Wie vermeiden Sie die E-Mail-Blacklist?
Landen Sie als E-Mail Versender auf einer ISP-Blacklist, bedeutet dies, dass Sie als als Spammer markiert worden sind. Auf dieser sogenannten “schwarzen Liste” werden Daten gesammelt, die aufgrund von speziellen Bedingungen von bestimmten Services ausgeschlossen werden.
Ihre E-Mails werden nun vorab blockiert und daran gehindert, die Posteingänge Ihrer E-Mail Empfänger zu erreichen - ganz gleich, ob diese Ihre E-Mail Kampagnen erhalten möchten oder nicht.
Damit Ihnen dies nicht passiert, ist es wichtig zu wissen, nach welchen Kriterien E-Mail Clients eingehende E-Mails bewerten und wann Sie diese auf ihre eigene Blacklist setzen.
Die drei häufigsten Gründe, warum E-Mails auf Blacklists landen:
1. Erhöhtes Versandvolumen über Nacht
Besondere “Marketing-Tage” wie Ostern oder auch Weihnachten stellen für E-Mail Marketer die bedeutsamsten Zeiträume dar, um E-Mail Kampagnen zu versenden, um damit den gewünschten Profit zu erzielen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das Versandvolumen schlagartig über Nacht erhöht wird und, dass die E-Mail Clients eine weitaus höhere Menge an E-Mails bewerkstelligen müssen.
Obwohl das Versenden von einer hohen Anzahl an E-Mails zu diesen “Marketing-Tagen” ein globaler Trend ist, werden diese von ISPs als “Spikes” (große Volumensteigerungen von E-Mail Kampagnen), wahrgenommen. Sie reagieren daraufhin mit strengeren ISP-Spamfiltersystemen.
Das tun sie, weil solche Spikes das typische Verhalten von Spammern nachahmen. Die E-Mails laden dann im Spam-Ordner oder im schlimmsten Fall auf die eigene E-Mail Blacklist.
2. Der E-Mail Versand an inaktive Empfänger
Mit der Zeit enthalten E-Mail Listen eine zunehmende Anzahl an inaktiven Empfängern. Dies ist eine normale Entwicklung.
Unter inaktiven Empfängern versteht man an dieser Stelle die Empfänger, die
● seit drei Monaten keine E-Mails mehr geöffnet oder angeklickt haben
● als abgemeldete Empfänger noch im System sind
● Ihre E-Mails als Spam markieren
● wiederkehrende E-Mails (auch als Bounce bezeichnet)
Das Problem: Werden diese Empfänger weiterhin regelmäßig kontaktiert, werden die ISPs erneut hellhörig und können mit E-Mail Blacklisting reagieren.
Reinigen Sie daher in regelmäßigen Abständen Ihre E-Mail Listen und entfernen Sie alle Empfänger, die Ihre E-Mails seit drei bis sechs Monaten nicht mehr geöffnet haben. Vor der Löschung können Sie natürlich versuchen, diese mit einer sogenannten Reaktivierungskampagne wieder zurückzugewinnen.
3. Erhöhte Versandfrequenz ohne Ankündigung
Neben einem plötzlichen Massenversand von einer bestimmten E-Mail Kampagnen kann auch eine Erhöhung der allgemeinen Versandfrequenz bspw. vom wöchentlichen Newsletter negative Folgen haben.
Bei der Anmeldung Ihrer Newsletter, haben sich Ihre Empfänger bewusst dafür entschieden, Ihre E-Mail Kampagnen zu erhalten. Kommt es jedoch vor, dass Sie auch hier das Versandvolumen schlagartig über Nacht erhöhen ohne Ihre Empfänger darüber in Kenntnis zu setzen, kann dies zu Spam-Beschwerden, erhöhten Abmelderaten, niedrigen Öffnungs- und Klickraten und infolgedessen zu ISP-Blacklisting führen.
So vermeiden Sie E-Mail-Blacklisting
1. Richten Sie SPF und DKIM ein
Authentifizierungsprotokolle wie SPF und DKIM sorgen zum Einen dafür, dass der Server des Versenders überprüft wird und zum anderen, dass Ihren E-Mails eine Signatur hinzugefügt wird und Ihrer Domain zugeordnet werden.
