Sieben Payment-Trends für 2018
Von IoT-Lösungen über Peer-to-Peer-Angebote bis zu Echtzeit-Systemen: Die Digitalisierung schreitet auch hier mit großen Schritten voran. Die folgenden sieben Entwicklungen sind 2018 zu erwarten.
Internet of Payments
Die Anzahl mit dem Internet der Dinge (IoT) vernetzter Geräte steigt laut Gartner zwischen 2016 und 2020 von 6,4 Milliarden auf 20,8 Milliarden an. Konsumenten erwarten von ihren IoT Devices zunehmend, dass sie nicht nur Aufgaben automatisch erledigen, sondern auch Bezahlungen übernehmen. So werden entsprechend verbundene Kühlschränke den Lebensmittelvorrat automatisch auffüllen und bezahlen, und Nutzer elektronischer Sprachassistenten, wie etwa Alexa und Siri, werden vermehrt mit Hilfe eines einfachen Sprachbefehls einkaufen.
Kontextbasierte Bezahlung
Wer mit dem virtuellen oder realen Warenkorb zur Kasse geht, überlegt oft noch einmal, ob sich der Einkauf wirklich lohnt. Um den Bezahlprozess zu erleichtern, sollte er möglichst in den Nutzungskontext integriert sein. Das bedeutet, die Kasse ist praktisch nicht mehr sichtbar und der Bezahlvorgang läuft weitgehend automatisch im Hintergrund der genutzten Anwendung ab. Was online schon stärker umgesetzt wird, wird auch im realen Ladengeschäft Einsatz finden: Der Kunde muss zukünftig nicht mehr Bargeld oder Kreditkarte zücken, sondern kann im Vorbeigehen per Funkübertragung bezahlen – ob per Bluetooth mit dem Smartphone, RFID-Chip der Kundenkarte oder einer automatischen Zahlung über Gesichts- und Stimmerkennung.
Peer-to-Peer Payments
Bezahlprozesse werden 2018 auch zunehmend in Peer-to-Peer (P2P)-Systeme integriert werden. Zum Beispiel lässt sich in Indien bei WhatsApp über P2P-Payments schon heute Geld an einen Freund überweisen, während der Nutzer mit ihm chattet. Auch Apple startet dieses Feature mit Apple Pay Cash. Mit Hilfe der neuen Spracheingabe-Möglichkeiten – etwa über Alexa, Siri oder Cortana – werden sich P2P-Payments und Bankgeschäfte auch mündlich anweisen lassen.
Real-Time Payments
Mit Push-Payments (also vom Konsumenten initiierte Zahlungen wie zum Beispiel SEPA-Überweisungen) sind Zahlungen in Echtzeit möglich. In der Euro-Zone steht dafür seit 21. November 2017 mit SEPA Credit Transfer Instant (SCT Inst) die notwendige Infrastruktur bereit. In Deutschland unterstützen dies bereits die UniCredit Bank, die Deutsche Kredit Bank und viele Sparkassen. Es dürfte zwar noch etwas dauern, bis die Mehrzahl der Banken teilnehmen – vielleicht sogar so lange, bis das neue System verbindlich wird. Doch 2018 sind weitere Teilnehmer in Deutschland zu erwarten, da der Druck des Marktes zunimmt. Interessant ist, inwiefern SCT Inst neue Bezahlmöglichkeiten eröffnen wird und wie stark gerade Online-Händler die Schnelligkeit und Verbindlichkeit der Echtzeit-Überweisungen nutzen werden, um ihre Prozesse auf volle Echtzeitverarbeitung umzustellen.
Partnerschaft zwischen Banken und Fintechs
Die von der Europäischen Kommission definierten technischen Spezifikationen (Regulatory Technical Standards, RTS) zur neuen Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Service Directive, PSD2) bedeuten einen großen Kompromiss zwischen den Interessen der etablierten Bankenbranche und der europäischen Fintechs. Insgesamt und besonders aus Fintech-Sicht wäre es sicherlich am besten gewesen, wenn die freie Wahlmöglichkeit der Bank, eine API anzubieten oder den Zugang über das Online-Banking zu erlauben, auch Fintechs geboten worden wäre. Das heißt, gute APIs wären genutzt worden und schlechte nicht, womit sich eine einfache Selbstregulierung ergeben hätte. Zumindest aber ist die neue Version weniger bedrohlich für den europäischen Fintech-Sektor als die ursprüngliche Version der EBA von Ende Februar 2017. Daraus ergibt sich 2018 voraussichtlich eine solide Grundlage, die zu mehr Wettbewerb und Sicherheit bei Bezahlprozessen führen und Händlern wie auch Verbrauchern Wahlmöglichkeiten und Datenkontrolle geben wird.
