Online-Shop-Sichtbarkeit erhöhen mit optimierter Filterung
Online einkaufen ist heute einfacher als je zuvor. Mit wenigen Klicks können Nutzer auf eine Vielzahl an Online-Shops zugreifen und das gewünschte Produkt bestellen. Für Online-Shop-Betreiber bedeutet diese große Auswahl an Shops jedoch eine große Konkurrenz, gegen die sich behauptet werden will. Eine Möglichkeit, um sich gegen die Konkurrenz im SEO durchzusetzen, ist die Nutzung und Optimierung von relevanten Filtern, berichtet Hanseranking aus seiner langjährigen SEO Erfahrung.
Betreiber von E-Commerce-Plattformen müssen Filter sorgfältig planen und implementieren, um sowohl die Benutzerführung zu optimieren als auch die Indizierung und Auffindbarkeit durch Suchmaschinen zu verbessern. Entscheidend ist, wie diese Instrumente die Navigation vereinfachen und die Sichtbarkeit der Produkte in den Suchergebnissen fördern.
Was versteht man unter optimierter Filterung in Online-Shops?
Unter optimierter Filterung versteht man den gezielten Einsatz von Filterseiten in Online-Shops, um die Auffindbarkeit und Sichtbarkeit relevanter Produkte für Nutzer und Suchmaschinen zu verbessern. Dies umfasst die Entscheidung über die Indexierung einzelner URLs auf Basis der Suchanfrage, die Implementierung interner Verlinkungen und die Onpage-Optimierung der Filterseiten, um diese für Suchmaschinen und Nutzer gleichermaßen zugänglich und relevant zu machen. Unverzichtbar sind in diesem Zusammenhang Filter in Online-Shops, die es dem Nutzer ermöglichen, die Produktauswahl nach bestimmten Kriterien wie Farbe, Größe oder Marke zu verfeinern. Ein weiterer essentieller Filter aus Nutzersicht ist der Preis, aus SEO Sicht spielt er jedoch eine eher untergeordnete Rolle.
Diese Funktion, die integraler Bestandteil jedes modernen E-Commerce-Systems ist, trägt wesentlich zur Verbesserung der Nutzererfahrung bei. Sie ermöglicht es, das gewünschte Produkt schneller und effizienter zu finden, da die Produktlisten nach den individuellen Präferenzen und Anforderungen der Nutzer gefiltert und sortiert werden können.
Warum ist die Filterung für die Sichtbarkeit von Online-Shops so wichtig?
Durch gezielte Maßnahmen wie die Indexierung und Optimierung von Filterseiten können Online-Shops ihre Präsenz in Suchmaschinen verbessern und mehr organischen Traffic generieren, was letztlich zu einer Umsatzsteigerung führen soll. Gleichzeitig ermöglicht die Implementierung von Filterfunktionen den Kunden ein schnelles und zielgerichtetes Auffinden relevanter Produkte, was zu einer verbesserten Usability und einem effizienteren Einkaufserlebnis führt. Dabei spielt die direkte Beeinflussung der User Experience durch die Filterung eine entscheidende Rolle.
Eine intuitive und funktionale Filterung kann nicht nur die Verweildauer erhöhen und die Absprungrate senken, sondern auch positive Signale an Suchmaschinen senden. Dies ist wichtig, da spezifische Filterseiten, die von Suchmaschinen indexiert werden können, die Reichweite in den SERPs deutlich erhöhen können. Der Kunde kann effektiv nach den für ihn relevanten Kriterien filtern und sich so besser orientieren, was zu einer schnelleren Kaufentscheidung führen kann. Ohne geeignete Hilfsmittel kann die Suche nach dem richtigen Produkt für den Nutzer zu einer fast unlösbaren Herausforderung werden. Die Filter- und Sortierwerkzeuge von E-Commerce-Produktlisten bestimmen maßgeblich, wie einfach oder schwierig es für den Nutzer ist, den Produktkatalog der Website zu durchsuchen.
Statische vs. dynamische Filter
Um mit Hilfe von Filtern die Auffindbarkeit in den organischen Suchergebnissen zu erhöhen, ist es wichtig, dass mit statischen Filterseiten gearbeitet wird und nicht mit dynamischen. Das Problem: Dynamische Filter sind in den meisten Shopsystemen der Standard.
Bei statischen Filtern wird durch Filterung auf einer Kategorieseite eine URL ohne dynamische Parameter erzeugt, welche indexierbar und inhaltlich optimierbar (H1, Title & Description, Text) ist.
Bei dynamischen Filtern wird an die URL der Kategorieseite ein GET-Parameter angehängt und somit eine dynamische URL erzeugt. Diese ist inhaltlich meist nicht bearbeitbar und wird via meta robots oder Canonical Tag von der Indexierung ausgeschlossen.
Beispiel:
- statische Filter-URL - dynamische Filter-URL
- beispiel.de/kategoriename/farbe - beispiel.de/kategoriename?p=1&o=1&n=24&f=986
Sollte ich immer versuchen, statische Filter zu nutzen?
Kurz gesagt: Nein!
Es hat einen Grund, wieso die meisten Shops mit dynamischen, nicht indexierbaren Filter-URLs arbeiten. Es würde ansonsten eine Vielzahl an URLs erzeugt werden, die Near Duplicate Content erzeugen und den Index zuspammen würden.
