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5 Tipps auf dem Weg zur Existenzgründung

Die eigene Business-Karriere ist für viele reizvoll – ob Freelancing, eigenes Startup oder Franchise-Idee. Was gilt es bei der Gründung zu beachten?
Alexander Schreiner | 19.03.2021
Fragen bei der Gründung: Auch wenn das Ziel klar sein mag, der Weg dorthin ist oftmals weniger eindeutig. © Unsplash/Clemens van Lay
 

Aller Anfang ist schwer – oder nicht? Auf dem Weg in die Selbstständigkeit steht man vor einigen Hürden, von persönlichen Unsicherheiten bis hin zu organisatorischen und administrativen To Dos. Doch kennt man die Schwierigkeiten und weiß mit ihnen umzugehen, dann lässt sich die Gründung weitaus reibungsloser gestalten als gedacht. Wichtig ist: ein gutes Konzept, natürlich Disziplin, Organisationstalent und der Mut, sich zur richtigen Zeit und den richtigen Themen Unterstützung zu holen.

Alex Schreiner, seit vielen Jahren als Freelancer und digitaler Nomade tätig, ist den Weg in die Selbstständigkeit und Gründung mit der Freelancer-Plattform SimplyFree Academy selbst gegangen. Für marketing BÖRSE hat er fünf essentielle Tipps für die Gründung zusammengestellt.

 

Tipp 1 – Zeit für Konzeption und Strategie einplanen

Der erste Schritt auf dem Weg zur Gründung ist echte Grundlagenarbeit, es geht um die Erarbeitung einer Konzeption und einer Strategie für dein Projekt. Was vielleicht selbstverständlich klingt, wird oft nicht so umgesetzt. Bevor du dir Gedanken über eine Unternehmensform oder den Gang zum Finanzamt machst, solltest du dein Produkt, dein Angebot und deinen Leistungsbereich klären, deine Zielgruppe(n) definieren und erste Schritte zur Gewinnung von Kund:innen festlegen.

Mach dir unbedingt auch Gedanken über deinen USP: Worin unterscheidest du dich von der Konkurrenz und wieso sollte man dir den Auftrag geben, dein Produkt erwerben oder deine Leistung beanspruchen?

Stehen dein Konzept und deine Strategie, dann kommuniziere sie! Die wichtigste Anlaufstelle ist dabei die eigene Website. Achte darauf, dass du einen professionellen Online-Auftritt vorzeigen kannst, der dich, deine Arbeit und deine Leistungen optimal präsentiert. Das bedeutet, dass Interessierte sowohl dein Angebot auf Anhieb verstehen, aber auch die Möglichkeit haben sollten, dich bereits etwas besser kennenzulernen. 

Tipp 2 – Gedanken über die passende Finanzierung machen

Ohne dich rechtzeitig mit der passenden Finanzierung auseinanderzusetzen, musst du früher oder später mit einer bösen Überraschung rechnen. Deshalb solltest du dich im Anschluss an die konzeptionelle Phase unbedingt damit beschäftigen und elementare, finanzielle Fragen vorab für dich beantworten: Mit welcher Summe muss ich rechnen, um mein Business aufbauen zu können? Wie hoch sollte mein Cashflow sein? Welchen Stundensatz muss ich dafür ansetzen? Kann ich auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen?

Fehlt dir Startkapital, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie du finanzielle Unterstützung erlangen kannst. Der Finanzierungszuschuss für Gründer:innen der Bundesagentur für Arbeit, ein Kredit, Crowdfunding, eine nebenberufliche Tätigkeit oder die Suche nach Angel Investors sind nur einige Optionen dafür. Plane dir genug Zeit ein, um dich über die verschiedenen Finanzierungswege zu informieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Anschließend ist es wichtig, das vorhandene Budget richtig einzusetzen. Du solltest dir überlegen, was wirklich ausschlaggebend für deinen Erfolg als Gründer:in und Selbstständige:r ist. Die teure Büroausstattung, die neueste Software oder kostspielige Tools sind das zu Beginn meistens eher nicht. Konzentriere dich lieber darauf, was relevant ist, um deine Finanzierung zu sichern und neue Kund:innen zu gewinnen. Hast du einen konstanten, positiven Cashflow, kommen Investitionen natürlicherweise mit der Zeit, neue Anschaffungen sind möglich und irgendwann ist auch das eigene Office kein Traum mehr.

Tipp 3 - Keine Angst vor Formalitäten haben

Die meisten administrativen Aufgaben sind für die meisten Gründer:innen vor allem eine mentale Hemmschwelle. Selbst im vermeintlichen Behördendschungel Deutschlands sind die meisten Formalitäten relativ einfach zu bewältigen. Ist der erste Termin beim Finanzamt geschafft, ergeben sich die nächsten Schritte und To Dos oftmals recht selbsterklärend. Bist du dir bei Fragen nach der Rechts- oder Unternehmensform aber unsicher, sprich lieber mit Expert:innen dazu. Hilfreiche Tipps und Leitfäden zur rechtssicheren Gründung findest du beispielsweise auch auf vielen Gründerseiten und bei Verbänden. Das gleiche gilt bei Besonderheiten bei Steuerzahlungen oder Fragen zu Kranken- und Gewerbeversicherung für Selbstständige.

Tipp 4 - Ein eigenes Netzwerk aufbauen

Besonders in der Anfangsphase hilft es enorm, die richtigen Personen zur richtigen Zeit kennenzulernen und von ihren Beziehungen, Erfahrungen und Ressourcen zu profitieren. Deshalb gilt: Aktiv werden und Netzwerk aufbauen. Dazu kannst du unter anderem an speziellen Veranstaltungen für Gründer:innen teilzunehmen, dich an Verbände und möglichen Geschäftspartner:innen richten und proaktiv den Kontakt suchen. Auch digitale Vernetzungswege wie Xing und LinkedIn können sehr hilfreich sein.

Nutze dein Netzwerk, um dich auszutauschen, Tipps zu bekommen und Aufträge vermittelt zu bekommen. Damit ist zum einen die Vernetzung unter Freelancer:innen und Gründer:innen gemeint, zum anderen solltest du auch den Kontakt zu Kund:innen beibehalten, Empfehlungen von Geschäftspartner:innen einholen und Referenzen vorbereiten. Denn daraus ergeben sich häufig Anknüpfungspunkte für spätere Projekte und Kooperationen.

Tipp 5 - Unterstützung suchen und annehmen

Ob Unternehmensführung, Akquise, Finanzen oder rechtlicher Support bei der Gründung – wenn du merkst, dass du bei einem Thema unsicher bist und es alleine nicht bewältigen kannst, solltest du dir Unterstützung holen. Das muss nicht immer eine teure, externe Beratung oder Agentur sein. Vielleicht hast du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis Personen, die bereits gegründet haben, du kannst dich in deinem Alumni-Netzwerk umhören oder dich von offizieller Stelle bei Ämtern, Behörden oder Verbänden beraten lassen? Außerdem gibt es einige spezialisierte Plattformen, die kostengünstig Material zur Verfügung stellen, um dich in diese Themen einzuarbeiten und Unterstützung bei Fragestellungen rund um Gründung und Selbstständigkeit bieten. Dort kannst du von Menschen lernen, die bereits ähnliche Erfahrungen gemacht haben und selbst mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten.

Fazit

Der Weg in die eigene Gründung ist zwar nicht immer leicht, keineswegs aber unmöglich. Erkennt man einzelne Unsicherheiten und Hürden rechtzeitig und arbeitet – eventuell mit Unterstützung von außen – gezielt daran, kann man erfolgreich in die berufliche Selbstständigkeit starten.