Generative KI: Potenziale entdecken, Chancen nutzen
Die rasanten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) haben zu kontroversen Debatten geführt. KI ist seit Jahren Teil unseres Alltags, die Generative KI hebt sie nun auf eine neue Ebene: Niemand muss mehr Code beherrschen, um KI-Tools zu nutzen.
Die Tatsache, dass Maschinen in der Lage sind, Aufgaben mit einer Geschwindigkeit und Effizienz zu erledigen, von der wir nur träumen können, birgt den Alptraum, dass der Mensch eines Tages überflüssig wird.
Es ist nie verkehrt, eine optimistische Perspektive zu pflegen und gleichzeitig die Risiken zu erkennen, dies gilt ganz besonders im Hinblick auf KI-Technologien. Natürlich müssen Debatten geführt werden, aber Panikmache bringt uns nicht weiter.
Widmen wir uns vielmehr der Frage, welchen Mehrwert KI für Unternehmen, Mitarbeiter:innen und Kund:innen gleichermaßen schaffen kann.
Mit Generativer KI Personalisierung vorantreiben
KI ist in fast allen Branchen ein unschlagbares Tool, weil sie in der Lage ist, riesige Datenmengen zu durchforsten und sofort Zusammenhänge herzustellen, die Menschen nicht erkennen können - das spart Zeit und Geld und rettet mitunter sogar Leben.
Im Marketing retten wir keine Leben, aber KI erkennt für uns Muster und Trends, die als Grundlage für die Entscheidungsfindung und die Bereitstellung personalisierter Erlebnisse genutzt werden können, und ist damit zu einem unverzichtbaren Tool geworden. So werden passive Dashboards zu aktiven Guides.
Generative KI wird nun in vielen Bereichen zum Game Changer, denn sie beschleunigt nicht nur viele Prozesse, sondern schafft auch neue Freiräume für Kreativität. Auch wenn wir noch am Anfang stehen, zeichnen sich bereits einige klare Use Cases ab: Anstatt sich bei der Entwicklung neuer Designs nur auf Styleguides und Marktanalysen zu verlassen, bietet Generative KI die Möglichkeit, die Marke viel präziser auf die Kund:innen abzustimmen.
Jeder Mensch ist anders, warum also sollten Produkte und Dienstleistungen für alle gleich sein? Wenn das Angebot und die Kommunikation auf die individuellen Bedürfnisse, Anforderungen und Erwartungen zugeschnitten sind, wird ein optimales Nutzererlebnis für jeden Einzelnen erreicht. Diese Art von Personalisierung ist eine nicht zu leistende Aufgabe für Mitarbeiter:innen.
Dabei sollen KI-Tools menschliche Fähigkeiten augmentieren, nicht ersetzen. Genau das ist allerdings die Befürchtung vieler.
KI als Verbündete: Die Chancen für Mitarbeiter:innen
Angesichts der rapiden Entwicklung von KI-Automatisierung wächst die Besorgnis um die Zukunft des eigenen Jobs. Einer Analyse des McKinsey Global Institute zufolge werden bis zum Jahr 2030 etwa 30 % der weltweiten Beschäftigten die Berufskategorie wechseln müssen, wobei die Mehrzahl der Verschiebungen innerhalb von Branchen, Unternehmen und Regionen stattfinden wird. Der Wandel der Qualifikationen von Mitarbeiter:innen, der sich bereits in den letzten 15 Jahren vollzogen hat, wird sich beschleunigen.
In dem Maße, wie sich Automatisierung und KI weiterentwickeln, müssen sich auch die Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen weiterentwickeln. Unternehmen sollten deshalb in KI-spezifische Schulungen investieren, damit Mitarbeiter:innen KI-Tools so nutzen können, dass sie ihre Fähigkeiten verbessern. In sicheren Sandbox-Umgebungen können eigene KI-Tools entwickelt werden, die für die Arbeit ihrer Mitarbeiter:innen relevant sind. Einige Unternehmen wie Sitecore und Commercetools arbeiten bereits intensiv daran, Generative KI in ihre Lösungen zu integrieren, um Workflows und Routinen nahtloser zu gestalten.
Apocalypse later: Potenziale entdecken, Chancen nutzen
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den effektiven Einsatz von KI-Technologien in Unternehmen ist die Unterstützung durch das Management. KI als strategische Priorität für das Unternehmen zu etablieren und die notwendige Unterstützung für die Implementierung und Skalierung bereitzustellen, ist eine Voraussetzung für den Erfolg. Dazu müssen Ressourcen bereitgestellt und eine Innovationskultur geschaffen werden.
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist Neugier: Wenn Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen des Unternehmens sich offen mit den Möglichkeiten Generativer KI beschäftigen, entsteht eine Kultur des Lernens und Experimentierens. Dies fördert auch die Identifizierung geeigneter Use Cases für KI im Unternehmen und ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in diesem Bereich auszubauen.
Einer der häufigsten Fehler im Umgang mit Generativer KI in Unternehmen ist ein zu großer Respekt vor der Technologie. Dies kann dazu führen, dass das Top-Management zu restriktive Maßnahmen ergreift und die Mitarbeiter:innen nur einen oberflächlichen Einblick in die Möglichkeiten der Generativen KI erhalten und die potenziellen Anwendungen in ihrem spezifischen Arbeitsbereich nicht erkennen.
Um den größtmöglichen Nutzen aus Generativer KI zu ziehen, sollten zunächst die Bereiche identifiziert werden, die am meisten davon profitieren könnten. Um erste Erfahrungen zu sammeln und den Einstieg zu finden, lohnt es sich oft, kleinere Use Cases zu testen - am besten in sicheren Umgebungen und mit unkritischen Daten. Gleichzeitig können langfristige Ziele ins Auge gefasst werden. Es ist wichtig, strategische Use Cases für den Einsatz von Generativer KI zu identifizieren, die einen klaren Mehrwert bieten. Dadurch wird auch die Bildung isolierter Daten- oder Organisationssilos vermieden und stattdessen die Integration und Zusammenarbeit mit bestehenden Systemen und Teams gefördert.
Generative KI erfordert häufig kreatives und innovatives Denken, um in verschiedenen Geschäftskontexten einen echten Mehrwert zu schaffen. Wenn Mitarbeiter jedoch nicht über ausreichende Kenntnisse verfügen, um die Technologie richtig zu nutzen, werden sie sie wahrscheinlich nur oberflächlich einsetzen. Durch Investitionen in Schulungsprogramme können Unternehmen das volle Potenzial von Generativer KI ausschöpfen, um Innovationen voranzutreiben, die Produktivität ihrer Mitarbeiter:innen zu steigern und die Kundenerfahrung zu optimieren. So profitieren Unternehmen, Kund:innen und Mitarbeiter:innen gleichermaßen.