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Richtig infizieren

Die ersten „Viren-Träger“ müssen sorgsam ausgewählt werden.
Sebastien Philipp | 25.09.2007

Dass Virenauslöser erfolgreich waren und wie Unternehmen bis heute durch diese Art des Marketings präsent bleiben, liegt nicht zuletzt an der Platzierung auf geeigneten Startplattformen. Entscheidend über die weitreichende Infizierung ist, dass das werbetreibende Unternehmen die Werbebotschaft nicht irgendwo im Internet, sondern möglichst nahe an der jeweiligen Zielgruppe absetzt. Die ersten „Viren-Träger“ müssen daher sorgsam ausgewählt werden. Gerade solche Internet-Nutzer, die intensiven Kontakt zu anderen Usern pflegen (z.B. Studierende) sind dabei von besonderem Interesse. Wie lässt sich der virale Prozess anstoßen?

Hühner-Jagd mit Johnny Walker
Es bieten sich drei unterschiedliche Startplattformen an.
Erstens die eigene Webseite. Bekanntes Beispiel für den Launch von der eigenen Webseite ist in Deutschland die Viral- Marketing-Kampagne vom Whiskey-Hersteller Johnny Walker mit seiner „Moohrhuhn-Jagd“: Das Spiel wurde kostenlos auf der Webseite des Produzenten zur Verfügung gestellt. Besucher der Site hatten Spaß beim Spielen und empfahlen die Adressen ihren Freunden weiter. Die waren ebenfalls begeistert und gaben das Spiel weiter. Eine Lawine kam ins Rollen. In kurzer Zeit „zockten“ Millionen Deutsche mit dem Ballerspiel. Das Entscheidende für die Marketingabteilung von Johnny Walker: Bei jeder neuen Spielrunde wird das Logo der Whiskey-Sorte angezeigt. Der Bekanntheitsgrad der Marke ist durch die Viral-Marketing-Kampagne in Deutschland erheblich gesteigert worden.

Zweitens der Start über eine High-Traffic Plattform. Über 85 Prozent der Internet-Nutzer steuern primär Websites an, die ihren unmittelbaren Interessen entsprechen, die sogenannten Content- und Community-Websites. So empfiehlt sich für den erfolgreichen Start einer Viral-Marketing-Kampagne eine so genannte „High Traffic Plattform“, wie beispielsweise die stark frequentierte Homepage von RTL. Hier können unter der Rubrik „Downloads“ in Kooperation mit rtl.de Viral-Marketing-Tools gelauncht werden. Auch Communities sind ein Weg zur Zielgruppe. In diesen Internetforen, wie sie etwa Lycos betreibt, tauschen sich Surfer über die verschiedensten Themen aus.


Hab’ ich gehört ...
Eine weitere, weitaus günstigere Möglichkeit, ist der Start mit Hilfe des eigenen Vertriebskanals. Unternehmen, die es schaffen, hier eine erfolgreiche Viral Marketing-Kampagne zu starten, können ihrer Kampagne zu enormer Reichweite verhelfen – und dies zu vergleichsweise geringen Kosten, wie das erwähnte mittelständische IT-Unternehmen Raab Karcher, das über die Kundendatenbank seinen Kunden ein Weihnachtsspiel schickte.

Jeder Marketer kann mit Viral Marketing für vergleichsweise geringe Kosten eine Marketing-Kampagne mit enormer Resonanz durchführen. Die Kosten rangieren von einigen hundert Euro für die Implementierung eines „Weiterleitungs-Buttons“ bis zu mehreren zehntausend Euro für die Entwicklung eines komplexen Spiels á la „Moorhuhn-Jagd“. Abschließend ist noch zu konstatieren, dass die Rolle von Kundenempfehlungen durch die zunehmende Verbreitung des Internets vermutlich immer wichtiger werden wird. Das Viral Marketing ist ein effektiver Weg, um Informationen und digitalisierte Produkte schnell zu verbreiten.



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