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E-Mail-Marketing ist keine Atomphysik

E-Mail-Marketing ist keine Atomphysik, sondern hat ganz viel einfach mit gesundem Menschenverstand zu tun. Warum, zeigt Melanie Riedel.
Melanie Riedel | 22.05.2017

Ich spreche in meiner Tätigkeit als Berater mit vielen mittelständigen Unternehmen. Viele haben noch immer Berührungsängste zum Thema E-Mail-Marketing. "Aber ich kenne mich damit doch nicht aus, wo fange ich da überhaupt an?" "Was soll ich den Empfängern dann überhaupt schicken und wann?" Ruhig. Durchatmen. Denn: E-Mail-Marketing ist keine Atomphysik, sondern hat ganz viel einfach mit gesundem Menschenverstand zu tun. Warum, zeige ich Ihnen hier.


So beginnen Sie die Kommunikation

E-Mail-Marketing ist eine Form der Kommunikation, des Gesprächs. Jedes Gespräch beginnt damit, dass ein Gesprächspartner auf sich aufmerksam macht, damit der andere ihn sieht und darauf reagieren kann. Ihr Gespräch beginnt auf Ihrer Website. Besucher Ihrer Präsenz sind offen für ein Gespräch, sonst wären sie nicht da. Aber an der Stelle ist es eben wichtig, dass sie überhaupt einen Ansprechpartner finden. Sie kennen das Phänomen, ewig durch die Gänge eines Baumarktes zu irren, ohne je einen Verkäufer zu finden, der Ihnen sagen kann, wo Sie genau die Spezialschraube, die Sie eben brauchen, finden? So geht es eben genau NICHT. Besucher Ihrer Website suchen etwas bei Ihnen. Entweder sie finden das auch und kaufen direkt. Perfekt. Aber wenn nicht, sollten Sie ihnen die Gelegenheit geben, Ihren Kontakt zu hinterlassen, also Ihren Newsletter zu abonnieren. Damit Sie im Nachhinein das Gespräch eröffnen können. Und diese Option zur Newsletter-Anmeldung sollte so auf Ihrer Website platziert sein, dass der Besucher sie auch findet. Um zum Eingangsbeispiel zurück zu kommen, der Verkäufer im Baumarkt bringt Ihnen auch nichts, wenn er sich in der hintersten Ecke hinter den Holzbrettern versteckt.

Und wie sollte Ihre Newsletter-Anmeldung gestaltet sein? Einfach. Sie sollten nur die E-Mail-Adresse und den Namen abfragen. Und selbst den auf freiwilliger Basis. Das ist ausreichend, um mit ihm in Kontakt zu treten. Oder fragen Sie, wenn Sie jemanden im „echten“ Leben ganz frisch kennenlernen, sofort nach Alter, Familienstand, Interessen und Kaufverhalten? Nein. Eben. Was Sie auch bei der Anmeldung bereits klären sollten: Was beabsichtigen Sie dem Neu-Abonnenten zu schicken? Und wie oft? Das macht es dem Anmelder leichter, seine E-Mail-Adresse herauszugeben. Denn er weiß damit, was ihn erwartet und kann sich bewußt dafür entscheiden.


Das schicken Sie Ihren Empfängern

Auch hier können Sie, viel einfach mit gesundem Menschenverstand herleiten. Und mit der ganz banalen Frage: Was hätten SIE gern für Informationen? Wie möchten SIE gern angesprochen werden? Wenn Ihnen der Abonnent seinen Namen gegeben hat, nutzen Sie ihn und adressieren Sie ihn persönlich. Herr Maier freut sich, wenn er seinen Namen liest und halt gleichzeitig das Gefühl, persönlich und individuell angesprochen zu werden. Verschicken Sie nur ein Mailing, wenn Sie auch wirklich etwas zu sagen haben. Nichts ist sinnloser als ein Newsletter, der mir Dinge verkaufen will, die ich gerade nicht brauchen kann oder Informationen vermittelt, die ich schon auswendig kenne. Relevanz ist das große Stichwort. Auch hier, überlegen Sie am Besten, welche Inhalte SIE sich in einem Newsletter wünschen, den Sie gern lesen. Und wie in einem echten Gespräch lernt man sich im Laufe der Zeit und mit jeder Kampagne besser kennen. Am Öffner- und Klickverhalten sehen Sie genau, welche Inhalte ankommen und wen Ihrer Empfänger welche Themen interessieren. Richten Sie sich danach. Nichts ist langweiliger als ein Gesprächspartner, der nicht auf mich eingeht, sondern mich mit einem Monolog bedenkt, ohne danach zu fragen, ob mich das gerade überhaupt interessiert. Apropos fragen, es ist auch immer eine gute Idee, Ihre Leser tatsächlich konkret danach zu fragen, was sie denn lesen möchten oder welche Interessen Sie haben (aber eben nicht beim ersten Kennenlernen). Nicht, um sie einfach nur auszufragen (denken Sie an die Date-Situation. Löcher-in-den-Bauch-Frageer sind unangenehm), sondern um die Kommunikation darauf auszurichten. Ja, natürlich sollten Sie sich alsbald einen professionellen Versanddienstleister suchen, um die Ergebnisse Ihrer Versendungen messen zu können. Und ja, natürlich macht eine Marketingstrategie dahinter Sinn.

Auch Marketing-Automation ist ohne Frage eine großartige Sache. Aber es muß nicht immer das große Fernziel sein, das Sie antreibt. Manchmal liegt das Gute auch ganz nah. Und um dorthin zu gelangen, brauchen Sie nicht automatisch den Porsche, dafür reicht manchmal auch ein Fahrrad. Hauptsache, Sie bewegen sich auf Ihr Ziel zu. Also haben Sie keine Angst, sich auf die E-Mail-Marketing-Reise zu bewegen, egal ob schnell oder langsam, es lohnt sich!

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Melanie Riedel ist seit 2005 freie Beraterin im E-Mail-Marketing. Sie unterstützt Kunden bei der Newsletter-Optimierung, Adressgewinnung und im E-Mai