Personality PR: Wie kontrolliert man Interviews?
Es ist immer wieder erstaunlich, wie kreativ und erfinderisch Menschen sind, wenn es darum geht, die Medien bzw. Journalisten zu kontrollieren.
Sie wollen im Vorfeld sämtliche Fragen vorgelegt bekommen, das Themenfeld eingrenzen, bestimmte Fragen ausschließen, die Fragen vorher zugemailt bekommen, die Story vor dem Druck lesen, die Fragen nur per Mail beantworten anstatt im direkten Gespräch, nur mit einem wohlgesonnenen Journalisten sprechen, das Interview zeitlich limitieren, das Interview aufzeichnen und und und....
Dieser Ansatz und diese Vorgehensweise sind aber reine Zeitverschwendung, können der Story eine negative Note geben und schaden auf Dauer nur dem Ruf ( ausgenommen, man heißt Brad Pit, da kommt man mit einem derartigen Ansinnen ungeschoren davon).
Man muss sich vergegenwärtigen, dass man keine Kontrolle über Journalisten hat. Aber jeder hat eine hundertprozentige Kontrolle über das, was er sagt.
Wenn man eine klare, einfache, leicht verständliche, interessante Botschaft bzw. Neuigkeit hat und diese in ein medientaugliches Statement verpackt und auf eine selbstbewusste, authentische Weise mit dem Journalisten spricht, dann hat man die volle Kontrolle über das Interview – aber nur dann.
Wer in der vorher beschriebenen Weise versucht, das Interview zu manipulieren, hat nicht begriffen, dass er eine ungeheure Macht besitzt, das Interview zu kontrollieren. Und diese Macht leitet sich ab von dem Umstand, dass er zu 100 Prozent die Kontrolle über das besitzt, was er sagt. Der Journalist hat die Kontrolle über die Fragen und das Thema, der Interviewte hat die Kontrolle über die Antworten.
Viele Interviewte beklagen sich über gemeine Journalisten, die sie „gegrillt“ und fertig gemacht hätten. Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und stellen sie so in einem schlechten Licht dar. Aber Zitate sind immer aus dem Zusammenhang gerissen. Sonst müsste der Journalist ja das komplette Interview abdrucken, wofür entweder kein Platz ist oder was nicht beabsichtigt ist, da er nur eine Story schreiben will, für die er Informationen und ein Statement benötigt.
Wenn man aber einmal intensiv nachhakt, muss der Betroffene oftmals einräumen, dass das Zitat völlig korrekt ist. Journalisten tuen nichts anderes als zuzuhören, aufzuschreiben, was der Interviewte gesagt hat, und ihn korrekt zu zitieren. Wenn einem das Zitat nicht gefällt und man sich schlecht dargestellt fühlt, darf man andere nicht für seine eigenen Fehler verantwortlich machen. Es ist nicht der Job des Journalisten, den Interviewten gut aussehen zu lassen, das ist sein eigener Job. Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Journalisten, aber das ist nicht die Regel.
Also, wann immer man in ein Interview geht, ob am Telefon oder Face-to-Face, sollte man dies nie ohne eine klare Botschaft im Kopf tun. Die Botschaft sollte nicht länger als 30 Sekunden lang sein und drei Kernpunkte umfassen, die man dem Zuhörer vermitteln möchte.
Ruft ein Journalist an und möchte sofort am Telefon ein Statement, sollte man als erstes herausfinden, worum es in dem Interview gehen soll. Dann fragt man ihn nach der Deadline und erklärt ihm, dass man gerade im Meeting (wenn auch nur mit sich selbst) sei und sich vor der Deadline bei ihm auf alle Fälle melden werde. Das verschafft einem 5 oder 10 Minuten Zeit, sich auf das Thema geistig einzustellen und sich seine Kernbotschaft in Erinnerung zu rufen. Es ist ein absolutes No-Go, einem Journalisten ein Interview zu geben, ohne Zeit zu haben, sich auf das Interview vorzubereiten.
Sich auf ein Interview vorzubereiten, soll aber nicht heißen, dass man sich alle nur erdenklichen, möglichen Fragen ausdenkt und versucht, für jede Frage eine Antwort zu formulieren. Das ist vergeudete Zeit. Man kann nicht alle Fragen kennen, die gestellt werden könnten, da man den Journalisten nicht kontrollieren kann. Aber man kann seine Antworten kontrollieren. Wenn Interviewte im Interview scheitern, dann nicht darum, weil sie die Fragen nicht kannten, sondern weil sie keine klare, einfache, leichtverständliche Botschaft hatten.
