Wenn der Inhalt stimmt, stimmt auch der Preis
Gerade in Deutschland kämpfen die Produzenten von Content seit Jahren mit dem Unwillen der Internetnutzer, für ihre Inhalte zu bezahlen. Stattdessen greifen viele auf illegale oder halblegale Angebote zurück - Stichwort Kostenloskultur. Für die Produzenten kann dies existenzbedrohend sein. Seit einiger Zeit lässt sich hier jedoch eine Entwicklung beobachten, der Anbieter von Medieninhalten aufhorchen lässt. Die Zahl derer, die in Deutschland für Inhalte zu zahlen bereit ist, steigt kontinuierlich. Bereits im Januar stellte die Bitkom fest, dass inzwischen immer mehr Menschen in Deutschland für Online-Journalismus Geld ausgeben. So hat im Jahr 2014 demnach ein Drittel der Befragten für kostenpflichtige redaktionelle Inhalte bezahlt.
Dass es sich hierbei nicht um eine kurzfristige Tendenz handelt sondern um eine nachhaltige Trendwende der Verbraucher über alle Inhaltsformen hinweg – egal, ob Text, Musik oder Bewegtbild – hat mehrere Gründe. Eine Ursache liegt sicherlich in dem stetig größer werdenden Angebot an kostenpflichtigen, legalen Streaming-Diensten für sämtliche Medienformen, während es früher nur wenige zahlungspflichtige Angebote gab. Um sich auf einem stärker fragmentierenden Markt durchsetzen zu können, sind Streamingdienste daher gezwungen, den Konsumenten günstige Angebote mit ansprechenden Inhalten zu bieten. Dies deckt sich auch mit einer australischen Studie, in der festgestellt wurde, dass Nutzer illegaler Streamingdienste durchaus bereit wären, für Inhalte zu bezahlen, vorausgesetzt, diese wären günstiger, würden mehr Content bieten, den die Konsumenten wirklich wollen und die Inhalte wären direkt nach ihrer Erstveröffentlichung verfügbar.
Anbieter von Bewegbildinhalten sollten sich daher bewusst machen, dass ihre für Nutzer kostenpflichtigen Geschäftsmodelle nur dann erfolgreich sein können, wenn sie Premium-Content – also Content, der ansonsten nirgends erhältlich ist – zu einem guten Preis anbieten und den Betrachtern dabei eine positive Nutzererfahrung bieten. Wenn diese Punkte erfüllt sind, sind auch die Kunden in Deutschland dazu bereit, für Streamingdienste zu bezahlen. Ein Beispiel für den Erfolg dieses Konzepts ist sicherlich Netflix, das erst im September 2014 in Deutschland gestartet ist und Schätzungen zufolge bis Ende 2015 mehr als 1.2 Millionen bundesdeutsche Nutzer vorweisen kann.
Es lässt sich so beobachten, dass zwischen den Anbietern von Onlineinhalten und den Betrachtern eine Art “sozialer Vertrag” entstanden ist. Immer mehr Nutzer sehen heute ein, dass die Produktion qualitativ hochwertiger Inhalte bezahlt werden muss – ob durch ein Content-Abo oder durch Werbung. Nur so können Anbieter weiter die Inhalte produzieren, die die Nutzer wirklich sehen wollen. Dieser soziale Vertrag kann von Seiten der Produzenten allerdings auch nur eingehalten werden, wenn die Publisher Erwartungen, Handlungen und Preisbereitschaft der Nutzer kennen oder im Idealfall sogar prognostizieren können. Dazu müssen Anbieter die Erkenntnisse, die ihnen Big Data liefern, nutzen, um „Big Insights“ daraus zu erhalten. Nur wenn sie die vorliegenden Daten richtig auswerten können sie daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen. Gerade in diesem Bereich besteht noch ein großes Verbesserungspotential für die Produzenten.
Autor: Holger Schöpper, Regional Director CEU
Dass es sich hierbei nicht um eine kurzfristige Tendenz handelt sondern um eine nachhaltige Trendwende der Verbraucher über alle Inhaltsformen hinweg – egal, ob Text, Musik oder Bewegtbild – hat mehrere Gründe. Eine Ursache liegt sicherlich in dem stetig größer werdenden Angebot an kostenpflichtigen, legalen Streaming-Diensten für sämtliche Medienformen, während es früher nur wenige zahlungspflichtige Angebote gab. Um sich auf einem stärker fragmentierenden Markt durchsetzen zu können, sind Streamingdienste daher gezwungen, den Konsumenten günstige Angebote mit ansprechenden Inhalten zu bieten. Dies deckt sich auch mit einer australischen Studie, in der festgestellt wurde, dass Nutzer illegaler Streamingdienste durchaus bereit wären, für Inhalte zu bezahlen, vorausgesetzt, diese wären günstiger, würden mehr Content bieten, den die Konsumenten wirklich wollen und die Inhalte wären direkt nach ihrer Erstveröffentlichung verfügbar.
Anbieter von Bewegbildinhalten sollten sich daher bewusst machen, dass ihre für Nutzer kostenpflichtigen Geschäftsmodelle nur dann erfolgreich sein können, wenn sie Premium-Content – also Content, der ansonsten nirgends erhältlich ist – zu einem guten Preis anbieten und den Betrachtern dabei eine positive Nutzererfahrung bieten. Wenn diese Punkte erfüllt sind, sind auch die Kunden in Deutschland dazu bereit, für Streamingdienste zu bezahlen. Ein Beispiel für den Erfolg dieses Konzepts ist sicherlich Netflix, das erst im September 2014 in Deutschland gestartet ist und Schätzungen zufolge bis Ende 2015 mehr als 1.2 Millionen bundesdeutsche Nutzer vorweisen kann.
Es lässt sich so beobachten, dass zwischen den Anbietern von Onlineinhalten und den Betrachtern eine Art “sozialer Vertrag” entstanden ist. Immer mehr Nutzer sehen heute ein, dass die Produktion qualitativ hochwertiger Inhalte bezahlt werden muss – ob durch ein Content-Abo oder durch Werbung. Nur so können Anbieter weiter die Inhalte produzieren, die die Nutzer wirklich sehen wollen. Dieser soziale Vertrag kann von Seiten der Produzenten allerdings auch nur eingehalten werden, wenn die Publisher Erwartungen, Handlungen und Preisbereitschaft der Nutzer kennen oder im Idealfall sogar prognostizieren können. Dazu müssen Anbieter die Erkenntnisse, die ihnen Big Data liefern, nutzen, um „Big Insights“ daraus zu erhalten. Nur wenn sie die vorliegenden Daten richtig auswerten können sie daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen. Gerade in diesem Bereich besteht noch ein großes Verbesserungspotential für die Produzenten.
Autor: Holger Schöpper, Regional Director CEU