Ein einfaches Shopsystem
Dieser Fachartikel erschien im Leitfaden Online-Marketing Band 2:
http://TopOnlineExperten.de
E-Commerce ist weiter auf dem Vormarsch und dominiert die Zukunft des Handels. Zwar hat der stationäre Handel immer noch seine Berechtigung, verliert jedoch zunehmend Anteile an das Geschäft im World Wide Web. Während 2009 noch 15,5 Milliarden Euro über Online-Vertriebswege umgesetzt wurden, waren es 2010 schon 18,3 Milliarden Euro. Für 2011 prognostiziert der Bundesverband des Deutschen Versandhandels gar 21,1 Milliarden Euro [1]. Händler, die bisher noch nicht im Onlinehandel tätig sind, verschenken daher gewaltige Potenziale. Sie sollten schnellstmöglich den Einstieg in diesen Vertriebskanal finden, um den Anschluss nicht zu verpassen und weitere Umsätze zu generieren.
Auf der Suche nach dem idealen Shopsystem
Zur Wahl stehen dabei verschiedene Modelle und Shopsysteme. Diese werden im vorliegenden Artikel kurz vorgestellt, um herauszustellen, was ein ideales, möglichst einfach zu handhabendes Shopsystem überhaupt leisten muss. Anschließend wird anhand der herausgearbeiteten Anforderungen ein geeignetes Beispiel genauer betrachtet.
Varianten beim Einstieg in den Onlinehandel: Softwarelösungen zum Kauf, Open Source- und Mietshop-Lösungen
Beim Einstieg in den Onlinehandel stehen angehende Shopbetreiber zunächst vor einer Grundsatzentscheidung. Zur Wahl stehen Softwarelösungen zum Kauf, Open Source- und Mietshop-Lösungen diverser Anbieter. Alle haben Vor- und Nachteile und, je nach Konzept, Sortiment und Ambitionen der künftigen Onlinehändler, ihre Zielgruppen.
Vor- und Nachteile von Open Source-Lösungen
Im engeren Sinn meint der Begriff Open Source eine Software, deren Quellcode der Allgemeinheit frei zur Verfügung steht. Der Code kann beliebig vervielfältigt, modifiziert und weitergegeben werden. Open Source-Lösungen sind kostenlos erhältlich und zeichnen sich durch eine große Anpassungsfähigkeit aus. Voraussetzung ist allerdings ein umfangreiches technisches Know-how.
Open Source-Lösungen sind kostenlos. Oder?
Für die Open Source-Lösungen fallen weder Miet- noch Anschaffungskosten an. Die technische Komplexität und die damit einhergehende relativ große Zeitspanne bis zum Launch des Onlineshops wirken sich natürlich trotzdem auf das Budget des Onlinehändlers aus. Grundsätzlich gilt, je weniger Standardfunktionalität im Quellcode vorhanden ist, desto höher ist der Aufwand für die Entwicklung von individuellen Lösungen. Dieser schlägt sich letztlich in Kosten für die Analyse, Implementierung, Customizing und späteren Nachbesserungen nieder.
Anpassungsfähigkeit durch offene Datenstrukturen
Open Source-Lösungen lassen sich völlig frei an die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen anpassen. Damit lassen sich Alleinstellungsmerkmale realisieren und gegebenenfalls Arbeitsabläufe optimieren (beispielsweise durch die Implementierung von Schnittstellen). Allerdings setzt diese Freiheit sowohl auf technischer als auch auf konzeptioneller Seite umfangreiche Vorkenntnisse voraus. Damit ist der Programmieransatz Segen und Fluch zugleich. Die eröffneten Möglichkeiten lassen auch die Anforderungen und die Komplexität steigen.
Hoher Initialaufwand und Hardwareanforderungen
Neben dem hohen Aufwand vor dem Launch des Onlineshops sind auch die Anforderungen an die Hardware hoch, da der Onlinehändler die oder den Server meist selbst anschaffen und betreiben muss. Neben den bereits genannten Kosten für die Analyse, Implementierung, Customizing und für spätere Nachbesserungen fallen damit letztlich doch Kosten an, die nicht unerheblich sind.
Mangelnder Support
Ein weiterer Nachteil bei Open Source-Lösungen ist der mangelnde Support. Persönliche Erreichbarkeit ist bei dieser Variante kaum gegeben. Insbesondere für Einsteiger in den E-Commerce ist diese Perspektive unbefriedigend.
