Soziale Gerechtigkeit - ein Treppenwitz!
Soziale Gerechtigkeit – ein Treppenwitz!!
Einer meiner Freunde fährt einen Aston Martin. Rund 89.000,00 Euro hat er gekostet. „Und“, fragte ich ihn, „macht es dir Spaß, den Wagen zu fahren?“ „Ja schon, nur bei meinen Kunden kann ich mich damit nicht sehen lassen. Dann meinen sie, ich fahre den Wagen von deren Geld.“
Eigentlich hat mein Freund ja recht. Es ist das Geld seiner Kunden. Nur hat er es nicht für seinen Wagen bekommen, sondern für seine außergewöhnlichen und nutzenstiftenden Anregungen und Ratschläge.
Als Marius Müller-Westernhagen einmal wegen seines Geldes angefeindet wurde, da meinte er: „Ich habe mein Geld doch nicht gestohlen!“
Wenn ich manchmal über die Höhe meiner Steuerabgaben im Bekanntenkreis stöhne, höre ich nur: „Ich wollte, ich müsste soviel Steuern zahlen wie du.“ Bis heute hat mich noch nie jemand zu meinen Steuerleistungen beglückwünscht. Keiner hat jemals gesagt: „Mensch Ulf, finde ich klasse, dass du dem Staat soviel Geld gibst.“ Manchmal habe ich das Gefühl, Besitz muss versteckt werden. Warum aber ist das nur so?
Die Neidgesellschaft
Sind wir eine Neidgesellschaft? Ja, wir sind eine Neidgesellschaft. Das Wort ‚Besserverdiener’ ist ein Schimpfwort. In Deutschland sollte sich der Erfolgreiche etwas schämen. Wer mehr besitzt als andere, muss irgendwie auf kriminellem Wege dazu gekommen sein; irgendetwas kann dabei wohl nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Die ‚Besserverdienenden’ sollen mehr abgeben, denn sie leisten für die Gesellschaft nicht genug. Am besten wäre es, wir würden die Vermögenssteuer wieder einführen. Oft genug wird danach gerufen, obwohl diejenigen, die sie fordern, wissen, dass das Bundesverfassungsgericht diese Steuer als verfassungswidrig bezeichnet hat. Aber wen kümmert das schon? Dabei wird immer wieder übersehen, dass der Höchststeuersatz bereits eine Mehrleistung des Mehrverdienenden beinhaltet. Das besonders Schlimme daran ist, der Neider wird niemals zu geben, das er neidisch ist. Nein, er schwadroniert von der Pflicht, von gerechtem Ausgleich, argumentiert mit politischer Korrektheit oder dem Sendungsbewusstsein, gesellschaftlicher Solidarität oder behauptet, ihm sei ein großes Unrecht geschehen oder ähnlichem Blödsinn. So ist dann der Neid für mich noch viel schlimmer als der Hass, denn der wird wenigstens zugegeben. Psychologen sprechen übrigens überwiegend ich-schwachen Menschen den Neid zu. Neid gilt als Symptom eines unreifen Narzissmus. Solche gestörten Menschen müssen natürlich den Scharlatanen das Handwerk leben, für universelle Gerechtigkeit sorgen, dem Erfolgreichen nachweisen, dass sein Erfolg auf unredliche Art und Weise zustande gekommen sein muss. Psychologen meinen auch, dass Neid nicht zu den ursprünglichen ‚Begabungen’ der Menschen gehört. Menschen, die neidisch sind, müssen in ihrer frühen Liebe zu ihren Bezugspersonen einmal schwer enttäuscht worden sein. Karl Marx meinte einmal: „Der allgemeine und als Macht sich konstituierende Neid ist die versteckte Form, in welcher die Habsucht sich herstellt.“ Neidische Menschen sind laut Psychologen durchaus recht unfähig eine stabile Freundschaft oder Kameradschaft aufzubauen. Der neidische Mensch sucht Beziehungen über den Besitz, den er anderen nicht gönnt. Intrigen, Mobbing, gemeine Gerüchte, alle finden im Neid ihre Ursache. Beseitigen wir den Neid nicht, werden wir auch kaum in den Unternehmen Mobbing und Intrigen beseitigen. Wir können sie halt nur bekämpfen.
