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DIHK erwartet eine halbe Million neue Jobs

Der aktuellen Konjunkturumfrage zufolge wollen mehr Unternehmen neue Stellen schaffen als im Vorjahr, finden aber oft keine geeigneten Kandidaten.
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Der Fachkräftemangel zementiert sich als Top-Risiko aus Sicht der Unternehmen – und zwar in allen Regionen und vielen Branchen.

Trotz dieser erheblichen Engpässe erwarte der DIHK für das laufende Jahr eine halbe Million mehr Beschäftigte, berichtete Wansleben. Haupttreiber blieben die Dienstleistungsbranchen: "Die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen steigt aufgrund des demografischen Wandels und des wachsenden Gesundheitsbewusstseins – ein Beschäftigungsplus von 130.000 ist die Folge."

Auch unternehmensbezogene Dienstleister wie etwa Werbeagenturen, Marktforschungsinstitute oder Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen wollten kräftig einstellen – hier erwarte der DIHK ebenfalls einen Zuwachs von 130.000.

"Die Bildungswirtschaft profitiert vom hohen Weiterbildungsbedarf im Zuge der Digitalisierung sowie durch den Qualifizierungsbedarf von Geflüchteten", so Wansleben weiter, und: "Auch die Industrie will wieder stärker expandieren. Die Exporte und auch die Investitionen ziehen endlich wieder an. Wir rechnen dort mit 30.000 neuen Stellen."

Dem Baugewerbe attestiere der DIHK mit 35.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen sogar Beschäftigungsabsichten auf Rekordniveau, denn der Bau-Boom werde durch die niedrigen Zinsen, steigenden Wohnraumbedarf sowie höhere Infrastrukturinvestitionen gestützt.

Gleichzeitig, so der DIHK-Hauptgeschäftsführer, sehe erstmals mehr als jeder zweite Betrieb seine Geschäftsentwicklung durch den Fachkräftemangel gefährdet. Deshalb falle das Beschäftigungsplus nicht in allen Branchen so groß aus wie 2016.

Im Gastgewerbe, bei Gesundheits- ebenso wie bei Bildungsdienstleistern berichteten rund drei Viertel der Betriebe von entsprechenden Engpässen; im Tiefbau zeigten sich mittlerweile vier von fünf Unternehmen besorgt, nicht die erforderlichen Arbeitskräfte zu finden.

"In erster Linie fehlen dabei beruflich Qualifizierte", betonte Wansleben, "daher ist eine Stärkung der dualen Ausbildung besonders wichtig. Um Beschäftigungspotenziale zu heben, muss außerdem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessert werden – insbesondere durch Kinderbetreuungsangebote auch in den Randzeiten des Tages."