Druckindustrie im Wandel - neue Märkte erobern
Zum Abschluss des 35. druckforum des Verbandes Druck- und Medien in Baden-Württemberg stellt der Verband die Wirtschaftsdaten für die Druckindustrie im Jahr 2012 dar und gibt eine Prognose für das Jahr 2013.
druckforum an neuem Ort
Das druckforum ist eine Begegnungsstätte von Unternehmern und Mitarbeitern der Druckindustrie, aus Verlagen und Agenturen gemeinsam mit der Zulieferindustrie. Nach über 30 Jahren ist das druckforum vom bisherigen Veranstaltungsort, dem Haus der Wirtschaft in Stuttgart, in die FILharmonie nach Filderstadt-Bernhausen umgezogen. Grund hierfür sind die enorm angestiegenen Mietpreise im Haus der Wirtschaft. Um das druckforum noch interessanter zu gestalten, fanden an den Nachmittagen im Vorfeld der Firmenveranstaltungen themenbezogene Seminare statt. Diese wurden sehr gut angenommen.
Wirtschaftliche Lage 2012 angespannt
Die Druckindustrie kann weiterhin nicht vom - wenn auch geringen - Wirtschaftswachstum der deutschen Volkswirtschaft profitieren. Die Ergebnisse für die Druckindustrie haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten in Baden-Württemberg erwirtschafteten im Jahresdurchschnitt 2012 einen Gesamtumsatz von 2,285 Mrd. €, im Jahr 2011 waren dies 2,572 Mrd. €. Dies entspricht einem Umsatzminus von über 10 Prozent. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Statistische Landesamt nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst, so waren dies im Jahr 2011 117 Betriebe, im Jahr 2012 waren es nur noch 109 Betriebe. Das hohe Umsatzminus erklärt sich im Wesentlichen hieraus. Der Verband geht davon aus, dass die Umsatzzahlen über alle Betriebe (Baden-Württemberg bezogen) den bundesweit ermittelten Umsatzzahlen von 1,6 Prozent entsprechen.
Nach Schätzungen des Verbandes erwirtschaften Betriebe mit unter 20 Beschäftigten rund 40 Prozent des Umsatzes.
Kapazitätsauslastung und Auftragsbestände stagnieren
Ein wichtiger Faktor für die Ertragslage der Branche ist die Kapazitätsauslastung. Grundsätzlich erwirtschaftet die Branche erst dann einen zufriedenstellenden Ertrag, wenn der Auslastungsgrad mindestens 85 Prozent erreicht. Im Jahr 2011 lag die Kapazitätsauslastung bundesweit bei 81,4 Prozent, im Jahr 2012 bei 81,8 Prozent.
Weiter steigende Energie- und Druckfarbenpreise
Die größten Kostentreiber bleiben die Energiepreise für gewerbliche Anlagen. Die mittelständische Wirtschaft ist besonders stark betroffen. Die bereits bisher hohen Steigerungsraten haben sich bundesweit von 4,3 Prozent im Jahr 2010, insbesondere durch die stark belastende EEG-Umlage, im Jahr 2011 um weitere 8,2 Prozent erhöht. Im Jahr 2012 sind die Energiekosten um weitere 3,7 Prozent gestiegen.
Druckfarbenpreise, Druckmaschinenpreise sind moderat um 1,9 Prozent bzw. 0,9 Prozent gestiegen.
Die Weitergabe von Kostensteigerungen ist für die Druckindustrie schwierig. Dies hängt nicht nur mit Überkapazitäten, die noch immer am Markt vorhanden sind, zusammen, sondern auch an der Tatsache, dass die Unternehmen der Druckindustrie längst nicht nur untereinander im Wettbewerb stehen, sondern sich auch mit neuen Kommunikationstechnologien für Werbung vergleichen lassen müssen.
Printwerbung verliert weiter
Der Bruttowerbeaufwand ist laut Nielsen Media Research bundesweit im Jahr 2012 um 0,9 Prozent gestiegen (nachdem er um 3,5 Prozent im Jahr 2011 und um 11 Prozent im Jahr 2010 gestiegen ist), wobei elektronische Medien mit 5,0 Prozent überproportional profitieren konnten. Das mit 43 Prozent Anteil an dem Bruttowerbemarkt wichtigste Werbemedium Fernsehen legte um 2,0 Prozent zu, Internet um 17,5 Prozent, Radio um 6,1 Prozent und Kinowerbung mit 10,5 Prozent noch stärker.
