Mittelstand: sehr verhaltene Preiserwartungen trotz guter Laune
Der Aufschwung hält Kurs. Dies geht aus dem aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer hervor: Weder der Konflikt in der Ostukraine, noch die Wachstumsverlangsamung in China oder das Risiko fallender Verbraucherpreise in Europa können die Stimmung nennenswert trüben. Das mittelständische Geschäftsklima zeigt sich im April mit 22,1 Saldenpunkten fast unverändert gegenüber dem Dreijahreshoch aus dem Vormonat. Auch die Lageurteile sowie die Geschäftserwartungen halten sich auf einem nahezu konstant hohen Niveau:
** Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage steigen minimal um 0,3 Zähler auf 31,1 Saldenpunkte – ein Zweieinhalbjahreshoch, das für ein solides Wirtschaftswachstum zu Beginn des zweiten Quartals spricht.
** Demgegenüber fallen die Erwartungen an zukünftige Geschäfte kaum schlechter aus (-0,8 Zähler auf 13,0 Saldenpunkte). Diese Konsolidierung ist angesichts des bereits erreichten hohen Niveaus plausibel, da weitere Verbesserungen immer schwieriger werden.
Spürbar optimistischer als noch im März zeigen sich dagegen die Großunternehmen: Nach dem Rückgang im Vormonat steigen ihre Geschäftserwartungen im April um 1,9 Zähler auf 15,1 Saldenpunkte. Da zugleich die Lageurteile der großen Firmen im April nur leicht sinken (-0,5 Zähler auf 25,2 Saldenpunkte), klettert ihr Geschäftsklima um 0,8 Zähler auf 20,4 Saldenpunkte und erreicht damit – wie bereits im Februar dieses Jahres – den höchsten Stand seit Juli 2011.
„Sorgen bereiten uns allerdings die schon lange schwachen Preiserwartungen der Firmen – trotz der auf hohem Niveau stabilen Klimaindikatoren in beiden Unternehmensgrößenklassen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Die Absatzpreiserwartungen erholen sich im April zwar leicht (Mittelstand: +0,4 Zähler auf -0,9 Saldenpunkte; Großunternehmen: +2,0 Zähler auf -0,8 Saldenpunkte). Gemessen an der guten wirtschaftlichen Stimmung bleiben sie aber untypisch verhalten und verharren wie meistens in den letzten zwei Jahren unterhalb des langfristigen Durchschnitts. „Dies zeigt, dass der europaweite Druck auf die Preise auch in Deutschland – trotz merklich besserer Kapazitätsauslastung als in vielen anderen Euroländern – deutliche Spuren hinterlässt“, erklärt Zeuner.
Gleichwohl sei konjunkturelle Zuversicht angebracht: „Auch wenn die Quartalswachstumsraten im weiteren Jahresverlauf wieder etwas moderater ausfallen dürften als zu Jahresbeginn, ist ein Wirtschaftswachstum mit einer 2 vor dem Komma in diesem Jahr drin“, so Zeuner. Außenwirtschaftlich erwiesen sich die USA ein weiteres Mal als Zugpferd, während China sehr bedacht an den Umbau seiner Volkswirtschaft gehe. Das verdiene Vertrauen. Als Risiken blieben jedoch die mageren Aussichten in Europa sowie die ungesund niedrigen europäischen Inflationsraten, die in Richtung Deflation tendierten. Das könne die EZB zu Recht zum Handeln veranlassen.
** Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage steigen minimal um 0,3 Zähler auf 31,1 Saldenpunkte – ein Zweieinhalbjahreshoch, das für ein solides Wirtschaftswachstum zu Beginn des zweiten Quartals spricht.
** Demgegenüber fallen die Erwartungen an zukünftige Geschäfte kaum schlechter aus (-0,8 Zähler auf 13,0 Saldenpunkte). Diese Konsolidierung ist angesichts des bereits erreichten hohen Niveaus plausibel, da weitere Verbesserungen immer schwieriger werden.
Spürbar optimistischer als noch im März zeigen sich dagegen die Großunternehmen: Nach dem Rückgang im Vormonat steigen ihre Geschäftserwartungen im April um 1,9 Zähler auf 15,1 Saldenpunkte. Da zugleich die Lageurteile der großen Firmen im April nur leicht sinken (-0,5 Zähler auf 25,2 Saldenpunkte), klettert ihr Geschäftsklima um 0,8 Zähler auf 20,4 Saldenpunkte und erreicht damit – wie bereits im Februar dieses Jahres – den höchsten Stand seit Juli 2011.
„Sorgen bereiten uns allerdings die schon lange schwachen Preiserwartungen der Firmen – trotz der auf hohem Niveau stabilen Klimaindikatoren in beiden Unternehmensgrößenklassen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Die Absatzpreiserwartungen erholen sich im April zwar leicht (Mittelstand: +0,4 Zähler auf -0,9 Saldenpunkte; Großunternehmen: +2,0 Zähler auf -0,8 Saldenpunkte). Gemessen an der guten wirtschaftlichen Stimmung bleiben sie aber untypisch verhalten und verharren wie meistens in den letzten zwei Jahren unterhalb des langfristigen Durchschnitts. „Dies zeigt, dass der europaweite Druck auf die Preise auch in Deutschland – trotz merklich besserer Kapazitätsauslastung als in vielen anderen Euroländern – deutliche Spuren hinterlässt“, erklärt Zeuner.
Gleichwohl sei konjunkturelle Zuversicht angebracht: „Auch wenn die Quartalswachstumsraten im weiteren Jahresverlauf wieder etwas moderater ausfallen dürften als zu Jahresbeginn, ist ein Wirtschaftswachstum mit einer 2 vor dem Komma in diesem Jahr drin“, so Zeuner. Außenwirtschaftlich erwiesen sich die USA ein weiteres Mal als Zugpferd, während China sehr bedacht an den Umbau seiner Volkswirtschaft gehe. Das verdiene Vertrauen. Als Risiken blieben jedoch die mageren Aussichten in Europa sowie die ungesund niedrigen europäischen Inflationsraten, die in Richtung Deflation tendierten. Das könne die EZB zu Recht zum Handeln veranlassen.