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Optimiertes Business mit indirekter Datenmonetarisierung

Für viele Unternehmer ist es eine Herausforderung, die richtigen Schwerpunkte für Investitionen zu identifizieren.
Dunnhumby Deutschland | 02.07.2019
Optimiertes Business mit indirekter Datenmonetarisierung © Pixabay / Irén Nemess
 

Der Begriff Big Data hat in den letzten Jahren hohe Wellen geschlagen, doch viele Unternehmen scheinen noch nicht erkannt zu haben, dass es sich bei der Verarbeitung riesiger Datenmengen nicht nur um einen vorübergehenden Trend handelt, sondern um eine fundamentale Evolution in der Geschäftswelt. Marc Fischli, Global Managing Director, Customer Data Solutions bei dunnhumby, erklärt, wie Unternehmen von ihren Daten profitieren können.

Daten sind der Schlüssel für zukunftsorientiertes Business. Dass eine Datenmonetarisierung großes Potenzial birgt, dürfte den meisten Unternehmern bewusst sein. Die praktische Umsetzung ist jedoch oft mit Problemen verbunden. Spezialisten für Datenmanagement sind rar gesät. Oft fehlen auch die Ressourcen, um entsprechende Expertise ins Unternehmen zu holen. Dabei verfügen Unternehmen in der Regel über riesige Datenmengen, die quasi als Nebenprodukt des eigentlichen Geschäfts anfallen und in vielerlei Hinsicht genutzt werden können. Unterschieden wird dabei zwischen direkter und indirekter Datenmonetarisierung.

Zwar können datenbasierte Insights profitabel an Dritte veräußert werden, doch sind sie für die Unternehmen selbst mindestens genauso aufschlussreich. Mittels Datenanalyse können ineffiziente Betriebsabläufe aufgedeckt und entsprechend optimiert werden. So lassen sich oft erhebliche Einsparungen mit relativ geringem Aufwand erzielen. Auch ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden lässt sich über die Analyse von Daten erreichen. Gerade im Online-Handel ist eine optimierte Customer Journey heute unabdingbar, um auf dem hart umkämpften Markt bestehen zu können.

Prinzipiell können und sollten alle Geschäftsbereiche einer datenbasierten Analyse unterzogen werden, da auf diese Art oftmals teure aber ineffiziente Prozesse ans Licht kommen, die andernfalls unentdeckt geblieben wären. Das Fundament einer nachhaltigen Datenmonetarisierung besteht also nicht (nur) im Verkauf datenbasierter Insights. Unternehmen sollten auch versuchen, für sich selbst möglichst viel aus ihren Datenbeständen herauszuholen. Die damit verbundenen Vorteile können sich über alle Geschäftsbereiche erstrecken.


Zeitgemäße Datenverarbeitung


Wahrscheinlich erstellen viele Händler ihre Kundendatensätze immer noch mithilfe veralteter Methoden – ohne es zu merken. Daraus folgen fast zwangsläufig ungenaue KPIs und hohe Wartungskosten. Ein Kunde von dunnhumby hat nach der Identifizierung des Problems eine Datenbereinigung durchgeführt und daraufhin die Kundenhierarchie neu aufgebaut sowie die Abgleichlogik für Kundendaten verbessert. Die nötigen Investitionen waren geringfügig, doch sie zogen eine signifikante Umsatzsteigerung nach sich. So konnten 300 000 neue kontaktierbare Kunden erfasst und ein Gesamt-ROI von 25 Prozent verbucht werden.

Ein anderer Händler hat pro Woche ungefähr 10 000 Reports generiert, wobei sich anhand einfacher Datenanalysen herausstellte, dass etwa ein Drittel der Reports seit einem Jahr nicht abgerufen worden war. Nur ein Viertel der Reports wurde regelmäßig genutzt. Es war also klar, dass die Anzahl der Reports erheblich reduziert werden konnte. Die Prozesse wurden entsprechend optimiert. Außerdem hat der Händler ein Verfahren für die Wiederverwendung von Reports eingeführt, wodurch deutliche Einsparungen erzielt werden konnten. Ohne eine automatisierte Datenanalyse wäre dieser Missstand wahrscheinlich niemals ans Licht gekommen.


Der perfekte Preis


Ein weiteres Feld, in dem Datenanalyse von enormer Bedeutung ist, ist die Preisbildung. Der Markt verändert sich heute rasend schnell und Händler müssen in der Lage sein, ihr Angebot jederzeit entsprechend anzupassen. Bei großen Onlinehändlern werden Preise im Normfallfall mehrmals täglich anhand von Parametern wie Nachfrage und Wettbewerberverhalten an die Marktlage angeglichen. Wie eine dunnhumby-Studie zeigt, ist die Preiswahrnehmung der Konsumenten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dafür ist die automatisierte Analyse von Kunden- und Marktdaten unabdingbar.

Für viele Unternehmer ist es eine Herausforderung, die richtigen Schwerpunkte für Investitionen zu identifizieren. Es geht darum, die wichtigsten „Baustellen“ zu lokalisieren und Ressourcen entsprechend zuzuweisen. Wer hier nicht auf zeitgemäße Analysemethoden setzt, wirft im schlimmsten Fall Geld für sinnlose Maßnahmen aus dem Fenster, während tatsächliche Problemfelder unentdeckt bleiben. In Zeiten immer winzigerer Margen können falsche Investitionen die Existenz eines Unternehmens gefährden. Abhängig von der Unternehmensgröße und den verfügbaren Ressourcen kann es sinnvoll sein, in interne Expertise zu investieren oder einen spezialisierten Partner wie dunnhumby hinzuzuziehen, um alle verfügbaren Datenquellen nutzbar zu machen.

Sicherheit steht an erster Stelle


Für Unternehmen gibt es also viele Möglichkeiten, Daten gewinnbringend zu nutzen – ebenso wie für Cyber-Kriminelle. Wo immer große Datenmengen in Umlauf sind, besteht auch ein hohes Risiko für Datenpannen, die mit großem Schaden für das betroffene Unternehmen verbunden sind. Spätestens seit dem Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sollte der Datenschutz für Unternehmen auf der Prioritätenliste ganz oben stehen, denn Verstöße gegen die Vorschriften können mit enormen Strafzahlungen verbunden sein. Darüber hinaus darf natürlich nicht vergessen werden, dass Pannen im Bereich Datenschutz noch viel größere und längerfristige Schäden verursachen – die Zerstörung der Kundenbeziehungen. Denn falls Kundendaten in kriminelle Hände geraten, führt dies zu einem deutlichen Vertrauensverlust und vermutlich auch dem Ende der Zusammenarbeit. Datenschutz muss daher aktiv angegangen werden. Es reicht heute nicht mehr, nur die nötigen Vorschriften zu erfüllen, sondern Kunden weit darüber hinaus ein echtes Gefühl der Sicherheit zu geben und sich so von Mitbewerbern abzusetzen. So wird Datensicherheit zu einem USP, der sich in der Partnerschaft mit Kunden deutlich hervorhebt.