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Den Weg zur High-Tech-Branche geebnet

Im Spiegel von Wissenschaft, Verbänden und Ausstellern zeigen 15 Jahre LogiMAT die dynamische Entwicklung der Intralogistik als lebendige Geschichte.
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Mit ihrer 15. Veranstaltung begeht die LogiMAT, Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss, in diesem Jahr „ein kleines Jubiläum“, so Messeleiter Peter Kazander, Geschäftsführer der EUREXPO Messe- und Kongress-GmbH, München. „Die LogiMAT wurde dabei geprägt von knapp eineinhalb Dekaden an Technologieentwicklung, die von derart rasanten Umbrüchen und einem enormen Bedeutungszuwachs der Intralogistik geprägt sind, wie kaum ein Zeitraum zuvor.“

Insbesondere die Entwicklungen in der Informations- und Kommunikations-Technologie, der Sensorik, Bilderfassung, Automation und Robotik kennzeichnen heute einen Standard, der zu Zeiten der ersten LogiMAT 2003 nur Wenigen vorstellbar schien. „Bei der ersten LogiMAT am Stuttgarter Killesberg haben wir heiß über RFID-Einführung diskutiert“, erinnert Prof. Dr. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML). „Das Internet der Dinge oder Industrie 4.0 waren damals eine noch weit entfernte Vision. Heute halten wir die Technologie in Händen, die Träume von damals zu verwirklichen.“ Die LogiMAT, so ten Hompel, habe diese Entwicklung über die Jahre konsequent begleitet. „Mehr noch: Sie ist zur Plattform dieses Wandels geworden.“

Innerhalb der 15 Jahre, seit die LogiMAT 2003 erstmals ihre Tore öffnete, habe sich die Fachmesse von einer zunächst eher regionalen Messe zur bedeutendsten deutschen, „aber vermutlich auch bedeutendsten europäischen Messe für den Bereich der Intralogistikbranche – oder, anders formuliert, der technischen Logistik – entwickelt“, konstatiert Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking, IFT Institut für Fördertechnik und Logistik an der Universität Stuttgart.

„Die LogiMAT ist in ihrem 15-jährigen Bestehen zu einer internationalen Logistik-Leitmesse gewachsen“, urteilt Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e. V. Und weil die LogiMAT die zukunftsweisenden Trends und Lösungsentwicklungen abbildet, hat sich die Messe in seinen Augen „für die AutoID-Branche, die sich als ein Enabler unter anderem für die Optimierung von Logistik- und Produktionsprozessen – kurz: für Industrie 4.0 – versteht, zu einer Heimat entwickelt. Dies insbesondere auch für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche“, hebt Altes hervor.

Mit den von den Ausstellern präsentierten Lösungs- und Informationsangeboten bildete die LogiMAT vom Barcode und 2D-Code über Radio Frequency Identification (RFID) und Real Time Lokalisationssystemen (RTLS) bis hin zur Sensorik, Bilderfassung und -verarbeitung etwa durch Lösungen der Virtual Reality per Datenbrille über die Jahre nicht nur die Entwicklung aller AutoID-Technologien ab. Die Messe entwickelte sich damit im AutoID-Bereich „zum Branchentreff der Hersteller und Distributoren, der Lösungsanbieter und Integratoren sowie ihrer Partner, Kunden und Interessenten“, so der AIM-D-Geschäftsführer.

Das gilt gleichermaßen für IT und Fördertechnik, Stapler, Lager- und Verpackungstechnik. „Die LogiMAT hat sich zu der Informations- und Marktplattform für Intralogistik im deutschsprachigen Raum entwickelt“, erklärt Urs Grütter, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats Verkauf Projekte der Stöcklin Logistik AG. „Auf keiner anderen Messe findet man so viele Anbieter zu den verschiedensten Themen der Logistik in einer derartigen hochkonzentrierten Form.“