Vor- und Nachteile von Kauflösungen
Mit Kauflösungen sind der Freiheit bei der Konzeption des Onlineshops keine Grenzen gesetzt. Features und Funktionen lassen sich bei dieser Variante ganz nach eigenen Vorstellungen integrieren.
Ein Shop nach Wunsch
Gekaufte Softwarelösungen verheißen einen Shop nach Wunsch. Diese Flexibilität setzt allerdings voraus, dass sich der angehende Shopbetreiber intensiv mit seinem Konzept und der Materie E-Commerce beschäftigt hat. Nur durch gründliche Planung ist festzustellen, welche Features und Funktionen der eigene Shop überhaupt braucht und benötigt. Nach Navabi stellt sich oft „erst während des Betriebs eines Onlineshops heraus, welche Funktionen nötig sind und im Arbeitsalltag gebraucht werden“ [1]. Gerade für Einsteiger in den Onlinehandel stellt dieser Vorteil also eher einen Nachteil dar, den man nicht unterschätzen sollte.
Hohe Anschaffungskosten
Beim Kauf von Softwarelösungen fallen einmalig Kosten an, deren Höhe keine Grenze gesetzt ist. Die Preisspanne reicht von einigen hundert bis zu mehreren Tausend Euro. Die teure Kaufvariante amortisiert sich bei mageren anfänglichen Umsätzen erst spät. Für Einsteiger in den E-Commerce ist diese Variante unter Kostengesichtspunkten daher nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Es muss weiterhin beachtet werden, dass nach dem Launch des Shops auch Kosten für das Marketing einzukalkulieren sind, um die Seite bekannt zu machen und ein Kundenbewertungssystem zu integrieren. Bis zur Integration verschiedener Payment-Anbieter können zudem Wochen vergehen, in denen kein oder kaum Umsatz generiert wird. Außerdem können durch spätere Nachbesserungen erneut Kosten entstehen.
Hohe Hardwareanforderungen
Bei gekauften Softwarelösungen ist der Onlinehändler ganz auf sich selbst gestellt. Hosting und Datensicherung obliegen ihm genauso, wie die Anschaffung einer geeigneten Hardware und Infrastruktur. Dadurch entstehen neben dem Kauf der eigentlichen Software weitere Kostenpunkte. Diese erfordern schon im Vorfeld technisches Know-how und stellen durch potentielle Ausfälle der IT ein nicht unerhebliches Risiko dar.
Vor- und Nachteile von Mietshop-Lösungen
Mietshops ermöglichen einen günstigen und nahezu risikolosen Einstieg in den E-Commerce. Gegenüber Open Source- und Kauflösungen bieten sie gerade in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit einige klare Vorteile.
Geringe monatliche Kosten
Während für eine Kauflösung eine einmalige, nicht unerhebliche Summe zu Buche schlägt, fällt für die Nutzung von Mietshop-Lösungen in der Regel ein überschaubarer monatlicher Betrag an. Häufig richtet sich die Höhe des Preises auch nach der Anzahl der im Shop angeboten Produkte. Hier gilt, je mehr Produkte online angeboten werden, desto teurer wird der Mietshop. Ein weiteres gängiges Preismodell sieht die Berechnung einer Provision auf Grundlage des generierten Umsatzes vor. Einige Anbieter berechnen Einrichtungsgebühren, erheben Gebühren für das Datentransfervolumen, den verzeichneten Traffic oder lassen sich den Support über eine kostenpflichtige Hotline bezahlen.
Payment-Anbieter sind häufig schon integriert
Anders als bei gekauften Software- und Open Source-Lösungen sind bei vielen Anbietern von Mietshop-Lösungen verschiedene Payment-Anbieter bereits integriert, so dass sich der Onlinehändler nicht selbst um eine oftmals langwierige Anbindung kümmern muss. Meist ist die Nutzung dieser Infrastruktur ohne weitere Kosten verbunden, einige Anbieter verstecken hier jedoch Kosten.
Systempflege obliegt dem Anbieter
Im Gegensatz zu gekauften Softwarelösungen werden Mietshop-Lösungen direkt beim Anbieter gehostet. Dem Onlinehändler werden dadurch die Skalierung der Systeme und die Datensicherung abgenommen. Auch für die Aktualisierung der Shopsoftware ist der Anbieter und nicht der Onlinehändler selbst verantwortlich.