Printmedien haben zwar am Medienmix des Bruttowerbemarktes noch immer einen Anteil von 32 %, konnten aber vom allgemeinen Werbewachstum nicht profitieren, sie verzeichneten einen Rückgang um 4,8 %. Die Entwicklung des Werbemarktes für Printmedien ist für die Druckindustrie besonders relevant, da über 60 % des Produktionsvolumens werbeabhängige Druckprodukte sind.
Beschäftigtenzahl rückläufig
In den statistisch erfassten Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern beschäftigt die Druckindustrie in Baden-Württemberg rund 12.400 Mitarbeiter. Der Verband geht davon aus, dass in den Betrieben unter 50 Mitarbeitern rund 10.000 weitere Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Rückgang der Beschäftigtenzahl betrug 2012 in den 109 erfassten Betrieben gegenüber 2011 in 117 Betrieben rund 5 Prozent. Diesbezüglich ist aber wiederum zu berücksichtigen, dass die Statistik nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst, sodass auch hier von einem tatsächlichen Rückgang der Beschäftigten von etwa 2 Prozent auszugehen ist, wie das im Bundesdurchschnitt der Fall war.
Erfreulich ist der Rückgang bei den gemeldeten Arbeitslosen mit Druckberufen um durchschnittlich 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. So wurden 2012 1.605 Arbeitslose gemeldet, 2011 waren es 1.753 Arbeitslose. Dagegen stehen 2012 326 gemeldete offene Stellen.
Deutlich weniger Insolvenzen
Während im Jahr 2011 insgesamt 30 Betriebe in Baden-Württemberg Insolvenz anmelden mussten, waren dies bis Ende Oktober 2012 18 Betriebe. Allerdings hat das Thema Betriebsaufgaben und -stilllegungen das Thema Insolvenzen überholt.
Ausbildungsverhältnisse leicht gesunken
- insgesamt jedoch nach wie vor hohe Ausbildungsquote
Die unbefriedigende konjunkturelle Situation in den Unternehmen der Druck- und Medienindustrie wirkt sich auch auf die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse aus.
Vergleicht man die Gesamtzahl der Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr mit dem Vorjahr, so ist eine Reduktion von 14 Prozent nach einem Anstieg von 7 Prozent im Jahr 2011 auf insgesamt 623 zu verzeichnen. 2011 waren es noch 726 Auszubildende. Über die drei Ausbildungsjahre hinweg werden in der Druck- und Medienindustrie in 2012 in Baden-Württemberg 2.027 Auszubildende beschäftigt. Dies sind 3 Prozent weniger als im Jahr 2011 mit 2.091 Auszubildenden.
Bei den Mediengestaltern ist die Anzahl der Auszubildenden im 1. Lehrjahr mit 7 Prozent leicht gesunken. Bei den Medientechnologen Druck sind es 24 Prozent weniger im Vergleich zum 1. Lehrjahr 2011. Bei den Medientechnologen Siebdruck ist die Anzahl der Auszubildenden nahezu gleich. Bei den Medientechnologen Druckverarbeitung sind es sogar 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei der Berufsfachschule Drucktechnik (einjährige Vollzeitschule) gab es 2012 einen Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Obwohl die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse insgesamt leicht gesunken ist, konnte die Ausbildungsquote von 9 Prozent gehalten werden.
Positive Umweltbilanz
In der Druck- und Medienbranche hat das Bewusstsein einer umweltschonenden Produktion eine große Bedeutung und dies spielt für die Akzeptanz in der öffentlichen Meinung eine große Rolle. So haben der Bundesverband Druck und Medien und die Landesverbände für die Unternehmen der Branche einen CO2-Rechner entwickelt, der die Ermittlung der CO2-Emissionen für Druckprodukte und deren Kompensation ermöglicht.
Der CO2-Rechner wird von den Mitarbeitern der printXmedia Süd bei den Mitgliedsfirmen eingeführt und die teilnehmenden Unternehmen erhalten das Logo "Print-CO2-geprüft".