Somit verschaffen sich die ISPs ein besseres Urteil darüber, Sie als Sender einzuschätzen und die Kontrolle der Authentizität Ihrer E-Mails zu garantieren.
2. Wählen Sie einen seriösen Absender-Namen
Grundsätzlich empfiehlt sich, auf private Absender-Adressen wie @gmail, @yahoo und co. zu verzichten, da diese die Glaubwürdigkeit minimieren und eher von Spam-Filtern markiert werden.
Verwenden Sie daher Ihren Unternehmensnamen bei der Wahl Ihrer Absender-Adresse und erhöhen Sie Ihre Chancen von den ISP als vertrauenswürdig eingestuft zu werden.
3. Nutzen Sie eine Shared oder dedizierte IP
Im E-Mail Marketing können Sie entweder auf eine shared oder eine dedizierte IP-Adresse zurückgreifen.
Eine shared IP-Adresse (mehrere Nutzer teilen sich dieselbe IP) ist ratsam, wenn Sie vorhaben einige hundert oder tausend E-Mails pro Monat zu versenden und daher leistungsfähige Server notwendig sind.
Die dedizierte IP ist ausschließlich für Vielversender von Vorteil, die ein weitaus größeres monatliches Sendevolumen benötigen. Gleichzeitig haben Sie als alleiniger Absender der besagten IP-Adresse eine neutrale Absender-Reputation.
4. Wärmen Sie Ihre IP-Adresse auf
Wärmen Sie Ihre IP langsam auf, sprich die Volumenzunahme übersteigt nicht mehr als 25-40% von einem auf den anderen Tag, können Sie die ISPs langsam an diese Steigerung gewöhnen und nehmen diese nicht als “Spikes” wahr.
Hier kann Ihnen ein IP-Warmup Plan unter die Arme greifen, um vorausschauend zu agieren. Versenden Sie also an 100.000 Empfänger versenden, sollten Sie bei der nächsten Kampagne ca. 125.0000 Kontakte anvisieren (bei einem Anstieg von 25% des Versandvolumen), dann rund 156.000 und so weiter.
5. Kaufen Sie keine E-Mail Adressen und Kontaktlisten
Ebenfalls gibt es die Möglichkeit E-Mail Adressen und Kontaktlisten zu laufen. Jedoch raten wir an dieser Stelle von dieser Praxis ab.
Diese können Spam-Fallen und E-Mail Adressen von schlechter Qualität enthalten. Zudem verweigern zahlreiche E-Mail Marketing Softwares das Versenden von Marketing und/oder Transaktions-E-Mails an diese.
6. Reinigen Sie Ihrer E-Mail Kontaktliste regelmäßig
Wie bereits erwähnt, reinigen Sie regelmäßig Ihre E-Mail Kontaktliste(n) und entfernen Sie inaktive Empfänger, die in den letzten 3-6 Monaten nicht mit Ihren Kampagnen interagiert haben - Die ISPs werden es Ihne danken!
7. Haben Sie eine durchdachte E-Mail Strategie
Erfolgreiche E-Mail Kampagnen beginnen in der Norm mit einer E-Mail Strategie. Planen Sie diese, können Sie vorab entscheiden, wer, wann und wie Ihre Empfänger benachrichtigt werden sollen.
Ein vorgefertigter Redaktions-Kalender hilft hier am besten, um einen Überblick über all relevanten Daten zu gewährleisten.
8. Praktizieren Sie E-Mail Personalisierung und E-Mail Segmentierung
Um den Versand an Ihre ganze E-Mail Kontaktliste und damit ISP-Blacklisting zu vermeiden, arbeiten Sie mit der E-Mail Personalisierung und E-Mail Segmentierung.
Auf diese Weise teilen Sie Ihre E-Mail Empfänger nach bestimmten Parametern (geographischen, demographischen) auf und senden diesen individuelle und angepasste Inhalte und sorgen gleichzeitig dafür, dass Ihre Empfänger den Inhalt zugeschickt bekommen, für den sie sich wirklich interessieren.
Sie sehen: Im Großen und Ganzen gibt es zahlreiche Tipps und Tricks um einer E-Mail Blacklist zu entgehen. Befolgen Sie einfach die E-Mail Marketing Best Practices und optimieren Sie weiterhin Ihre E-Mail Zustellbarkeit.