Einschränkungen bei Individualisierungen
Ein wesentlicher Nachteil bei vielen Anbietern von Mietshop-Lösungen besteht darin, dass eine Individualisierung des Template-Designs oder Anbindungen an andere Systeme oft nur eingeschränkt möglich sind. Häufig lassen sich beispielsweise Warenwirtschaftssysteme und Shopverwaltung nicht oder nur unzureichend miteinander verbinden, so dass zeitaufwendige manuelle Eingaben nötig sind.
Zusammenfassung: Was ist zu beachten?
Die Frage nach dem idealen und einfach zu handhabenden Shopsystem lässt sich nicht pauschal beantworten, da jedes System seine Zielgruppe und Vor- und Nachteile hat. Wohl aber lassen sich die wichtigsten Fragestellungen in einer Checkliste zusammenfassen, die als erster Einstieg zur Orientierung dienen soll. Bei intensiverer Beschäftigung mit dem Thema lässt sich diese Liste nahezu beliebig erweitern:
Wie sieht das grundlegende Konzept des geplanten Onlineshops aus?
Welche Art von Produkten soll verkauft werden?
Welche Anforderungen hat die Zielgruppe und welche Wettbewerber gibt es?
Welche Kosten entstehen und wie hoch ist das zur Verfügung stehende Budget?
Liegen Programmierkenntnisse vor?
Wie viele Produkte sollen im Shop angeboten werden?
Welche Zahlungsmethoden sollen zur Verfügung stehen?
Gibt es bereits einen Shop aus dem Produkte übernommen werden (müssen)?
Werden Schnittstellen zu externen Systemen (zum Beispiel Warenwirtschaftssysteme) benötigt?
Reichen gängige Standard-Features aus oder werden zusätzliche Funktionen benötigt? Wie lassen sich diese umsetzen?
Sind individuelle Anpassungen möglich?
Sind juristische Anforderungen abgedeckt?
Werden Support-Leistungen angeboten? In welcher Form (FAQ-Listen und Dokumentationen, telefonischer oder persönlicher Kontakt)?
Ein einfaches Shopsystem: Tradoria
Ein besonders einfach zu handhabendes Shopsystem und damit ein geeignetes Beispiel für die Thematik dieses Artikels ist Tradorias Mietshop-Lösung. Das Unternehmen aus dem fränkischen Bamberg verfolgt einen umfassenden Full-Service-Anspruch, der (angehenden) Onlinehändlern den Einstieg in den Arbeitsalltag im E-Commerce deutlich erleichtert. Nach Tradoria sind, um im E-Commerce erfolgreich zu sein, „neben dem Produkt drei Faktoren entscheidend: Die Reichweite einer Seite, die angebotenen Zahlungsarten und die Rechtssicherheit“ [3].
Gerade Einsteiger scheitern häufig an diesen Herausforderungen. Neben der Präsentation im eigenen Onlineshop sind die Produkte aller Tradoria-Anbieter zeitgleich auf den Shopping-Portalen Tradoria.de/Tradoria.at gelistet.
Durch die Kombination aus Mietshop, besucherstarkem Portal und zentralem Checkout überwindet Tradoria wesentliche Einstiegshürden und überzeugt mit vielen weiteren Services und Funktionen. Erklärtes Ziel ist es, dem Händler möglichst alle technischen und organisatorischen Prozesse abzunehmen. Dieser kann sich somit ganz auf den Verkauf der Artikel und die Gestaltung seines Sortiments konzentrieren.
Tradoria bietet einerseits die Software-Komplettlösung und andererseits die nötige Reichweite zum erfolgreichen Onlineshopbetrieb. Die Zahlungsabwicklung wird von Tradoria ebenso übernommen wie das Risiko von Zahlungsausfällen und die fortlaufende Pflege der Allgemeinen Geschäftsbedingungen durch eine interne Rechtsabteilung. Bestellt ein Kunde einen Artikel, gelangt er in den zentralen Tradoria-Checkout. Dort bietet Tradoria zehn unterschiedliche Zahlungsarten an, so dass Tradoria-Anbieter fast jeder Kundenpräferenz gerecht werden können und Bestellabbrüche minimiert werden. Für Onlinehändler entfällt dadurch die oft langwierige Implementierung verschiedener Payment-Dienstleister und das Risikomanagement.
