Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Videos im E-Mail-Marketing
Videos gelten im Online Marketing als starke Traffic- und Engagement-Garanten. Vor allem in den Social Media wird bereits umfangreich auf Videoinhalte gesetzt. Live-Videos und kurze Clips zu posten, wird von Netzwerken wie Facebook explizit empfohlen und forciert. Visueller Content erweckt schließlich viel Aufmerksamkeit. Mithilfe von bewegten Bildern und Ton können Botschaften sehr direkt und persönlich vermittelt werden. Das lässt naheliegen, dass Videos auch im Newsletter für durchschlagenden Erfolg sorgen. Immer wieder werden Videos als der neueste, heißeste Trend im E-Mail Marketing gefeiert. Nur davon, dass ein Newsletter Videos enthält, wird er jedoch nicht besser oder effektiver. In diesem Beitrag zeigen wir deshalb, wie Sie richtig mit Videoinhalten im Newsletter umgehen und wie die Umsetzung gelingt. Was bringen Videos im Newsletter? Der größte Vorteil von Videoinhalten ist, dass sie mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen und dadurch deutlich mehr Aufmerksamkeit erregen als Texte und statische Bilder. Außerdem sind sie leichter zu rezipieren, da sie eher mit Unterhaltung verbunden und einfacher aufgenommen werden können. Videos sind besser geeignet, um emotionale Inhalte zu transportieren. Wenn Menschen im Bild oder auch nur als Sprecher vorkommen, sind sie dazu auch noch persönlicher. Visuelle Elemente wie Gestik und Mimik haben eine ganz andere Wirkung als Textinhalte. Da keine langen Texte nötig sind, können mehr Informationen innerhalb kurzer Zeit und mit wenig Platzbedarf übermittelt werden. Nicht zuletzt bietet ein eindrucksvolles Video ein gewisses virales Potenzial, was zusätzliche Reichweite über den Newsletter hinaus verspricht. Welche Herausforderungen gibt es dabei? Beim Einsatz von Videos in Newslettern sind die technischen Hürden verhältnismäßig hoch. In den meisten E-Mail-Clients funktionieren eingebettete generell nicht. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen werden die E-Mails sehr groß, wodurch die Downloadzeiten beim Empfänger sich enorm verlängern. Zum anderen bietet jede Art von eingebetteten Inhalten Missbrauchspotenzial. Außerdem scheint es problematisch zu sein, die Einbettung für verschiedene Darstellungen umzusetzen. Nicht zuletzt reagieren viele Menschen ablehnend auf Videos, die ohne Vorwarnung automatisch abgespielt werden. Es gilt also, sinnvolle Alternativen zu eingebetteten Videos zu finden. Welche Alternativen es gibt, zeigen wir im nächsten Absatz. Der Aufwand für die Videoproduktion sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Im Falle von Social Media ist dies weniger schwerwiegend, da die Nutzer dort eher an selbstgedrehte Videos mit geringerer Qualität gewöhnt sind. In einem professionellen Newsletter werden möglicherweise hochwertigere Videos erwartet, die zum Image des Absenders passen. Welches Format ist das richtige für meinen Newsletter? 1. Statisches Bild mit Verlinkung (Fakeplayer) Diese Lösung ist am einfachsten umzusetzen, jedoch gehen auch einige der Vorteile von Videoinhalten verloren. Im Newsletter selbst ist nur ein einfaches statisches Bild zu sehen. Dieses wird mit einem Hinweis versehen, dass sich dahinter ein Video verbirgt. Das kann zum Beispiel ein Play-Button, eine grafische Umsetzung im Stil eines Video-Players, ein Call-to-Action wie „Video ansehen“ oder auch eine Kombination dieser Lösungen sein. Klickt der Empfänger dieses Bild oder den CTA an, gelangt er zu einer Website, auf der das eigentliche Video abgespielt wird. Dadurch, dass zuerst geklickt werden muss, ergibt sich eine sehr gute Messbarkeit. Sie können genau nachvollziehen, wie viele Empfänger auf das statische Bild geklickt und sich das Video angesehen haben. Für das Abspielen des Videos kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Entweder betten Sie das Video in eine spezifische Landing Page ein, auf der neben dem Video gleich empfohlene Produkte oder andere passende Inhalte zu sehen sein können. Auch ein Videoportal wie Youtube oder Vimeo kann verlinkt werden, falls sie keine eigene Landing Page bereitstellen können. Egal, wie Sie die Verlinkung umsetzen – eine gewisse Hürde besteht immer. Der Empfänger muss den Newsletter zunächst verlassen, um das Video anzusehen. Vor allem auf mobilen Endgeräten kann das unkomfortabel sein, da zwischen verschiedenen Apps (zum Beispiel E-Mail und Youtube) gewechselt werden muss. Darstellungsprobleme sind bei statischen Bildern mit Videoverlinkung eher selten. Das Video wird vom Newsletter unabhängig abgespielt und kann nicht durch den E-Mail-Client blockiert werden. Diese Sicherheit bezahlt man aber, indem ein Teil des Effekts des Videos verloren geht. Ohne bewegtes Bild im Newsletter erreicht der Videoinhalt viel weniger Aufmerksamkeit. Diese Lösung ist also sicher, aber nur mittelmäßig effektiv. 