Dezentralisierung durch Blockchain-Technologien
Die technologische Basis von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen wird 2018 für weitere neuartige Lösungen im Finanzbereich sorgen. Institute werden über die Blockchain-Technologie direkte Verbindungen untereinander herstellen, um Korrespondenzbanken oder andere Intermediäre zu vermeiden. So stellt die Nasdaq bereits eine Plattform bereit, auf der private Unternehmen Aktien über Blockchain ausgeben und handeln. Hier findet der gesamte Handel – von der Ausführung über das Clearing bis zur Abrechnung – fast in Echtzeit statt, wobei die Technologie eine Nachverfolgung ermöglicht. Zudem lässt sich Blockchain als ein völlig transparentes und zugängliches Aufzeichnungssystem für Regulatoren einsetzen, wodurch Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung deutlich effizienter werden. Die Anzahl der Anwendungsbeispiele für die Blockchain wächst jeden Tag. Zwar ist der eigentliche Durchbruch der Technologie noch nicht zu sehen, doch wie bei vielen grundlegenden Technologieveränderungen benötigt auch diese Zeit, um sich durchzusetzen.
Kommerzialisierung von MNO-Wallets
Weltweit sind derzeit mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen. In vielen Ländern mit geringer finanzieller Inklusion sind Peer-to-Peer Payments über mobile Wallets oder MNO-(Mobile Network Operator) Wallets die Norm. Mit dem zunehmenden Wachstum von E-Commerce in diesen Ländern geht die Kommerzialisierung solcher Wallets für B2C-Bezahlmethoden einher. Damit wird es zukünftig in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas eine Verschmelzung von P2P-Bezahlsystemen mit B2C-Bezahlsystemen geben.
Die PPRO Group wurde 2006 in London gegründet und ist ein EU-zertifiziertes Finanzistitut mit einer E-Geld-Lizenz der britschen Bankenaufsicht FCA. Das Unternehmen bietet Payment Service Providern (PSP) und Finanzdienstleistern Acquiring-, Collecting- und Processing-Dienstleistungen.
Internet of Payments
Die Anzahl mit dem Internet der Dinge (IoT) vernetzter Geräte steigt laut Gartner zwischen 2016 und 2020 von 6,4 Milliarden auf 20,8 Milliarden an. Konsumenten erwarten von ihren IoT Devices zunehmend, dass sie nicht nur Aufgaben automatisch erledigen, sondern auch Bezahlungen übernehmen. So werden entsprechend verbundene Kühlschränke den Lebensmittelvorrat automatisch auffüllen und bezahlen, und Nutzer elektronischer Sprachassistenten, wie etwa Alexa und Siri, werden vermehrt mit Hilfe eines einfachen Sprachbefehls einkaufen.
Kontextbasierte Bezahlung
Wer mit dem virtuellen oder realen Warenkorb zur Kasse geht, überlegt oft noch einmal, ob sich der Einkauf wirklich lohnt. Um den Bezahlprozess zu erleichtern, sollte er möglichst in den Nutzungskontext integriert sein. Das bedeutet, die Kasse ist praktisch nicht mehr sichtbar und der Bezahlvorgang läuft weitgehend automatisch im Hintergrund der genutzten Anwendung ab. Was online schon stärker umgesetzt wird, wird auch im realen Ladengeschäft Einsatz finden: Der Kunde muss zukünftig nicht mehr Bargeld oder Kreditkarte zücken, sondern kann im Vorbeigehen per Funkübertragung bezahlen – ob per Bluetooth mit dem Smartphone, RFID-Chip der Kundenkarte oder einer automatischen Zahlung über Gesichts- und Stimmerkennung.
Peer-to-Peer Payments
Bezahlprozesse werden 2018 auch zunehmend in Peer-to-Peer (P2P)-Systeme integriert werden. Zum Beispiel lässt sich in Indien bei WhatsApp über P2P-Payments schon heute Geld an einen Freund überweisen, während der Nutzer mit ihm chattet. Auch Apple startet dieses Feature mit Apple Pay Cash. Mit Hilfe der neuen Spracheingabe-Möglichkeiten – etwa über Alexa, Siri oder Cortana – werden sich P2P-Payments und Bankgeschäfte auch mündlich anweisen lassen.
