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Regeln für barrierefreies Webdesign. Teil 4: Barrierefreie PDFs

Barrierefreies Webdesign entwickelte sich in den letzten Jahren zum dominierenden Ansatz im Internet.
Ralf Lohrmann | 29.02.2008
Barrierefreies Webdesign entwickelte sich in den letzten Jahren zum dominierenden Ansatz im Internet. In loser Folge werden die wichtigsten Tipps und Tricks rund um barrierefreies Webdesign veröffentlicht. Der vierte Teil beleuchtet, wie PDF-Dokumente barrierefrei gestaltet werden können.

Der erste Teil der Serie behandelte die grundlegenden technischen Anforderungen an barrierefreies Webdesign. Der zweite Teil lenkte den Fokus auf inhaltliche Anforderungen und im dritten Teil wurde ausgeführt, welche Aspekte hinsichtlich Layout und Sprache zu beachten sind. Dieser Teil der Serie wendet sich nun der barrierefreien Gestaltung von PDF-Dokumenten zu.

Während Webseitenbetreiber immer mehr auf barrierefreie Internetauftritte achten, wird die Frage nach der Zugänglichkeit der angebotenen Dokumente oft nicht gestellt oder aus Unkenntnis ignoriert. Im Internet hat sich heute das Dokumentformat PDF gegen alle anderen Dateiformate durchgesetzt und obwohl Adobe dem Acrobat Reader (ab Version 5) Funktionen mitgegeben hat, die die Handhabung und die Darstellungsmöglichkeiten der Software speziell für Menschen mit körperlichen Einschränkungen verbessern, sind sind die meisten der zur Verfügung gestellten PDFs noch immer sehr unzugänglich.

Beachtet man die folgenden Punkte, können PDFs unkompliziert barrierefrei gestaltet werden:

Die Formularfelder im Dokument sind barrierefrei
Formularfelder müssen ausfüllbar und die Beschreibung für Screen-Reader lesbar sein. Tabulatoren ermöglichen das Navigieren zwischen den einzelnen Formularfeldern. Damit das Ausfüllen eines Formulares auch für blinde Menschen möglich wird, sollten Hilfetexte zum Ausfüllen des Formulares hinterlegt sein.

Die Dokumentenstruktur ist durch Tags gekennzeichnet
Damit die Dokumente von den assistiven Programmen problemlos verarbeitet werden können, sollten Elemente wie Überschriften, Absätze, Tabellen oder auch Listen gekennzeichnet sein.

Die Lesereihenfolge ist eindeutig und korrekt
Der Inhalt wird in einer logischen Lesereihenfolge präsentiert.
Beschreibungstexte sind vorhanden und hilfreich
Für alle Grafiken, Bilder, Verknüpfungen und Formularfelder ist beschreibender Text verfügbar.

Navigationshilfen sind verfügbar
Tags, Links, Lesezeichen, detaillierte Inhaltsverzeichnisse und voreingestellte Tabulatorreihenfolgen für Formulare erleichtern die Bedienung des Dokuments.

Eine Dokumentsprache ist festgelegt
Nur wenn eine Sprache festgelegt ist, kann der Screen-Reader das Dokument verständlich vorlesen.

Standardschriften und Standardzeichen verwenden.
Werden ausgefallene Schriften oder Zeichen(folgen) verwendet, können Screen-Reader diese unter Umständen nicht interpretieren.

Sicherheitseinstellungen dürfen Screen-Reader nicht behindern.
Assistive Technologien wie Screen-Reader müssen Inhalte aus dem Dokument auslesen bzw. kopieren, um sie interpretieren zu können. Dies sollte in Adobe Acrobat ermöglicht werden.

PDF-Dokumente sollten als Textdokumente angelegt werden
Bei den Dokumenten handelt es sich um eine durchsuchbare Textdatei. Eingescannte Texte sollten mittels Texterkennungssoftware in Texte konvertiert werden.

Barrierefreie PDFs lassen sich grundsätzlich aus zwei Arten von Quelldokumenten erstellen. Entweder wird ein Dokument mit Formatvorlagen in einer Anwendung erstellt, mit entsprechenden Einstellungen in PDF umgewandelt und anschließend im Adobe Acrobat optimiert. Oder ein bestehendes PDF-Dokument mit optischer Formatierung wird direkt in Adobe Acrobat bearbeitet und optimiert.

Entscheidend ist, dass eine brauchbare Dokumentenstruktur erzeugt wird, also dass das PDF »getagged« (strukturiert) wird. Insgesamt gibt es neun Tag-Arten: Text, Abbildung, Abbildung mit Bildunterschrift, Formularfelder, Überschriften 1. - 3. Ebene, Tabelle, Zelle, Formel, Hintergrund. Ob diese Informationen schon im Quellprogramm oder erst in Adobe Acrobat hinzugefügt werden, ist für den Betrachter grundsätzlich egal, für den Ersteller ist es gerade bei größeren Dokumenten sinnvoll, die Strukturinformationen schon im Quellprogramm zu verwenden.

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Weitere Teile der Serie:
http://www.biloba-it.de/dateien/bilobait_goldene_regeln_teil1.pdf
http://www.biloba-it.de/dateien/bilobait_goldene_regeln_teil2.pdf
http://www.biloba-it.de/dateien/bilobait_goldene_regeln_teil3.pdf

Pressemitteilung zur freien Verwendung. Um Belegexemplare bei Veröffentlichung wird gebeten.

Weitere Informationen zu diesem Thema und Bildmaterial:
http://www.biloba-it.de/knowhow.html
http://www.einfach-fuer-alle.de
http://www.barrierefreies-webdesign.de/knowhow/pdf/

Medienkontakt:
Biloba IT Balleyer & Lohrmann GbR
Thomas Jung, Leiter Marketing/PR
Bergstraße 77
D- 73733 Esslingen
Fon: +49 711 – 46 97 938-00
Fax: +49 711 – 46 97 938-09
E-Mail: jung@biloba-it.de
Web: http://www.biloba-it.de

Über Biloba IT
Biloba IT wurde im Jahr 2006 unter dem Namen Cosima IT gegründet. Als innovativer Anbieter eines barrierefreien Redaktionssystems (CMS) wurde Cosima IT von der Initiative Mittelstand ausgezeichnet.
Unter dem Namen Biloba IT hat sich das Unternehmen im Jahr 2008 als Full-Service Agentur für integrierte Marketingdienstleistungen neu aufgestellt.

Biloba IT bietet heute das gesamte Dienstleistungsspektrum rund um das Thema Marketing und Barrierefreiheit an – von der Beratung, über die Konzeption bis zur Umsetzung. Je nach Kundenanforderung wird dabei flexibel auf Maßnahmen wie Internet, E-Mail-Marketing, Werbung, Suchmaschinenmarketing oder Öffentlichkeits­arbeit zurückgegriffen. Getreu dem Motto „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“ steht für Biloba der Kunde dabei immer im Fokus. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.biloba-it.de.