Transparente Gebühren
Das Gebührenmodell sieht eine geringe monatliche Grundgebühr und eine umsatzabhängige Verkaufsgebühr vor. Bei Erreichen bestimmter Umsatzgrößen wird diese dauerhaft gesenkt und lässt sich so leicht kalkulieren. Vertrauensfaktor Kundenbewertungen Hervorzuheben ist auch die enge Zusammenarbeit mit Trusted Shops. Dessen Gütesiegel, das Trusted Shops-Zertifikat, erhöht das Vertrauen in den Onlineshop und steigert erfahrungsgemäß die Konversionsrate. Durch die Standardisierung des Bestellprozesses und der Händler-AGB entfällt der übliche Zertifizierungsaufwand für Tradoria-Anbieter, die ohne eigenes Zutun und Zusatzkosten von dieser Kooperation profitieren.
Externe Dienste und individuelle Anpassungen
Durch die integrierten Schnittstellen lassen sich die Shops an externe Dienste und wichtige Marketingtools wie Preis- und Produktsuchmaschinen anbinden. Onlinehändler können direkt nach ihrer Registrierung loslegen und auch ohne Programmierkenntnisse einen professionellen Shop gestalten. Eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse geht unkompliziert und schnell von der Hand. Das gesamte Backend ist übersichtlich strukturiert und intuitiv zu bedienen. Wenn es dabei doch mal Probleme gibt, hilft der Support weiter, der zum Festnetztarif erreichbar ist.
Marketing rundet das Full-Service-Paket ab
Um das Shopping-Portal noch bekannter zu machen, setzt Tradoria vor allen Dingen auf eine Verstärkung des Online-Marketings. Dazu zählen auch PR- und Social Media-Aktivitäten. Außerdem führt das Unternehmen umfangreiche klassische Werbemaßnahmen wie etwa TV-Werbung durch, von denen die Anbieter ohne weitere Zusatzkosten profitieren.
Fazit
Bei der Auswahl des Shopsystems spielen naturgemäß nicht nur das Geschäftsmodell und die Ambitionen des angehenden Onlinehändlers eine Rolle, sondern auch das zur Verfügung stehende Budget. Grundsätzlich gilt es, alle Lösungen kritisch abzuwägen und auf Eignung für das eigene Konzept zu überprüfen. Je nach anvisierter Zielgruppe, Sortiment und gewünschter Anpassungsfähigkeit der Software können unterschiedliche Lösungen geeignet sein.
Gerade für Einsteiger in den E-Commerce, die die zu erwartenden Umsätze nur schwer einschätzen können und daher kostspielige Investitionen und langfristige Verträge scheuen, sind Mietshop-Lösungen aber die erste Wahl.
Durch den niedrigen Aufwand und den umfangreichen Service empfiehlt sich Tradoria als die am einfachsten handzuhabende Variante. Gleichzeitig bietet sie weitreichende Möglichkeiten zur Individualisierung. Vorab implementierte Zahlungsarten, professionell vorgestaltete Templates, eine hohe Anpassungsfähigkeit des Shops an eigene Bedürfnisse, die gleichzeitige Präsenz im eigenen Onlineshop und auf einem besucherstarken Marktplatz, Rechtssicherheit durch fortlaufend gepflegte AGB und die automatische Integration des Trusted Shops-Gütesiegels nehmen Tradoria-Anbietern viel Arbeit ab, so dass diese sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren können: Die Gestaltung des Sortiments und den Abverkauf der Produkte.
Literatur
[1] bvh, TNS-Studie 2010
[2] www.navabi.de
[3] www.tradoria.de
Höschl, P. (Hrsg.): Leitfaden für Shop-Einsteiger – Erfolgreich in den Onlinehandel starten. – 116 S., Books on Demand GmbH, 2009.