2. Animiertes GIF Soll der Newsletter echte bewegte Bilder enthalten, ist ein anderer Weg vorzuziehen. Ein animiertes GIF wird wie jedes andere Bild im Newsletter platziert. Es erfüllt die wichtigsten Anforderungen an Videos: Durch das bewegte Bild wird die Aufmerksamkeit des Betrachters eingefangen. Dieser setzt sich intensiver mit dem Newsletter auseinander. Das kann bereits zu signifikanten Umsatzsteigerungen führen. Das Format wird von den meisten E-Mail-Clients unterstützt und problemlos dargestellt. Bedingt durch das Dateiformat ist ein GIF jedoch immer stumm – Ton ist nicht möglich. Damit geht eine Komponente des Videoinhaltes verloren. Viele Menschen bevorzugen aber ohnehin Inhalte ohne Ton, da sie sich durch plötzliche Geräusche gestört fühlen oder den Ton ihres Computers ausgeschaltet haben. Bei einem GIF ist der erste Frame entscheidend. Dieser wird statisch angezeigt, falls das GIF wider Erwarten nicht abgespielt werden kann, z.B. bei geringer Bandbreite. Kurze Videos können im Ganzen als GIF umgesetzt werden. Falls das Video länger ist, kann das GIF auch als Teaser genutzt werden. Wandeln Sie dafür nur den Anfang des Videos in ein GIF um und verlinken Sie zum ganzen Video. Besonders reizvoll und ungewöhnlich sind Bilder, die sich kaum merklich bewegen, sogenannte Cinemagraphs. Diese spielen mit der visuellen Wahrnehmung und sind deshalb echte Blickfänger. 3. HTML-Embedding Nur wenige E-Mail-Clients erkennen Videos, die per HTML5 direkt in den Newsletter eingebunden werden. Funktionierende echte Videos im Newsletter sind deshalb leider die Ausnahme. Die meisten Clients überlesen das Video im Code einfach, wodurch im Newsletter gar nichts angezeigt wird. Prinzipiell erlaubt das Video-Tag in HTML, Videos einzubetten, automatisch abzuspielen und Play-Buttons einzufügen. Betrachtet man die Flexibilität des Formats, sind auf diese Weise eingebettete Videos also ideal. Aufgrund der geringen Verbreitung sollte aber, falls unbedingt ein Video eingebettet werden muss, immer eine Alternativlösung definiert werden. Zum Beispiel kann, falls das Video nicht direkt im Newsletter abgespielt werden kann, ein statisches Bild mit Fakeplayer oder ein GIF hinterlegt werden. Die Kombination sorgt dafür, dass Ihr Video nicht einfach verloren geht. Allgemeine Tipps zu Videos im Newsletter Videoinhalte in Newslettern zu nutzen, ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden. Fragen Sie sich deshalb immer: Ist das Video relevant und nützlich für die Empfänger? Brauche ich ein umfangreiches Video oder reicht ein kurzer Clip, um die Aufmerksamkeit meiner Empfänger zu gewinnen? Brauche ich ein echtes Video oder funktioniert ein GIF für meinen Bedarf besser? Wie geht es nach dem Ansehen des Videos weiter und ist dem Empfänger klar, welche Aktion er unternehmen soll? Egal, für welches Format man sich entscheidet – zu beachten ist immer die Größe des eingebetteten Videos oder Bildes. Gerade GIF-Dateien bei einer hohen Anzahl von Frames können unerwartet groß werden. Neben langen Ladezeiten läuft man hier Gefahr, dass der Newsletter von den Spam-Filtern abgefangen wird. Um die Dateigröße einzuschränken, sollten alle Bilder immer in der Größe hochgeladen werden, in der sie im Newsletter angezeigt werden. Abschließend bleibt festzustellen, dass Videos hohes Potenzial für E-Mail Marketing bieten. Sie können dafür sorgen, dass Empfänger sich intensiver mit den Inhalten von Newslettern auseinandersetzen. Bewegte Bilder können verkaufsfördernd wirken, da sich der Betrachter mehr darunter vorstellen kann und neugierig wird. Die technische Umsetzung ist und bleibt allerdings kompliziert und erfordert Kompromisse.