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Ransomware: Licht am Ende des Tunnels

Die Ransomware-Lage entspannt sich, doch von einem Zurücklehnen kann längst noch nicht die Rede sein
Delinea | 12.01.2023
Die Zahl von Ransomware-Attacken ist in den letzten zwölf Monaten deutlich zurückgegangen. © Pixabay
 

Ransomware war in den letzten Jahren das größte Schreckgespenst von Unternehmen und die Hauptbedrohung für ihre IT-Sicherheit. Kein Wunder, denn die Verschlüsselung von kritischen Daten durch Malware und die teils horrenden Lösegeldforderungen haben bei den Opfern hohe Schäden verursacht. Nun gibt es Hinweise, dass sich die Lage erstmals wieder entspannen könnte. Denn wie der neue State of Ransomware Report von Delinea zeigt, ist die Zahl von Ransomware-Attacken in den letzten zwölf Monaten deutlich zurückgegangen. Auch zahlen viele der von Cyber-Erpressung betroffenen Unternehmen kein Lösegeld mehr.

So offenbart die Befragung von 300 IT-Entscheidern, dass nur 25 Prozent der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer von Ransomware-Angriffen geworden sind. Dies ist ein erstaunlicher Rückgang um 61 Prozent gegenüber dem vorangegangenen 12-Monats-Zeitraum, in dem noch 64 Prozent der Unternehmen von Cybererpressung betroffen waren. Darüber hinaus ging die Zahl der Unternehmen, die nach der Verschlüsselung ihrer Daten Lösegeld gezahlt haben, von 82 Prozent auf 68 Prozent zurück. Dies legt nahe, dass die nachdrücklichen Warnungen und Empfehlungen von Strafverfolgungsbehörden, kein Lösegeld an die Erpresser zu übermitteln, allmählich umgesetzt werden. Gleichzeitig zeigt der Report, dass größere Unternehmen Ransomware-Attacken sehr viel häufiger zum Opfer fallen: So waren 56 Prozent der Betroffenen Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern.

 

Der Rückgang von Ransomware lässt die Budgets bereits wieder schrumpfen

Gleichzeitig hat der langsame Rückzug von Ransomware auch negative Seiten: So äußern IT-Verantwortliche die Bedenken, dass eine potenziell geringere Bedrohung fortan Bequemlichkeiten und Nachlässigkeiten nach sich ziehen könnte. Dass diese Sorgen nicht unbegründet sind, zeigen auch rückläufige Budgetzuweisungen für Ransomware: Gaben im Vorjahr noch 93 Prozent der befragten IT-Professionals an, dass ihnen derzeit ein Budget für den Schutz vor Ransomware zur Verfügung steht, ist diese Zahl bereits auf 68 Prozent gesunken. Ebenso ging die Zahl der Unternehmen, die über einen Incident Response Plan verfügen, von 94 auf 71 Prozent zurück. Zudem ergreift nur die Hälfte proaktive Maßnahmen zur Verhinderung von Ransomware-Angriffen, wie z. B. die Durchsetzung bewährter Kennwortpraktiken oder die Umsetzung einer Multi-Faktor-Authentifizierung.

 

Umsatz- und Kundenverluste werden greifbar

Darüber hinaus ergab die Befragung, dass die konkreten Folgen von Ransomware-Angriffen für die betroffenen Unternehmen jetzt greifbarer sind: Deutlich mehr Befragte als im Vorjahr gaben demnach an, dass ihre Unternehmen nach einem Vorfall Umsatz (56 %) und Kunden (50 %) verloren haben. Über Rufschädigung als Folge einer Ransomware-Attacke berichtete indes weniger der Befragten (43 %).

 

Fazit

Der Rückgang von Ransomware-Angriffen und Cyber-Erpressung macht zwar Mut, doch die Unternehmen müssen trotzdem sicherstellen, dass sie vor dieser nach wie vor präsenten Bedrohung gewappnet sind. Soll der Abwärtstrend weiter anhalten, müssen entsprechende Budgets weiter aufrechterhalten und Cybersecurity-Maßnahmen weiterhin konsequent umgesetzt werden.