Janson, S./Frankemölle, G.: Der erfolgreiche Online-Shop – Existenzgründung mit dem eigenen Internetgeschäft. – 742 S., Data Becker, 2009.
http://www.shopanbieter.de – Informations-Portal des E-Commerce-Experten Peter Höschl.
http://www.internethandel.de/inhalt/Tradoria-Test-Shopsystem-0409 – Test des Shop-Systems von Tradoria durch das Fachmagazin Internethandel.
http://TopOnlineExperten.de
E-Commerce ist weiter auf dem Vormarsch und dominiert die Zukunft des Handels. Zwar hat der stationäre Handel immer noch seine Berechtigung, verliert jedoch zunehmend Anteile an das Geschäft im World Wide Web. Während 2009 noch 15,5 Milliarden Euro über Online-Vertriebswege umgesetzt wurden, waren es 2010 schon 18,3 Milliarden Euro. Für 2011 prognostiziert der Bundesverband des Deutschen Versandhandels gar 21,1 Milliarden Euro [1]. Händler, die bisher noch nicht im Onlinehandel tätig sind, verschenken daher gewaltige Potenziale. Sie sollten schnellstmöglich den Einstieg in diesen Vertriebskanal finden, um den Anschluss nicht zu verpassen und weitere Umsätze zu generieren.
Auf der Suche nach dem idealen Shopsystem
Zur Wahl stehen dabei verschiedene Modelle und Shopsysteme. Diese werden im vorliegenden Artikel kurz vorgestellt, um herauszustellen, was ein ideales, möglichst einfach zu handhabendes Shopsystem überhaupt leisten muss. Anschließend wird anhand der herausgearbeiteten Anforderungen ein geeignetes Beispiel genauer betrachtet.
Varianten beim Einstieg in den Onlinehandel: Softwarelösungen zum Kauf, Open Source- und Mietshop-Lösungen
Beim Einstieg in den Onlinehandel stehen angehende Shopbetreiber zunächst vor einer Grundsatzentscheidung. Zur Wahl stehen Softwarelösungen zum Kauf, Open Source- und Mietshop-Lösungen diverser Anbieter. Alle haben Vor- und Nachteile und, je nach Konzept, Sortiment und Ambitionen der künftigen Onlinehändler, ihre Zielgruppen.
Vor- und Nachteile von Open Source-Lösungen
Im engeren Sinn meint der Begriff Open Source eine Software, deren Quellcode der Allgemeinheit frei zur Verfügung steht. Der Code kann beliebig vervielfältigt, modifiziert und weitergegeben werden. Open Source-Lösungen sind kostenlos erhältlich und zeichnen sich durch eine große Anpassungsfähigkeit aus. Voraussetzung ist allerdings ein umfangreiches technisches Know-how.
Open Source-Lösungen sind kostenlos. Oder?
Für die Open Source-Lösungen fallen weder Miet- noch Anschaffungskosten an. Die technische Komplexität und die damit einhergehende relativ große Zeitspanne bis zum Launch des Onlineshops wirken sich natürlich trotzdem auf das Budget des Onlinehändlers aus. Grundsätzlich gilt, je weniger Standardfunktionalität im Quellcode vorhanden ist, desto höher ist der Aufwand für die Entwicklung von individuellen Lösungen. Dieser schlägt sich letztlich in Kosten für die Analyse, Implementierung, Customizing und späteren Nachbesserungen nieder.
Anpassungsfähigkeit durch offene Datenstrukturen
Open Source-Lösungen lassen sich völlig frei an die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen anpassen. Damit lassen sich Alleinstellungsmerkmale realisieren und gegebenenfalls Arbeitsabläufe optimieren (beispielsweise durch die Implementierung von Schnittstellen). Allerdings setzt diese Freiheit sowohl auf technischer als auch auf konzeptioneller Seite umfangreiche Vorkenntnisse voraus. Damit ist der Programmieransatz Segen und Fluch zugleich. Die eröffneten Möglichkeiten lassen auch die Anforderungen und die Komplexität steigen.
Hoher Initialaufwand und Hardwareanforderungen
Neben dem hohen Aufwand vor dem Launch des Onlineshops sind auch die Anforderungen an die Hardware hoch, da der Onlinehändler die oder den Server meist selbst anschaffen und betreiben muss. Neben den bereits genannten Kosten für die Analyse, Implementierung, Customizing und für spätere Nachbesserungen fallen damit letztlich doch Kosten an, die nicht unerheblich sind.
Mangelnder Support
Ein weiterer Nachteil bei Open Source-Lösungen ist der mangelnde Support. Persönliche Erreichbarkeit ist bei dieser Variante kaum gegeben. Insbesondere für Einsteiger in den E-Commerce ist diese Perspektive unbefriedigend.