Prognosen für 2013
Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) prognostiziert für die Nettowerbeausgaben 2012 einen Rückgang um 0,8 Prozent auf 29,68 Mrd. €. 2011 legten die Nettowerbeausgaben nach ZAW-Ergebnissen um 1,3 Prozent zu. Für 2013 sind die ökonomischen Bedingungen für den Werbemarkt nach Einschätzung der ZAW Werbeverbände nicht besonders aussichtsreich, was die Prognose der Werbeentwicklung für 2013 erschwert.
Die Geschäftserwartungen in der Druckindustrie sind den 5. Monat in Folge negativ, allerdings um 16 Prozentpunkte auf 16 Prozent verbessert. Im Januar erwarten 11 Prozent der Druckunternehmer eine Verbesserung der Geschäftslage in 6 Monaten, 27 Prozent eine Verschlechterung, 62 % erwarten weiterhin keine Veränderung. Im gleichen Vorjahresmonat waren die Erwartungen um 2 Prozentpunkte schlechter. Diese Einschätzung zeigt, dass die Unternehmer der Druckindustrie für das nächste Halbjahr 2013 eher pessimistisch sind, was eine gute Geschäftslage betrifft. Die gegenwärtig latent drohende Rezession wird außerdem zu Verunsicherung der Gesamtwirtschaft und damit eventuell zu Werbe- und Auf-tragszurückhaltung beitragen.
Nach Einschätzung des Verbandes muss 2013 davon ausgegangen werden, dass die Wirtschaftslage für die deutsche Druckindustrie schwierig bleibt. Allerdings zeigt sich immer mehr, dass anerkannt wird, dass Printprodukte eine größere Nachhaltigkeit bei Kunden haben. So behaupten sich trotz zunehmender elektronischer Medien Druckerzeugnisse weiterhin auf hohem Niveau.
Einerseits gewinnt in der digitalen Welt die Haptik wieder mehr an Bedeutung mit neuen kreativen und hoch veredelten Printprodukten, andererseits wachsen Print und digitale Medien immer stärker zusammen. Darauf hat die Druckindustrie bereits reagiert und bietet neue Leistungen an.
Gedruckte Elektronik, neue Marktdienstleistungen und der Trend zu hoch veredelten und individualisierten Printprodukten geben der Branche damit langfristig wichtige Impulse. Gute Wachstumsraten erwartet der Verband im Digitaldruck.
druckforum an neuem Ort
Das druckforum ist eine Begegnungsstätte von Unternehmern und Mitarbeitern der Druckindustrie, aus Verlagen und Agenturen gemeinsam mit der Zulieferindustrie. Nach über 30 Jahren ist das druckforum vom bisherigen Veranstaltungsort, dem Haus der Wirtschaft in Stuttgart, in die FILharmonie nach Filderstadt-Bernhausen umgezogen. Grund hierfür sind die enorm angestiegenen Mietpreise im Haus der Wirtschaft. Um das druckforum noch interessanter zu gestalten, fanden an den Nachmittagen im Vorfeld der Firmenveranstaltungen themenbezogene Seminare statt. Diese wurden sehr gut angenommen.
Wirtschaftliche Lage 2012 angespannt
Die Druckindustrie kann weiterhin nicht vom - wenn auch geringen - Wirtschaftswachstum der deutschen Volkswirtschaft profitieren. Die Ergebnisse für die Druckindustrie haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten in Baden-Württemberg erwirtschafteten im Jahresdurchschnitt 2012 einen Gesamtumsatz von 2,285 Mrd. €, im Jahr 2011 waren dies 2,572 Mrd. €. Dies entspricht einem Umsatzminus von über 10 Prozent. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Statistische Landesamt nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst, so waren dies im Jahr 2011 117 Betriebe, im Jahr 2012 waren es nur noch 109 Betriebe. Das hohe Umsatzminus erklärt sich im Wesentlichen hieraus. Der Verband geht davon aus, dass die Umsatzzahlen über alle Betriebe (Baden-Württemberg bezogen) den bundesweit ermittelten Umsatzzahlen von 1,6 Prozent entsprechen.
Nach Schätzungen des Verbandes erwirtschaften Betriebe mit unter 20 Beschäftigten rund 40 Prozent des Umsatzes.