Maßgeblich dafür ist die konsequente Ausrichtung der Messe als Branchenbarometer und Schaufenster zukunftsfähiger Lösungen – etwa der Shuttle-Technologie, platzsparendes Lager, schneller Zugriff. Seit 2003 prägen Shuttle-Lösungen zunächst die Behälterlagerung im AKL, dann die Palettenlagerung im HRL und inzwischen über die Regalanlage hinaus in FTS-Anwendungen – künftig mit Roboterarm und dem Griff in die Kiste. „Die wichtigsten Trends in den letzten Jahren waren der Siegeszug der Shuttle-Systeme sowie die Entwicklungen in der IT, Bildverarbeitung, Kommunikation, der modernen Energiespeicher und nicht zuletzt der zunehmende Einsatz von Robotik“, sagt Peter Bimmermann, Business Development Manager bei der Vanderlande Industries GmbH. „Sie ermöglichen viele der heute zum ‚Standard‘ gehörenden, flexiblen Intralogistiklösungen.“

Entwicklungen, die Schritt für Schritt auf der LogiMAT zu verfolgen waren. Wer die LogiMAT besuchte, wusste bereits 2006, wie der E-Commerce die Logistik beeinflussen wird und welche Lösungen zur Bewältigung der Herausforderung erforderlich sind. 2007 wurden Webservices der IT, sogenannte Cloud-Lösungen, vorgestellt, die damals noch als Software-as-a-Service (SaaS) bezeichnet wurden. Im März 2009 stand unter anderem bereits die Wandlung von der prozess- zur service-orientierten Software-Architektur im Fokus, die heute moderne Software-Lösungen prägt und die Basis für die Digitalisierung sowie die Realisierung der Zukunftsprojekte Industrie 4.0 und Internet der Dinge bildet. Entsprechend standen Themen wie die Einbindung von FTS, Schwarm-Technologie und eine durchgehende Vernetzung als Vorteile für die Intralogistik bereits 2009 im Mittelpunkt der LogiMAT.

Zum Ende der ersten Dekade dieses Jahrhunderts zeigte die LogiMAT überdies Wege für eine energiesparende Intralogistik, für Nachhaltigkeit im Hallenbau sowie beim Betrieb von Anlagen- und Flurförderzeugen auf, was seither unter „Green Logistics“ geführt wird. „Durch die Logistik- und E-Commerce-Brille betrachtet, ist Green Logistics nach wie vor ein großes und wichtiges Thema“, urteilt Mathias Thomas, Inhaber von Dr. Thomas + Partner. „Ein zentrales Thema für die Logistik wird jetzt und in Zukunft die berühmte letzte Meile bei der Auslieferung an den Konsumenten. Oder kurz gesagt: die urbane Logistik.“ Lösungsansätze dafür, etwa Einsatzmodelle für Lastenräder in der City-Logistik, die heute Realität und aktueller sind als je zuvor sind, wurden und werden – wohl gemerkt: bereits 2003 – auf der LogiMAT angestoßen und ausgestellt.

„Wesentlich war und ist das Internet der Dinge – angefangen von den ersten RFID-Projekten bis hin zu der weltumspannenden Entwicklung, die heute immer größere Bereiche der Logistik durchdringt“, fasst ten Hompel zusammen. „Wir arbeiten an Schwärmen autonomer Fahrzeuge, Gestenerkennung, digitalen Brillen, intelligenten Regalen und einmal mehr werden wir 2017 in Stuttgart intralogistische Weltneuheiten sehen, die unsere Zukunft verändern.“

„Vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklungen können wir stolz darauf verweisen, der Intralogistik mit der LogiMAT weite Passagen ihres Weges zu einer führenden High-Tech-Branche geebnet zu haben“, resümiert Messeleiter Kazander. „Bei alledem haben wir nie den Menschen aus den Augen verloren. Was bei den vorgestellten Lösungen auf eine optimierte Schnittstelle Mensch/Maschine zielt, umfasst seitens der Messeleitung das Team, das Messegelände und das Messekonzept. Die LogiMAT bleibt für die Fachbesucher der kompakte Branchenüberblick mit Informationsmehrwert, für die Aussteller die konzentrierte Leistungsschau und Arbeitsmesse mit Wohlfühl-Charakter. Denn bei aller Technik und Automation: im Mittelpunkt steht der Mensch.“

Bild: Pressekonferenz der LogiMAT 2016