Ein Interview bestreitet man mit einer wohldurchdachten Message, die die meisten Basisfragen abdeckt, die während des Interviews gestellt werden können. Dann kann man seine Antworten immer wieder benutzen, um eine Brücke zu seiner Kernbotschaft zu schlagen.
Für jede Frage gibt es genau zwei Antworten: entweder man kennt die Antwort und antwortet klar, einfach und flüssig, oder man kennt die Antwort nicht, dann lautet die Antwort „Ich weiß es nicht“ und man lenkt das Gespräch wieder auf ein Thema, das man beherrscht.
Die fatalste Antwort ist: Das ist eine gute Frage. Denn jeder Journalist ist davon überzeugt, dass er nur Pulitzer-Preis verdächtige Fragen stellt. Wenn er wegen der Antwort nur pikiert ist, hat man noch Glück gehabt.
Es gibt keine dummen Fragen, aber dumme Antworten. Alle Konzentration sollte deshalb darauf verwendet werden, gute Antworten zu geben, denn eine schlechte Antwort verfolgt einen angesichts der Langlebigkeit der Informationen im Web bis in alle Ewigkeit.
Was macht nun eine gute Antwort aus?
Sie sollte nur positive Aspekte hinsichtlich der eigenen Person enthalten.
Sie beantwortet die meisten grundsätzlichen und offensichtlichen Fragen.
Sie beantwortet Fragen, bevor der Journalist die Fragen gestellt hat.
Da man nur über seine Antworten die volle Kontrolle hat, sollte man 90 Prozent der Vorbereitungszeit für ein Interview in das Fine-Tuning seiner Botschaft investieren und nur 10 Prozent darauf verwenden, welche Fragen gestellt werden könnten.
Wer das Thema seiner Botschaft beherrscht, kann frei und authentisch antworten. Mit vorformulierten, auswendig gelernten Antworten, sogenannten Antworthülsen, kann man beim Journalisten und beim Zuhörer keine Punkte sammeln. Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein.
Eine gute Antwort sollte kurz sein und nicht länger als 30 Sekunden dauern. Bei längeren Antworten verliert man schnell den Fokus auf das Thema und die Kontrolle über die Botschaft.
Wann immer man mit Menschen über die Medien kommuniziert, sollte man sich auf drei Kernpunkte beschränken. Mehr als drei Botschaften verwirren Journalisten und Zuhörer gleichermaßen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Journalisten immer auf maximal drei Themen konzentrieren, selbst wenn der Interviewte fünf, sechs oder mehr Themen anspricht.
Es ist wichtig, dass man seine Botschaft während des Interviews so oft wie nur möglich wiederholt, damit sie beim Journalisten und den Zuhörern haften bleibt. Das funktioniert aber nur, wenn man seine drei Botschaften immer wieder mit anderen Beispielen versieht, die Reihenfolge ändert und geschickt mit den Fragen des Journalisten verbindet.
Punkte, von denen man weiß, dass sie weder den Journalisten noch die Zuhörer interessieren, sollte man weglassen. Der Aufwand, diese Punkte zu kommunizieren, ist zu groß und es wird schwer, seine übrigen Botschaften zu platzieren. Zudem verspielt man seinen Kredit bei Journalisten und Zuhörern.
Komplexe Botschaften haben in einem Interview nichts verloren. Das hat nichts damit zu tun, dass der Journalist sie nicht versteht. Es kann aber bei dem Versuch, die Komplexität für den Leser herunterzubrechen, dazu kommen, dass die Botschaft verfälscht wird. Dann aber hat das Interview sein Ziel für den Interviewten verfehlt. Je einfacher und unterhaltender die Botschaft rüber kommt, desto eher werden die Zuhörer sie verstehen und honorieren.
Bei der Entwicklung einer guten medientauglichen Botschaft darf man den Zuhörer nicht aus den Augen verlieren. Denn wenn die Botschaft nicht eine wirkliche Bedeutung für ihn hat, sucht man sich besser eine andere Botschaft aus oder ein anderes Publikum.
Ganz gleich, ob man es mit einer Unternehmenskrise zu tun hat oder der Society-Journalist eine Lobeshymne über einen schreiben möchte, in jedem Fall sollte man sich aktiv von seiner besten Seite präsentieren. Denn wenn man in eine defensive Position gerät, vergeudet man all seine Energie damit, zu vermeiden, dass man Schaden nimmt. Wenn man selbst nicht positiv über sich redet, werden es andere auch nicht tun.
