Mit Vitamin B ans Ziel
Ob bei der Suche nach einer Immobilie, einem neuen Arbeitgeber oder potenziellen Neukunden – gute Beziehungen sind Gold wert und gelten häufig als Türöffner. „Insbesondere bei stetig wachsender Konkurrenz stellen soziale Kontakte und das sogenannte Netzwerken eine vielversprechende Ressource dar und sind oftmals der erste Schritt zum Erfolg“, weiß Oliver Kerner, professioneller Vertriebstrainer, Speaker und Coach aus Bremen sowie Gründer von OK-Training. Doch wie lassen sich gute Geschäftsbeziehungen aufbauen und was gilt es dabei zu beachten?
Vorteile bei der Jobsuche
Um mithilfe von Kontakten erfolgreich durchzustarten, bedarf es in der Regel nicht viel. So können bereits kleine Gespräche mit Kollegen in der Mittagspause oder private Kontakte im Freundeskreis und der Familie hilfreich sein. Besonders bei der Jobsuche zahlen sich gute Beziehungen immer mehr aus. Dies bestätigte auch eine Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), die zeigte, dass die Besetzung von etwa 40 Prozent der offenen Stellen über persönliche Kontakte erfolgt.[#1] Häufig vergeben Unternehmen Jobs nur unter der Hand über den sogenannten verdeckten Stellenmarkt. Jobsuchende mit dem richtigen Vitamin B sind somit klar im Vorteil, da Ausschreibungen unter diesen Umständen nie an die Öffentlichkeit gelangen.
Kontakte schließen und pflegen
Möchten Privatpersonen und Unternehmer jedoch umfassender von ihrem Netzwerk profitieren, gehört schon etwas mehr dazu, als hier und da ein paar gute Gespräche zu führen. „Der Auf- und Ausbau profitabler Beziehungen ist mit viel Arbeit und Zeit verbunden. Erfolgreiche Netzwerke zeichnen sich durch verschiedene Kontakte in unterschiedlichen Abteilungen, Unternehmen und Branchen aus. Dabei gilt es regelmäßig Events wie Messen oder Weiterbildungen zu besuchen sowie Augen und Ohren stetig nach neuen Möglichkeiten offen zu halten“, weiß der Experte. Allerdings zählt hier: Weniger ist mehr! Im Allgemeinen erweisen sich ein paar qualifizierte und gut positionierte Kontakte deutlich Erfolg versprechender als hundert Personen, die einen kaum kennen. Um langfristig von Beziehungen zu profitieren, müssen diese auch gepflegt werden, denn gerade beim Job- oder Wohnortwechsel gehen Kontakte schnell verloren. Generell hat sich zum Netzwerken ein Mix aus digitalen und analogen Formaten bewährt. Neben dem direkten Bekanntenkreis und Veranstaltungen bieten auch Plattformen wie Xing oder LinkedIn verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Zudem lassen sich über die Suchfunktion alte Bekannte wiederfinden und direkt anschreiben.
Erfolg durch Gemeinschaft
Netzwerker sollten in der Regel eines sein: Glaubwürdig und authentisch. „Bei der Kommunikation ist Sensibilität gefragt. Nur wer freundlich und nicht zu forsch nach einer Empfehlung fragt und durch die eigenen Fähigkeiten sowie Eigenschaften überzeugt, wird schlussendlich belohnt“, betont Oliver Kerner. Schwierig wird es jedoch, wenn ein Freund um eine Empfehlung bittet, den man als ungeeignet ansieht – hier lieber einen guten Rat aussprechen, statt diesen schlussendlich enttäuschen zu müssen. Generell gilt jedoch, dass ein erfolgreiches Netzwerk und auch der eigene gute Ruf vom gegenseitigen Austausch leben. Wohlwollende Kontakte nehmen somit nicht nur die Hilfe anderer in Anspruch, sondern greifen diesen auch mal unter die Arme und unterstützen, wo sie können. Dies stärkt nicht nur das Miteinander, sondern auch das persönliche Ansehen innerhalb der Geschäftsbeziehungen.