Kapazitätsauslastung und Auftragsbestände stagnieren
Ein wichtiger Faktor für die Ertragslage der Branche ist die Kapazitätsauslastung. Grundsätzlich erwirtschaftet die Branche erst dann einen zufriedenstellenden Ertrag, wenn der Auslastungsgrad mindestens 85 Prozent erreicht. Im Jahr 2011 lag die Kapazitätsauslastung bundesweit bei 81,4 Prozent, im Jahr 2012 bei 81,8 Prozent.
Weiter steigende Energie- und Druckfarbenpreise
Die größten Kostentreiber bleiben die Energiepreise für gewerbliche Anlagen. Die mittelständische Wirtschaft ist besonders stark betroffen. Die bereits bisher hohen Steigerungsraten haben sich bundesweit von 4,3 Prozent im Jahr 2010, insbesondere durch die stark belastende EEG-Umlage, im Jahr 2011 um weitere 8,2 Prozent erhöht. Im Jahr 2012 sind die Energiekosten um weitere 3,7 Prozent gestiegen.
Druckfarbenpreise, Druckmaschinenpreise sind moderat um 1,9 Prozent bzw. 0,9 Prozent gestiegen.
Die Weitergabe von Kostensteigerungen ist für die Druckindustrie schwierig. Dies hängt nicht nur mit Überkapazitäten, die noch immer am Markt vorhanden sind, zusammen, sondern auch an der Tatsache, dass die Unternehmen der Druckindustrie längst nicht nur untereinander im Wettbewerb stehen, sondern sich auch mit neuen Kommunikationstechnologien für Werbung vergleichen lassen müssen.
Printwerbung verliert weiter
Der Bruttowerbeaufwand ist laut Nielsen Media Research bundesweit im Jahr 2012 um 0,9 Prozent gestiegen (nachdem er um 3,5 Prozent im Jahr 2011 und um 11 Prozent im Jahr 2010 gestiegen ist), wobei elektronische Medien mit 5,0 Prozent überproportional profitieren konnten. Das mit 43 Prozent Anteil an dem Bruttowerbemarkt wichtigste Werbemedium Fernsehen legte um 2,0 Prozent zu, Internet um 17,5 Prozent, Radio um 6,1 Prozent und Kinowerbung mit 10,5 Prozent noch stärker.
Printmedien haben zwar am Medienmix des Bruttowerbemarktes noch immer einen Anteil von 32 %, konnten aber vom allgemeinen Werbewachstum nicht profitieren, sie verzeichneten einen Rückgang um 4,8 %. Die Entwicklung des Werbemarktes für Printmedien ist für die Druckindustrie besonders relevant, da über 60 % des Produktionsvolumens werbeabhängige Druckprodukte sind.
Beschäftigtenzahl rückläufig
In den statistisch erfassten Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern beschäftigt die Druckindustrie in Baden-Württemberg rund 12.400 Mitarbeiter. Der Verband geht davon aus, dass in den Betrieben unter 50 Mitarbeitern rund 10.000 weitere Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Rückgang der Beschäftigtenzahl betrug 2012 in den 109 erfassten Betrieben gegenüber 2011 in 117 Betrieben rund 5 Prozent. Diesbezüglich ist aber wiederum zu berücksichtigen, dass die Statistik nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst, sodass auch hier von einem tatsächlichen Rückgang der Beschäftigten von etwa 2 Prozent auszugehen ist, wie das im Bundesdurchschnitt der Fall war.
Erfreulich ist der Rückgang bei den gemeldeten Arbeitslosen mit Druckberufen um durchschnittlich 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. So wurden 2012 1.605 Arbeitslose gemeldet, 2011 waren es 1.753 Arbeitslose. Dagegen stehen 2012 326 gemeldete offene Stellen.
Deutlich weniger Insolvenzen
Während im Jahr 2011 insgesamt 30 Betriebe in Baden-Württemberg Insolvenz anmelden mussten, waren dies bis Ende Oktober 2012 18 Betriebe. Allerdings hat das Thema Betriebsaufgaben und -stilllegungen das Thema Insolvenzen überholt.
Ausbildungsverhältnisse leicht gesunken
- insgesamt jedoch nach wie vor hohe Ausbildungsquote
Die unbefriedigende konjunkturelle Situation in den Unternehmen der Druck- und Medienindustrie wirkt sich auch auf die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse aus.