Real-Time Payments
Mit Push-Payments (also vom Konsumenten initiierte Zahlungen wie zum Beispiel SEPA-Überweisungen) sind Zahlungen in Echtzeit möglich. In der Euro-Zone steht dafür seit 21. November 2017 mit SEPA Credit Transfer Instant (SCT Inst) die notwendige Infrastruktur bereit. In Deutschland unterstützen dies bereits die UniCredit Bank, die Deutsche Kredit Bank und viele Sparkassen. Es dürfte zwar noch etwas dauern, bis die Mehrzahl der Banken teilnehmen – vielleicht sogar so lange, bis das neue System verbindlich wird. Doch 2018 sind weitere Teilnehmer in Deutschland zu erwarten, da der Druck des Marktes zunimmt. Interessant ist, inwiefern SCT Inst neue Bezahlmöglichkeiten eröffnen wird und wie stark gerade Online-Händler die Schnelligkeit und Verbindlichkeit der Echtzeit-Überweisungen nutzen werden, um ihre Prozesse auf volle Echtzeitverarbeitung umzustellen.
Partnerschaft zwischen Banken und Fintechs
Die von der Europäischen Kommission definierten technischen Spezifikationen (Regulatory Technical Standards, RTS) zur neuen Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Service Directive, PSD2) bedeuten einen großen Kompromiss zwischen den Interessen der etablierten Bankenbranche und der europäischen Fintechs. Insgesamt und besonders aus Fintech-Sicht wäre es sicherlich am besten gewesen, wenn die freie Wahlmöglichkeit der Bank, eine API anzubieten oder den Zugang über das Online-Banking zu erlauben, auch Fintechs geboten worden wäre. Das heißt, gute APIs wären genutzt worden und schlechte nicht, womit sich eine einfache Selbstregulierung ergeben hätte. Zumindest aber ist die neue Version weniger bedrohlich für den europäischen Fintech-Sektor als die ursprüngliche Version der EBA von Ende Februar 2017. Daraus ergibt sich 2018 voraussichtlich eine solide Grundlage, die zu mehr Wettbewerb und Sicherheit bei Bezahlprozessen führen und Händlern wie auch Verbrauchern Wahlmöglichkeiten und Datenkontrolle geben wird.
Dezentralisierung durch Blockchain-Technologien
Die technologische Basis von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen wird 2018 für weitere neuartige Lösungen im Finanzbereich sorgen. Institute werden über die Blockchain-Technologie direkte Verbindungen untereinander herstellen, um Korrespondenzbanken oder andere Intermediäre zu vermeiden. So stellt die Nasdaq bereits eine Plattform bereit, auf der private Unternehmen Aktien über Blockchain ausgeben und handeln. Hier findet der gesamte Handel – von der Ausführung über das Clearing bis zur Abrechnung – fast in Echtzeit statt, wobei die Technologie eine Nachverfolgung ermöglicht. Zudem lässt sich Blockchain als ein völlig transparentes und zugängliches Aufzeichnungssystem für Regulatoren einsetzen, wodurch Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung deutlich effizienter werden. Die Anzahl der Anwendungsbeispiele für die Blockchain wächst jeden Tag. Zwar ist der eigentliche Durchbruch der Technologie noch nicht zu sehen, doch wie bei vielen grundlegenden Technologieveränderungen benötigt auch diese Zeit, um sich durchzusetzen.
Kommerzialisierung von MNO-Wallets
Weltweit sind derzeit mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen. In vielen Ländern mit geringer finanzieller Inklusion sind Peer-to-Peer Payments über mobile Wallets oder MNO-(Mobile Network Operator) Wallets die Norm. Mit dem zunehmenden Wachstum von E-Commerce in diesen Ländern geht die Kommerzialisierung solcher Wallets für B2C-Bezahlmethoden einher. Damit wird es zukünftig in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas eine Verschmelzung von P2P-Bezahlsystemen mit B2C-Bezahlsystemen geben.
Die PPRO Group wurde 2006 in London gegründet und ist ein EU-zertifiziertes Finanzistitut mit einer E-Geld-Lizenz der britschen Bankenaufsicht FCA. Das Unternehmen bietet Payment Service Providern (PSP) und Finanzdienstleistern Acquiring-, Collecting- und Processing-Dienstleistungen.