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Hohe Sparquote trotz niedriger Zinsen

Legten 2015 circa 80 Prozent regelmäßig Geld beiseite, sind es heute 84 Prozent, über ein Drittel davon sogar mehr als 200 Euro im Monat.
© RaboDirect Deutschland
 
Deutschland gilt als Land der Sparer. Zu Recht - liegt die Sparquote doch hier seit Langem bei etwa zehn Prozent. Das heißt, dass jeder zehnte verdiente Euro in die Rücklage wandert. Welche konkreten Sparmotive dahinterstecken, hat forsa jetzt im Auftrag von RaboDirect ermittelt.

Laut repräsentativer Studie ist die Sparneigung der Deutschen in den vergangenen Jahren eher noch gestiegen. Legten 2015 circa 80 Prozent regelmäßig Geld beiseite, sind es heute bereits 84 Prozent. Gut ein Drittel (37 %) stellen dafür sogar mehr als 200 Euro im Monat bereit. Vor einem Jahr waren es gerade mal 29 Prozent der Befragten, die eine solche Summe aufbrachten.

Der Notgroschen rückt in den Hintergrund


Das niedrige Zinsniveau schreckt offenbar nicht ab. Nur 14 Prozent der Befragten machen ihr Sparverhalten davon abhängig. Im Vordergrund stehen andere Motive. Am häufigsten sparen die Deutschen für den Fall, dass sie mal schnell Geld ausgeben wollen, zum Beispiel für nicht vorhergesehene Anschaffungen (87 %) oder um sich Wünsche zu erfüllen (74 %). Zwei Drittel (66 %) sparen, weil es sie beruhigt. Die Angst, in einer Notfallsituation nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, treibt "nur" 58 Prozent der Befragten an. Vor einem Jahr war der "Notgroschen" mit 86 Prozent Zuspruch noch das dominierende Sparmotiv.

Auch junge Menschen sparen für andere


Deutlich seltener geben die Befragten an, dass sie sparen, weil sie mit alternativen Anlagemethoden nichts anfangen können (43 %). Vor allem Frauen stimmen dem zu (47 %; Männer: 37 %). Ein Drittel der Deutschen (32 %) spart für andere Personen, zum Beispiel für Kinder oder Enkel. Interessanterweise halten das auch Jugendliche so: Fast jeder Zehnte aus der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen (8 %) legt sich dafür ein Geldpolster an, um dann beispielsweise für Geschenke für den Freund, die Freundin oder Verwandte darauf zurückgreifen zu können.

Die Ergebnisse zeigen, dass für die große Mehrheit der Deutschen Sparen auch ohne attraktive Verzinsung sinnvoll ist. Und zwar nicht nur aus finanzieller Sicht. Es macht das Leben leichter - und sogar glücklicher, wie 61 Prozent der Deutschen sagen.