Vergleicht man die Gesamtzahl der Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr mit dem Vorjahr, so ist eine Reduktion von 14 Prozent nach einem Anstieg von 7 Prozent im Jahr 2011 auf insgesamt 623 zu verzeichnen. 2011 waren es noch 726 Auszubildende. Über die drei Ausbildungsjahre hinweg werden in der Druck- und Medienindustrie in 2012 in Baden-Württemberg 2.027 Auszubildende beschäftigt. Dies sind 3 Prozent weniger als im Jahr 2011 mit 2.091 Auszubildenden.
Bei den Mediengestaltern ist die Anzahl der Auszubildenden im 1. Lehrjahr mit 7 Prozent leicht gesunken. Bei den Medientechnologen Druck sind es 24 Prozent weniger im Vergleich zum 1. Lehrjahr 2011. Bei den Medientechnologen Siebdruck ist die Anzahl der Auszubildenden nahezu gleich. Bei den Medientechnologen Druckverarbeitung sind es sogar 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei der Berufsfachschule Drucktechnik (einjährige Vollzeitschule) gab es 2012 einen Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Obwohl die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse insgesamt leicht gesunken ist, konnte die Ausbildungsquote von 9 Prozent gehalten werden.
Positive Umweltbilanz
In der Druck- und Medienbranche hat das Bewusstsein einer umweltschonenden Produktion eine große Bedeutung und dies spielt für die Akzeptanz in der öffentlichen Meinung eine große Rolle. So haben der Bundesverband Druck und Medien und die Landesverbände für die Unternehmen der Branche einen CO2-Rechner entwickelt, der die Ermittlung der CO2-Emissionen für Druckprodukte und deren Kompensation ermöglicht.
Der CO2-Rechner wird von den Mitarbeitern der printXmedia Süd bei den Mitgliedsfirmen eingeführt und die teilnehmenden Unternehmen erhalten das Logo "Print-CO2-geprüft".
Prognosen für 2013
Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) prognostiziert für die Nettowerbeausgaben 2012 einen Rückgang um 0,8 Prozent auf 29,68 Mrd. €. 2011 legten die Nettowerbeausgaben nach ZAW-Ergebnissen um 1,3 Prozent zu. Für 2013 sind die ökonomischen Bedingungen für den Werbemarkt nach Einschätzung der ZAW Werbeverbände nicht besonders aussichtsreich, was die Prognose der Werbeentwicklung für 2013 erschwert.
Die Geschäftserwartungen in der Druckindustrie sind den 5. Monat in Folge negativ, allerdings um 16 Prozentpunkte auf 16 Prozent verbessert. Im Januar erwarten 11 Prozent der Druckunternehmer eine Verbesserung der Geschäftslage in 6 Monaten, 27 Prozent eine Verschlechterung, 62 % erwarten weiterhin keine Veränderung. Im gleichen Vorjahresmonat waren die Erwartungen um 2 Prozentpunkte schlechter. Diese Einschätzung zeigt, dass die Unternehmer der Druckindustrie für das nächste Halbjahr 2013 eher pessimistisch sind, was eine gute Geschäftslage betrifft. Die gegenwärtig latent drohende Rezession wird außerdem zu Verunsicherung der Gesamtwirtschaft und damit eventuell zu Werbe- und Auf-tragszurückhaltung beitragen.
Nach Einschätzung des Verbandes muss 2013 davon ausgegangen werden, dass die Wirtschaftslage für die deutsche Druckindustrie schwierig bleibt. Allerdings zeigt sich immer mehr, dass anerkannt wird, dass Printprodukte eine größere Nachhaltigkeit bei Kunden haben. So behaupten sich trotz zunehmender elektronischer Medien Druckerzeugnisse weiterhin auf hohem Niveau.
Einerseits gewinnt in der digitalen Welt die Haptik wieder mehr an Bedeutung mit neuen kreativen und hoch veredelten Printprodukten, andererseits wachsen Print und digitale Medien immer stärker zusammen. Darauf hat die Druckindustrie bereits reagiert und bietet neue Leistungen an.
Gedruckte Elektronik, neue Marktdienstleistungen und der Trend zu hoch veredelten und individualisierten Printprodukten geben der Branche damit langfristig wichtige Impulse. Gute Wachstumsraten erwartet der Verband im Digitaldruck.