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Blick in die Zukunft

Für Unternehmen ist es wichtig, rechtzeitig Chancen und Bedrohungen der Zukunft zu erkennen, um sich auf sie vorzubereiten.
Sebastien Philipp | 06.12.2007
Für Unternehmen ist es wichtig, rechtzeitig Chancen und Bedrohungen der Zukunft zu erkennen, um sich auf sie vorzubereiten. Der erste Schritt auf diesem Weg besteht darin, Zukunfts-Annahmen darüber aufzustellen, wie sich die wesentlichen Beobachtungsfelder in Zukunft entwickeln und verändern werden. Hierbei hilft eine Strategie namens „Große Schwester“. Sie führt, richtig angewendet, zu einem enormen Fundus an Zukunftsinformationen.

Strategie „Große Schwester“
So wie jüngere Schwestern oder Brüder von den Erfahrungen ihrer älteren Geschwister lernen, besagt die Strategie „Große Schwester“: Suchen Sie das Land, in dem Ihr Geschäft am weitesten entwickelt ist, lernen Sie, wie Ihr Geschäft dort betrieben wird, und übertragen Sie Ihre Erkenntnisse nach sorgfältiger Prüfung der Umsetzungsmöglichkeit auf Ihr Unternehmen. Mit der Strategie „Große Schwester“ sucht man bewusst die Möglichkeit einer gedanklichen Zeitreise und nutzt einen Entwicklungsschlag zwischen dem eigenen Geschäft und dem gleichen Geschäft in einem anderen Land, um eine geografisch-zeitliche Übertragung zu ermöglichen. Die Erfahrungen, die dort heute gemacht werden, können morgen hier bei uns genutzt werden, da die große Schwester dem kleinen Bruder auf der Reise durch die Zeit um einige Wochen, Monate oder gar Jahre vorausgeht.

Die USA sind – fast schon eine Binsenweisheit – die wichtigste große Schwester Deutschlands, gemessen an seiner Wirtschaft wie auch seiner Gesellschaft. Wenn es um Vertriebswege und Vertriebssysteme geht, ist ein Blick in die USA immer empfehlenswert. Nicht nur Multilevelmarketing, Partyvertrieb und Franchising sind in den USA viel weiter entwickelt, sondern beispielsweise auch die Art und Weise, Mobiltelefone zu verkaufen. So gab es schon 1994 in den USA Automaten, an denen man Mobiltelefone für ca. 5€ pro Tag mieten konnte. Dieser Vertriebsweg war an den deutschen Vertriebsorganisationen gänzlich vorbeigegangen.

Seniorenmarkt Japan
Es sind jedoch nicht immer die so nahe liegende USA. Es ist sogar häufig interessanter, sich gerade diejenigen Länder zur Beobachtung vorzunehmen, die nicht auch im Blick Ihrer Mitbewerber sind: Wer die Zukunft unserer altersbezogenen Gesellschaftsstruktur sehen will, sollte nach Japan schauen. Die japanische Gesellschaft ist durch eine zunehmende Überalterung gekennzeichnet. Die Autohersteller Honda, Mazda, Nissan, Subaru und Toyota hatten bereits im Jahr 1995 jeder speziell Pakete für Senioren und Behinderte im Angebot. Für die wichtigsten Arten von Behinderungen gibt es ebenfalls ein „Paket“.

Wenn es um die Erforschung der zukünftigen Entwicklung der Infomationstechnologie geht, kann man sogar in Europa bleiben. Estland spielt, was modernste Anwendungen der Informationstechnologie angeht, eine Vorreiterrolle: Für die 1,3 Millionen Esten gehört e-Government weit mehr zum täglichen Leben als für ihre europäischen Nachbarn: Im Jahr 2000 führte ihr Land die weltweit erste "papierlose" Regierung ein. Die zuständigen Stellen sind alle miteinander vernetzt, alle Dokumente zwischen den Ministerien und der Regierung werden elektronisch übermittelt. Sehr viele Regierungsbesprechungen werden am Bildschirm durchgeführt. Die meisten Bürger geben bereits ihre Steuererklärung online ab (bestätigt wird das per digitaler Signatur). In Estland ist Alltag, was es in Deutschland bisher nur in Ansätzen gibt: Mit Hilfe des Mobilfunks wurde eine neue Zahlungsform entwickelt. Hansapank und SEB Eesti Ühispank bieten seit dem Jahr 2002 die Möglichkeit, Zahlungen über Mobilfunk vorzunehmen: Per SMS können an etwa 1.500 Orten Zahlungen getätigt werden, darunter in Hotels, Geschäften oder Restaurants. Die Parkgebühren können ebenso per Handy bezahlt werden, wie die Kosten einer Taxifahrt.


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