Sie wollen im Vorfeld sämtliche Fragen vorgelegt bekommen, das Themenfeld eingrenzen, bestimmte Fragen ausschließen, die Fragen vorher zugemailt bekommen, die Story vor dem Druck lesen, die Fragen nur per Mail beantworten anstatt im direkten Gespräch, nur mit einem wohlgesonnenen Journalisten sprechen, das Interview zeitlich limitieren, das Interview aufzeichnen und und und....
Dieser Ansatz und diese Vorgehensweise sind aber reine Zeitverschwendung, können der Story eine negative Note geben und schaden auf Dauer nur dem Ruf ( ausgenommen, man heißt Brad Pit, da kommt man mit einem derartigen Ansinnen ungeschoren davon).
Man muss sich vergegenwärtigen, dass man keine Kontrolle über Journalisten hat. Aber jeder hat eine hundertprozentige Kontrolle über das, was er sagt.
Wenn man eine klare, einfache, leicht verständliche, interessante Botschaft bzw. Neuigkeit hat und diese in ein medientaugliches Statement verpackt und auf eine selbstbewusste, authentische Weise mit dem Journalisten spricht, dann hat man die volle Kontrolle über das Interview – aber nur dann.
Wer in der vorher beschriebenen Weise versucht, das Interview zu manipulieren, hat nicht begriffen, dass er eine ungeheure Macht besitzt, das Interview zu kontrollieren. Und diese Macht leitet sich ab von dem Umstand, dass er zu 100 Prozent die Kontrolle über das besitzt, was er sagt. Der Journalist hat die Kontrolle über die Fragen und das Thema, der Interviewte hat die Kontrolle über die Antworten.
Viele Interviewte beklagen sich über gemeine Journalisten, die sie „gegrillt“ und fertig gemacht hätten. Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und stellen sie so in einem schlechten Licht dar. Aber Zitate sind immer aus dem Zusammenhang gerissen. Sonst müsste der Journalist ja das komplette Interview abdrucken, wofür entweder kein Platz ist oder was nicht beabsichtigt ist, da er nur eine Story schreiben will, für die er Informationen und ein Statement benötigt.
Wenn man aber einmal intensiv nachhakt, muss der Betroffene oftmals einräumen, dass das Zitat völlig korrekt ist. Journalisten tuen nichts anderes als zuzuhören, aufzuschreiben, was der Interviewte gesagt hat, und ihn korrekt zu zitieren. Wenn einem das Zitat nicht gefällt und man sich schlecht dargestellt fühlt, darf man andere nicht für seine eigenen Fehler verantwortlich machen. Es ist nicht der Job des Journalisten, den Interviewten gut aussehen zu lassen, das ist sein eigener Job. Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Journalisten, aber das ist nicht die Regel.
Also, wann immer man in ein Interview geht, ob am Telefon oder Face-to-Face, sollte man dies nie ohne eine klare Botschaft im Kopf tun. Die Botschaft sollte nicht länger als 30 Sekunden lang sein und drei Kernpunkte umfassen, die man dem Zuhörer vermitteln möchte.
Ruft ein Journalist an und möchte sofort am Telefon ein Statement, sollte man als erstes herausfinden, worum es in dem Interview gehen soll. Dann fragt man ihn nach der Deadline und erklärt ihm, dass man gerade im Meeting (wenn auch nur mit sich selbst) sei und sich vor der Deadline bei ihm auf alle Fälle melden werde. Das verschafft einem 5 oder 10 Minuten Zeit, sich auf das Thema geistig einzustellen und sich seine Kernbotschaft in Erinnerung zu rufen. Es ist ein absolutes No-Go, einem Journalisten ein Interview zu geben, ohne Zeit zu haben, sich auf das Interview vorzubereiten.
Sich auf ein Interview vorzubereiten, soll aber nicht heißen, dass man sich alle nur erdenklichen, möglichen Fragen ausdenkt und versucht, für jede Frage eine Antwort zu formulieren. Das ist vergeudete Zeit. Man kann nicht alle Fragen kennen, die gestellt werden könnten, da man den Journalisten nicht kontrollieren kann. Aber man kann seine Antworten kontrollieren. Wenn Interviewte im Interview scheitern, dann nicht darum, weil sie die Fragen nicht kannten, sondern weil sie keine klare, einfache, leichtverständliche Botschaft hatten.