Vor- und Nachteile von Kauflösungen
Mit Kauflösungen sind der Freiheit bei der Konzeption des Onlineshops keine Grenzen gesetzt. Features und Funktionen lassen sich bei dieser Variante ganz nach eigenen Vorstellungen integrieren.
Ein Shop nach Wunsch
Gekaufte Softwarelösungen verheißen einen Shop nach Wunsch. Diese Flexibilität setzt allerdings voraus, dass sich der angehende Shopbetreiber intensiv mit seinem Konzept und der Materie E-Commerce beschäftigt hat. Nur durch gründliche Planung ist festzustellen, welche Features und Funktionen der eigene Shop überhaupt braucht und benötigt. Nach Navabi stellt sich oft „erst während des Betriebs eines Onlineshops heraus, welche Funktionen nötig sind und im Arbeitsalltag gebraucht werden“ [1]. Gerade für Einsteiger in den Onlinehandel stellt dieser Vorteil also eher einen Nachteil dar, den man nicht unterschätzen sollte.
Hohe Anschaffungskosten
Beim Kauf von Softwarelösungen fallen einmalig Kosten an, deren Höhe keine Grenze gesetzt ist. Die Preisspanne reicht von einigen hundert bis zu mehreren Tausend Euro. Die teure Kaufvariante amortisiert sich bei mageren anfänglichen Umsätzen erst spät. Für Einsteiger in den E-Commerce ist diese Variante unter Kostengesichtspunkten daher nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Es muss weiterhin beachtet werden, dass nach dem Launch des Shops auch Kosten für das Marketing einzukalkulieren sind, um die Seite bekannt zu machen und ein Kundenbewertungssystem zu integrieren. Bis zur Integration verschiedener Payment-Anbieter können zudem Wochen vergehen, in denen kein oder kaum Umsatz generiert wird. Außerdem können durch spätere Nachbesserungen erneut Kosten entstehen.
Hohe Hardwareanforderungen
Bei gekauften Softwarelösungen ist der Onlinehändler ganz auf sich selbst gestellt. Hosting und Datensicherung obliegen ihm genauso, wie die Anschaffung einer geeigneten Hardware und Infrastruktur. Dadurch entstehen neben dem Kauf der eigentlichen Software weitere Kostenpunkte. Diese erfordern schon im Vorfeld technisches Know-how und stellen durch potentielle Ausfälle der IT ein nicht unerhebliches Risiko dar.
Vor- und Nachteile von Mietshop-Lösungen
Mietshops ermöglichen einen günstigen und nahezu risikolosen Einstieg in den E-Commerce. Gegenüber Open Source- und Kauflösungen bieten sie gerade in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit einige klare Vorteile.
Geringe monatliche Kosten
Während für eine Kauflösung eine einmalige, nicht unerhebliche Summe zu Buche schlägt, fällt für die Nutzung von Mietshop-Lösungen in der Regel ein überschaubarer monatlicher Betrag an. Häufig richtet sich die Höhe des Preises auch nach der Anzahl der im Shop angeboten Produkte. Hier gilt, je mehr Produkte online angeboten werden, desto teurer wird der Mietshop. Ein weiteres gängiges Preismodell sieht die Berechnung einer Provision auf Grundlage des generierten Umsatzes vor. Einige Anbieter berechnen Einrichtungsgebühren, erheben Gebühren für das Datentransfervolumen, den verzeichneten Traffic oder lassen sich den Support über eine kostenpflichtige Hotline bezahlen.
Payment-Anbieter sind häufig schon integriert
Anders als bei gekauften Software- und Open Source-Lösungen sind bei vielen Anbietern von Mietshop-Lösungen verschiedene Payment-Anbieter bereits integriert, so dass sich der Onlinehändler nicht selbst um eine oftmals langwierige Anbindung kümmern muss. Meist ist die Nutzung dieser Infrastruktur ohne weitere Kosten verbunden, einige Anbieter verstecken hier jedoch Kosten.
Systempflege obliegt dem Anbieter
Im Gegensatz zu gekauften Softwarelösungen werden Mietshop-Lösungen direkt beim Anbieter gehostet. Dem Onlinehändler werden dadurch die Skalierung der Systeme und die Datensicherung abgenommen. Auch für die Aktualisierung der Shopsoftware ist der Anbieter und nicht der Onlinehändler selbst verantwortlich.
