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Zukunftsvision Mobilität: alle Verkehrsmittel in einer Smartphone-App

43 Prozent der Deutschen sind überzeugt: Mit selbstfahrenden Autos gelangt man schneller ans Ziel.
Würden selbstfahrende Autos Ihrer Meinung nach den Verkehr auf den Straßen sicherer machen? © CIVEY
 
Das selbstfahrende Auto wird den Verkehr der Zukunft schneller fließen lassen. Davon gehen laut einer bevölkerungsrepräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des eco Verbands 42,7 Prozent und damit die Mehrheit der Bundesbürger bereits heute aus.* Bei der Frage, ob autonome Fahrzeuge den Straßenverkehr außerdem sicherer machen, gehen die Meinungen auseinander. In der Gesamtbevölkerung aller Altersklassen glauben immerhin 36,6 Prozent aller Bürger, selbstfahrende Autos verhindern Unfälle, 45,4 Prozent glauben das hingegen noch nicht. Insbesondere die Generation der unter 49-Jährigen hat mehrheitlich Vertrauen in die Sicherheit selbstfahrender Autos. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind sogar 57,4 Prozent davon überzeugt, jedoch nur 22,7 Prozent der über 65-Jährigen.

eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. möchte die Automobilindustrie darin bestärken, die digitale Transformation der Mobilität, bis hin zum selbstfahrenden Auto, sicher und effizient voranzubringen. „Unser Ziel ist es, die Automobilwirtschaft mit der Internetbranche noch enger zu verzahnen und einen Beitrag dazu zu leisten, Mobilitätsservices und letztlich das selbstfahrende Auto mit Cybersicherheit, Datenschutz und wohldefinierten Verantwortungs- und Haftungsbereichen auf die Straße zu bringen“, sagt eco Geschäftsführer Alexander Rabe, der den 46-seitigen Leitfaden „Vernetzte und autonome Mobilität“ am 24. Mai 2019 in München erstmals der Öffentlichkeit vorstellen wird.


Das Internet als Schlüssel für die vernetzte Mobilität der Zukunft


Über die beste Route und unter Berücksichtigung aller Verkehrsmittel gelangen Kunden mit Mobilitäts-Apps immer schneller und bequemer an ihr Ziel. Um die notwendige digitale Infrastruktur aufzubauen und zu etablieren, bedarf es einer starken Internetwirtschaft, deren Unternehmen zukünftig im Mobilitäts-Ökosystem eine bedeutendere Rolle einnehmen werden.

Fahrzeuge werden vermehrt enorme Datenmengen austauschen, sei es untereinander oder im Zusammenspiel mit Ampeln, Schildern oder der Fahrbahn. Durch die vielen Schnittstellen und Funkübertragungen werden immer mehr Autos zum Bestandteil des Internets der Dinge (IoT, Internet of Things). Das sorgt auch für eine Reihe neuer Herausforderungen. „Intelligente Sicherheitskonzepte müssen von Anfang an mitgedacht werden, um Fahrzeuge zuverlässig vor Angriffen über das Internet zu schützen“, sagt Rabe. Regelmäßige Updates seien unerlässlich, um auf neue Bedrohungen zu reagieren und die Sicherheit eines Systems fortlaufend zu gewährleisten.


Ein die Welt umspannendes, digital verfasstes Mobilitäts-Ökosystem


Eine weitere Herausforderung auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto ist der Datenschutz, den Hersteller bereits bei der Softwareentwicklung berücksichtigen sollten. Die Datenverarbeitung im Auto bei Wartung, Routenplanung, Standort / Position, Geschwindigkeit, aber auch Informationen zum Fahrverhalten, zum Entertainmentsystem und nicht zuletzt die Informationen, die Sensoren des Fahrzeugs erfassen, stehen hier im Mittelpunkt: „Der Datenaustausch und das Recht zur Verarbeitung personenbezogener Daten unterliegen den klaren Regeln der DSGVO“, sagt Rabe.

Zukünftig können außerdem die derzeit diskutierte ePrivacy-Verordnung sowie die Electronic Communications Code Directive für Connected Cars relevant werden, wenn es um elektronische Datenübermittlung geht. „Connected-Car-Anwendungen müssen maßgeblich nach dem Privacy-by-Design-Ansatz und dem Prinzip der Datensparsamkeit entwickelt und auch betrieben werden. Das Management von Privatsphäre und personenbezogenen Daten steht bei diesen Entwicklungen neben der Sicherheit im Mittelpunkt“, sagt Rabe und verweist darauf, dass auch der Gesetzgeber in der Pflicht steht, in diesem hochinnovativen Wirtschaftsumfeld pragmatische und konsistente Rahmenbedingungen zu formulieren, die der Branche auch entsprechende Rechtssicherheit gewähren. Gerade die e-Privacy Verordnung sorgt eher für Unsicherheit bei Entwicklern und Unternehmen.

Datenschutz made in Europe setzt international Maßstäbe


Schließlich stellen autonome Fahrzeuge ebenfalls das Gewährleistungs- und Haftungsrecht im Automobilsektor vor neue Herausforderungen. Insbesondere erfordert es die Sicherheit des Straßenverkehrs, dass Risiken von Fehlfunktionen in autonomen Fahrzeugen adressiert werden, möglichst bevor sie sich manifestieren. Insofern spricht vieles dafür, einen präventiven Wartungs- und Instandhaltungsansatz für autonome Fahrzeuge im Betrieb zu verfolgen.

„Sicherheit ist ein zentraler Punkt für selbstfahrende Autos“, sagt Rabe abschließend. „Wir müssen Mobilität vor Angriffen von Cyberkriminellen bestmöglich schützen und beim Datenschutz, ausgehend vom digitalen Binnenmarkt, international anschlussfähige Standards etablieren und einheitlich umsetzen. Wenn wir das beherzigen und zeitgleich auch leistungsfähige digitale Infrastrukturen schaffen – beispielsweise mit 5G-Technologie, der Stärkung der Rechenzentrumslandschaft als auch in der Entwicklung des Edge Computings – dann wird es uns gelingen, Mobilität komfortabler, schneller und sicherer zu machen.“
* Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco Service GmbH 5.000 Personen zwischen dem 9. und dem 10. Mai 2019 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,5 Prozent.