DJV protestiert gegen Preisverleihung an Erdogan
"Der türkische Ministerpräsident trägt die politische Verantwortung für permanente Verstöße gegen die Pressefreiheit in der Türkei, für Repressalien gegen regierungskritische Journalisten und für willkürliche Verhaftungen von Berichterstattern", stellte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken fest. Eine Ehrung Erdogans komme einer Missachtung des Grundrechts der Meinungsfreiheit gleich.
Der türkische Ministerpräsident soll am morgigen Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle mit dem Steiger Award 2012 ausgezeichnet werden. Mit dem aus einer Privatinitiative entstandenen Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, "die sich durch Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz auszeichnen", wie es auf der Homepage der Initiatoren heißt. Konken: "Wer Journalisten drangsaliert und kritische Berichterstattung behindert, steht weder für Menschlichkeit noch für Toleranz." Die von den Veranstaltern nachgeschobene Erklärung, Erdogan erhalte "die Auszeichnung stellvertretend für das türkische Volk für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft", widerspreche den eigenen Preiskriterien und sei daher nicht glaubhaft.
Unverständlich sei auch, dass Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder die Laudatio auf Erdogan halten wolle. "Von einem ehemaligen deutschen Kanzler erwarte ich, dass er die grundlegende Bedeutung der Pressefreiheit kennt und über die Verhältnisse in der Türkei informiert ist." Derzeit seien rund 100 Journalisten in Haft, etliche davon seit etwa einem Jahr.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter www.djv.de
Der türkische Ministerpräsident soll am morgigen Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle mit dem Steiger Award 2012 ausgezeichnet werden. Mit dem aus einer Privatinitiative entstandenen Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, "die sich durch Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz auszeichnen", wie es auf der Homepage der Initiatoren heißt. Konken: "Wer Journalisten drangsaliert und kritische Berichterstattung behindert, steht weder für Menschlichkeit noch für Toleranz." Die von den Veranstaltern nachgeschobene Erklärung, Erdogan erhalte "die Auszeichnung stellvertretend für das türkische Volk für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft", widerspreche den eigenen Preiskriterien und sei daher nicht glaubhaft.
Unverständlich sei auch, dass Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder die Laudatio auf Erdogan halten wolle. "Von einem ehemaligen deutschen Kanzler erwarte ich, dass er die grundlegende Bedeutung der Pressefreiheit kennt und über die Verhältnisse in der Türkei informiert ist." Derzeit seien rund 100 Journalisten in Haft, etliche davon seit etwa einem Jahr.
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