Einschränkungen bei Individualisierungen
Ein wesentlicher Nachteil bei vielen Anbietern von Mietshop-Lösungen besteht darin, dass eine Individualisierung des Template-Designs oder Anbindungen an andere Systeme oft nur eingeschränkt möglich sind. Häufig lassen sich beispielsweise Warenwirtschaftssysteme und Shopverwaltung nicht oder nur unzureichend miteinander verbinden, so dass zeitaufwendige manuelle Eingaben nötig sind.
Zusammenfassung: Was ist zu beachten?
Die Frage nach dem idealen und einfach zu handhabenden Shopsystem lässt sich nicht pauschal beantworten, da jedes System seine Zielgruppe und Vor- und Nachteile hat. Wohl aber lassen sich die wichtigsten Fragestellungen in einer Checkliste zusammenfassen, die als erster Einstieg zur Orientierung dienen soll. Bei intensiverer Beschäftigung mit dem Thema lässt sich diese Liste nahezu beliebig erweitern:
Wie sieht das grundlegende Konzept des geplanten Onlineshops aus?
Welche Art von Produkten soll verkauft werden?
Welche Anforderungen hat die Zielgruppe und welche Wettbewerber gibt es?
Welche Kosten entstehen und wie hoch ist das zur Verfügung stehende Budget?
Liegen Programmierkenntnisse vor?
Wie viele Produkte sollen im Shop angeboten werden?
Welche Zahlungsmethoden sollen zur Verfügung stehen?
Gibt es bereits einen Shop aus dem Produkte übernommen werden (müssen)?
Werden Schnittstellen zu externen Systemen (zum Beispiel Warenwirtschaftssysteme) benötigt?
Reichen gängige Standard-Features aus oder werden zusätzliche Funktionen benötigt? Wie lassen sich diese umsetzen?
Sind individuelle Anpassungen möglich?
Sind juristische Anforderungen abgedeckt?
Werden Support-Leistungen angeboten? In welcher Form (FAQ-Listen und Dokumentationen, telefonischer oder persönlicher Kontakt)?
Ein einfaches Shopsystem: Tradoria
Ein besonders einfach zu handhabendes Shopsystem und damit ein geeignetes Beispiel für die Thematik dieses Artikels ist Tradorias Mietshop-Lösung. Das Unternehmen aus dem fränkischen Bamberg verfolgt einen umfassenden Full-Service-Anspruch, der (angehenden) Onlinehändlern den Einstieg in den Arbeitsalltag im E-Commerce deutlich erleichtert. Nach Tradoria sind, um im E-Commerce erfolgreich zu sein, „neben dem Produkt drei Faktoren entscheidend: Die Reichweite einer Seite, die angebotenen Zahlungsarten und die Rechtssicherheit“ [3].
Gerade Einsteiger scheitern häufig an diesen Herausforderungen. Neben der Präsentation im eigenen Onlineshop sind die Produkte aller Tradoria-Anbieter zeitgleich auf den Shopping-Portalen Tradoria.de/Tradoria.at gelistet.
Durch die Kombination aus Mietshop, besucherstarkem Portal und zentralem Checkout überwindet Tradoria wesentliche Einstiegshürden und überzeugt mit vielen weiteren Services und Funktionen. Erklärtes Ziel ist es, dem Händler möglichst alle technischen und organisatorischen Prozesse abzunehmen. Dieser kann sich somit ganz auf den Verkauf der Artikel und die Gestaltung seines Sortiments konzentrieren.
Tradoria bietet einerseits die Software-Komplettlösung und andererseits die nötige Reichweite zum erfolgreichen Onlineshopbetrieb. Die Zahlungsabwicklung wird von Tradoria ebenso übernommen wie das Risiko von Zahlungsausfällen und die fortlaufende Pflege der Allgemeinen Geschäftsbedingungen durch eine interne Rechtsabteilung. Bestellt ein Kunde einen Artikel, gelangt er in den zentralen Tradoria-Checkout. Dort bietet Tradoria zehn unterschiedliche Zahlungsarten an, so dass Tradoria-Anbieter fast jeder Kundenpräferenz gerecht werden können und Bestellabbrüche minimiert werden. Für Onlinehändler entfällt dadurch die oft langwierige Implementierung verschiedener Payment-Dienstleister und das Risikomanagement.