Bevor statische Filterseiten erstellt werden, sollte immer erstmal eine Keyword-Recherche zur Bedarfsanalyse angefertigt werden. Hierzu kombinieren Sie alle vorhandenen Filter mit dem Hauptkeyword der Kategorieseite und prüfen, ob diese Suchvolumen besitzen. Hierbei kann das Hauptkeyword bei Bedarf auch nicht nur mit einem, sondern auch mit mehreren Filtern kombiniert werden. Im Regelfall ergeben mehr als 2 Filter jedoch keinen Sinn.
Nehmen wir an, Sie besitzen einen Online Shop für Bilderrahmen. Diese bieten Sie in verschiedenen Farben und verschiedenen Größen an. Jetzt kombinieren Sie alle möglichen Farb und Größen-Variationen mit dem Keyword “Bilderrahmen”. Raus kommt eine Liste an Mid- und Longtail Keywords, die Ihnen sehr viel Potenzial aufzeigt, welches es zu nutzen gilt. Relevante Begriffe wären hier zum Beispiel:
Keyword - Suchvolumen
- Bilderrahmen schwarz - 3.600
- Bilderrahmen 50x70 schwarz - 880
- Bilderrahmen 30x40 schwarz - 480
- Bilderrahmen 70x100 schwarz - 390
- Bilderrahmen schwarz 40x60 - 320
- Bilderrahmen 10x15 schwarz - 110
Alle Filterkombinationen, die SEO-Potenzial besitzen, können Sie nun als statische Filter-Seiten anlegen und inhaltlich optimieren. Alle anderen Filterkombinationen belassen Sie dynamisch oder zumindest nicht indexierbar.
Besitzt der Shop genug Produkte?
Es ist schön, wenn Sie über den zielgerichtete Filterung Ihr Potenzial erhöhen möchten. Stellen Sie jedoch sicher, dass Sie auch genug Produkte dafür haben. Wenn Sie für jeden relevanten Filter nur ein Produkt anbieten können und sich dies in naher Zukunft auch nicht ändern wird, ziehen Sie in Erwägung, das Produkt selbst und nicht die Filter-Seite zu optimieren. Ansonsten erzeugen Sie ggf. zwei miteinander konkurrierende Seiten aufgrund gleicher Suchintentionen, was zu Kanibalisierungseffekten führt.
Das große ABER
Die Anlage statischer Filter-Seiten stellt viele Web-Entwickler vor größere Herausforderungen und Sie als Marketing-Verantwortlichen somit vor teils größeren Kosten, sofern es Ihr Entwickler überhaupt umzusetzen weiß.
Aus diesem Grund kann man sich um die technischen Herausforderungen dieses Themas ein wenig herum-tricksen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Online-Shop von Kaufland. Kaufland arbeitet nicht mit statischen Filtern, sondern nutzt für die Verlinkung relevanter Filterkombinationen die Sidebar mit einem Bereich “Auch oft gesucht”. Das sieht in der Praxis so aus:
https://www.kaufland.de/bilderrahmen/bilderrahmen-10x15/
Beispiel Online-Shop von Kaufland
Quelle: Screenshot
Somit hat Kaufland auch ohne Anpassung der Filter viele relevante Filter-Kombinationen abgedeckt und erzielt damit sehr gute Rankings.
Beispiel für statische Filter:
Ein Online-Buchhandel bietet eine Filteroption nach Genre. Wählt ein Kunde das Genre „Science Fiction“, wird er auf eine URL wie /buecher/science-fiction weitergeleitet. Diese spezifische Seite kann für das Genre „Science Fiction“ optimiert werden, einschließlich relevanter Inhalte, Metatags und Keywords.
Fazit: Filteroptimierung – der Hidden Champion für den Erfolg von Online-Shops
Eine effiziente Filterung ermöglicht es den Nutzern eines Online-Shops, schnell und einfach genau das zu finden, was sie suchen. Durch präzise Filteroptionen wie Größe, Farbe oder Preis können Nutzer Produktlisten effektiv einschränken, was die Suche vereinfacht und die Zufriedenheit erhöht. Diese positive User Experience führt zu einer längeren Verweildauer und verringert die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Abbruchs.
Eine statische Filterung (oder die Anlage von Landingpages für relevante Filter-Kombinationen) unterstützt die Suchmaschinenoptimierung, indem für jede relevante Filterkombination individuelle, indexierbare Seiten erstellt werden. Diese Seiten werden mit individuellem Content versehen, die sich direkt auf die gesuchten Attribute beziehen, zum Beispiel „Bilderrahmen 50x70 schwarz“. Wenn diese spezifischen Seiten von Suchmaschinen indexiert werden, erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Online-Shop bei bestimmten Suchanfragen in den Suchergebnissen erscheint. Gerade im Mid- und Longtail Bereich können hier ganz gezielt die Schwächen der Konkurrenz ausgenutzt werden. Häufig ist es sogar so, dass die Filter in Summe deutlich mehr Suchvolumen besitzen, als das 10 mal so hart umkämpfte Shorttail Keyword der Kategorieseite. Es besitzt also nicht nur mehr Gesamtpotenzial, es ist sogar mit höherer Wahrscheinlichkeit zu erschließen (jedoch auch mit höherem Aufwand aufgrund technischer und redaktioneller Arbeiten).
Wenn Sie einen Online-Shop betreiben, werden Sie sich darüber klar, ob sich relevante Filtermöglichkeiten bieten. Das ist nicht immer der Fall, aber oft. Und wenn, dann nutzen Sie das vorhandene Potenzial, sprechen Sie mit Ihrem Webentwickler und prüfen, wie Sie die Filterung Ihres Online-Shops zielgerichtet optimieren können. Es ist ein aufwendiger Schritt, aber er zahlt sich aus.
Autor des Beitrags: Christopher Schäfer, Head of SEO bei Hanseranking