Ein Interview bestreitet man mit einer wohldurchdachten Message, die die meisten Basisfragen abdeckt, die während des Interviews gestellt werden können. Dann kann man seine Antworten immer wieder benutzen, um eine Brücke zu seiner Kernbotschaft zu schlagen.
Für jede Frage gibt es genau zwei Antworten: entweder man kennt die Antwort und antwortet klar, einfach und flüssig, oder man kennt die Antwort nicht, dann lautet die Antwort „Ich weiß es nicht“ und man lenkt das Gespräch wieder auf ein Thema, das man beherrscht.
Die fatalste Antwort ist: Das ist eine gute Frage. Denn jeder Journalist ist davon überzeugt, dass er nur Pulitzer-Preis verdächtige Fragen stellt. Wenn er wegen der Antwort nur pikiert ist, hat man noch Glück gehabt.
Es gibt keine dummen Fragen, aber dumme Antworten. Alle Konzentration sollte deshalb darauf verwendet werden, gute Antworten zu geben, denn eine schlechte Antwort verfolgt einen angesichts der Langlebigkeit der Informationen im Web bis in alle Ewigkeit.
Was macht nun eine gute Antwort aus?
Sie sollte nur positive Aspekte hinsichtlich der eigenen Person enthalten.
Sie beantwortet die meisten grundsätzlichen und offensichtlichen Fragen.
Sie beantwortet Fragen, bevor der Journalist die Fragen gestellt hat.
Da man nur über seine Antworten die volle Kontrolle hat, sollte man 90 Prozent der Vorbereitungszeit für ein Interview in das Fine-Tuning seiner Botschaft investieren und nur 10 Prozent darauf verwenden, welche Fragen gestellt werden könnten.
Wer das Thema seiner Botschaft beherrscht, kann frei und authentisch antworten. Mit vorformulierten, auswendig gelernten Antworten, sogenannten Antworthülsen, kann man beim Journalisten und beim Zuhörer keine Punkte sammeln. Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein.
Eine gute Antwort sollte kurz sein und nicht länger als 30 Sekunden dauern. Bei längeren Antworten verliert man schnell den Fokus auf das Thema und die Kontrolle über die Botschaft.
Wann immer man mit Menschen über die Medien kommuniziert, sollte man sich auf drei Kernpunkte beschränken. Mehr als drei Botschaften verwirren Journalisten und Zuhörer gleichermaßen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Journalisten immer auf maximal drei Themen konzentrieren, selbst wenn der Interviewte fünf, sechs oder mehr Themen anspricht.
Es ist wichtig, dass man seine Botschaft während des Interviews so oft wie nur möglich wiederholt, damit sie beim Journalisten und den Zuhörern haften bleibt. Das funktioniert aber nur, wenn man seine drei Botschaften immer wieder mit anderen Beispielen versieht, die Reihenfolge ändert und geschickt mit den Fragen des Journalisten verbindet.
Punkte, von denen man weiß, dass sie weder den Journalisten noch die Zuhörer interessieren, sollte man weglassen. Der Aufwand, diese Punkte zu kommunizieren, ist zu groß und es wird schwer, seine übrigen Botschaften zu platzieren. Zudem verspielt man seinen Kredit bei Journalisten und Zuhörern.
Komplexe Botschaften haben in einem Interview nichts verloren. Das hat nichts damit zu tun, dass der Journalist sie nicht versteht. Es kann aber bei dem Versuch, die Komplexität für den Leser herunterzubrechen, dazu kommen, dass die Botschaft verfälscht wird. Dann aber hat das Interview sein Ziel für den Interviewten verfehlt. Je einfacher und unterhaltender die Botschaft rüber kommt, desto eher werden die Zuhörer sie verstehen und honorieren.
Bei der Entwicklung einer guten medientauglichen Botschaft darf man den Zuhörer nicht aus den Augen verlieren. Denn wenn die Botschaft nicht eine wirkliche Bedeutung für ihn hat, sucht man sich besser eine andere Botschaft aus oder ein anderes Publikum.
Ganz gleich, ob man es mit einer Unternehmenskrise zu tun hat oder der Society-Journalist eine Lobeshymne über einen schreiben möchte, in jedem Fall sollte man sich aktiv von seiner besten Seite präsentieren. Denn wenn man in eine defensive Position gerät, vergeudet man all seine Energie damit, zu vermeiden, dass man Schaden nimmt. Wenn man selbst nicht positiv über sich redet, werden es andere auch nicht tun.