Transparente Gebühren
Das Gebührenmodell sieht eine geringe monatliche Grundgebühr und eine umsatzabhängige Verkaufsgebühr vor. Bei Erreichen bestimmter Umsatzgrößen wird diese dauerhaft gesenkt und lässt sich so leicht kalkulieren. Vertrauensfaktor Kundenbewertungen Hervorzuheben ist auch die enge Zusammenarbeit mit Trusted Shops. Dessen Gütesiegel, das Trusted Shops-Zertifikat, erhöht das Vertrauen in den Onlineshop und steigert erfahrungsgemäß die Konversionsrate. Durch die Standardisierung des Bestellprozesses und der Händler-AGB entfällt der übliche Zertifizierungsaufwand für Tradoria-Anbieter, die ohne eigenes Zutun und Zusatzkosten von dieser Kooperation profitieren.
Externe Dienste und individuelle Anpassungen
Durch die integrierten Schnittstellen lassen sich die Shops an externe Dienste und wichtige Marketingtools wie Preis- und Produktsuchmaschinen anbinden. Onlinehändler können direkt nach ihrer Registrierung loslegen und auch ohne Programmierkenntnisse einen professionellen Shop gestalten. Eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse geht unkompliziert und schnell von der Hand. Das gesamte Backend ist übersichtlich strukturiert und intuitiv zu bedienen. Wenn es dabei doch mal Probleme gibt, hilft der Support weiter, der zum Festnetztarif erreichbar ist.
Marketing rundet das Full-Service-Paket ab
Um das Shopping-Portal noch bekannter zu machen, setzt Tradoria vor allen Dingen auf eine Verstärkung des Online-Marketings. Dazu zählen auch PR- und Social Media-Aktivitäten. Außerdem führt das Unternehmen umfangreiche klassische Werbemaßnahmen wie etwa TV-Werbung durch, von denen die Anbieter ohne weitere Zusatzkosten profitieren.
Fazit
Bei der Auswahl des Shopsystems spielen naturgemäß nicht nur das Geschäftsmodell und die Ambitionen des angehenden Onlinehändlers eine Rolle, sondern auch das zur Verfügung stehende Budget. Grundsätzlich gilt es, alle Lösungen kritisch abzuwägen und auf Eignung für das eigene Konzept zu überprüfen. Je nach anvisierter Zielgruppe, Sortiment und gewünschter Anpassungsfähigkeit der Software können unterschiedliche Lösungen geeignet sein.
Gerade für Einsteiger in den E-Commerce, die die zu erwartenden Umsätze nur schwer einschätzen können und daher kostspielige Investitionen und langfristige Verträge scheuen, sind Mietshop-Lösungen aber die erste Wahl.
Durch den niedrigen Aufwand und den umfangreichen Service empfiehlt sich Tradoria als die am einfachsten handzuhabende Variante. Gleichzeitig bietet sie weitreichende Möglichkeiten zur Individualisierung. Vorab implementierte Zahlungsarten, professionell vorgestaltete Templates, eine hohe Anpassungsfähigkeit des Shops an eigene Bedürfnisse, die gleichzeitige Präsenz im eigenen Onlineshop und auf einem besucherstarken Marktplatz, Rechtssicherheit durch fortlaufend gepflegte AGB und die automatische Integration des Trusted Shops-Gütesiegels nehmen Tradoria-Anbietern viel Arbeit ab, so dass diese sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren können: Die Gestaltung des Sortiments und den Abverkauf der Produkte.
Literatur
[1] bvh, TNS-Studie 2010
[2] www.navabi.de
[3] www.tradoria.de
Höschl, P. (Hrsg.): Leitfaden für Shop-Einsteiger – Erfolgreich in den Onlinehandel starten. – 116 S., Books on Demand GmbH, 2009.
Janson, S./Frankemölle, G.: Der erfolgreiche Online-Shop – Existenzgründung mit dem eigenen Internetgeschäft. – 742 S., Data Becker, 2009.
http://www.shopanbieter.de – Informations-Portal des E-Commerce-Experten Peter Höschl.
http://www.internethandel.de/inhalt/Tradoria-Test-Shopsystem-0409 – Test des Shop-Systems von Tradoria durch das Fachmagazin Internethandel.