – auch die Werbeinhalte selbst können zu einer Entscheidung zugunsten von AVOD-Angeboten führen. 51 Prozent der Befragten würden diese anderen Streamingdiensten dann vorziehen, wenn die geschalteten Werbeblöcke interessante und unterhaltsame, wenn nicht sogar witzige Inhalte zeigen. 32 Prozent wollen Werbung sehen, die für sie besonders relevant ist: Sie soll auf ihr Einkaufsverhalten und ihre Fernsehgewohnheiten individuell zugeschnitten sein.
„Die Veränderungen in unserer täglichen Routine, unserem Arbeitsumfeld und in Bezug auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen öffnen neue Wege des Videokonsums“, so Gregor Fellner, Business Development Director bei Rakuten Advertising. „Diese finden wir bei Streamingdiensten, die einem die Freiheit und Flexibilität von AVOD bieten. Der Zugang zu kostenfreien Inhalten, mit an die Erwartungen und Wünsche der Zuschauer angepasster Werbung, ist demnach eine unumgängliche Evolution der Streamingdienste – jetzt und auch jenseits von Corona.“
Methodik
Diese Umfrage wurde im April 2020 von Rakuten Advertising unter Verwendung der Qualtrics-Plattform unter 4.728 Erwachsenen durchgeführt. Davon stammen jeweils 1.054 in Großbritannien, 1.050 in Frankreich, 1.050 in Deutschland, 526 in Italien, 525 in Spanien und 525 aus den Niederlanden.