Die Geschichte des Neides
Wieso ist das so? Schauen wir uns die Geschichte des Neides einmal an. Die ersten, die sich damit beschäftigt haben, waren die alten Griechen. Sie entdeckten, dass es zwischen denen die etwas besaßen und denen die weniger hatten, immer wieder Streit gab. Diejenigen, die etwas besaßen, wollten nicht teilen, und die, die nichts oder wenig besaßen, wollten immer etwas davon abhaben. So wurde auf der Seite der Besitzenden Geiz vermutet. Der Besitzende rückt nichts oder zuwenig von Seinem Besitz heraus. Und dem wollte man abhelfen. Diese Ungleichheit im Besitz führte auf der anderen Seite jedoch zu Neid. Und da lag für die Griechen die wahre Ursache.
Die Ungleichheit im Besitz war also für die Griechen die Ursache des Neides. Aristoteles schaute sich die Sache dann etwas genauer an. Er entdeckte drei verschiedene Formen:
Der Ohnmachtsneid.
„An mir geht immer das Glück vorbei“, „immer gerate ich ins Hintertreffen“, „ich komme immer im Leben zu kurz“. So oder ähnlich wird argumentiert. Der ohnmächtige Neider leidet. Es schmerzt ihn, wenn andere mehr als er besitzen. Allerdings täuscht der arme Kerl sich sehr, wenn er den Grund für diesen Schmerz beim anderen, und nicht bei sich selbst sucht.
Thomas von Aquin fand diese Art Neid ziemlich krankhaft. Er meinte, wie kann jemand über etwas Schmerz empfinden, worüber man sich eigentlich freuen sollte. Schon die alten Griechen merkten, wie diese Art von Neid die Menschen zerfraß.
Der Verlustneid
Die zweite Sorte Neid bezeichneten die Griechen als Verlustneid. „Soll der andere ersticken an seinem Besitz“, „soll er daran zu Grunde gehen“. Man wünschte dem Beneidetet die Pest an den Hals. Für Karl Marx war diese Form des Neides die Quelle für die starken Emotionen in der ersten Phase des Kommunismus. Das scheinen seine Anhänger überlesen zu haben. Thomas von Aquin kannte die Reaktionen der Neider in diesem Fall sehr genau. Er meinte, diese Art von Neid würde Missgunst, Ehrabschneidung, Schadenfreude, Hass und Ohrenbläserei erzeugen. Mir kommt es vor, als hätte Thomas von Aquin das erst Gestern gesagt.
Der Ehrgeizneid
Hier entdeckten die alten Griechen etwas Positives. Diese Art von Neid führt zu verstärkten eigenen Anstrengungen. Ich neide dem anderen nicht mehr seinen Besitz, sondern ich will gleichziehen. Wie der Fallschirmspringer, der seinen Kollegen an sich vorbeirauschen sieht, da sich dessen Fallschirm nicht öffnet. Mit den Worten: „Was, du willst ein Wettrennen?“, löst er seinen Fallschirm und stürzt hinterher.
Adam Smith fand im 18. Jahrhundert diese Form des Neides recht akzeptabel. Wettbewerb fördert Wirtschaftswachstum. Er wusste allerdings, dass dieser Wettbewerb einige erfolgreich werden lässt, andere nicht. Diese Ungleichheiten führten für ihn zum Gesellschaftsneid. Er meinte Recht und Ordnung würden nun gefährdet. Damit erhielt Politik für ihn eine ziemlich wichtige Aufgabe: nämlich den Besitz vor all diesen Neidern zu schützen! Unsere Politiker scheinen Adam Smith leider nicht gelesen zu haben.
Die Beseitigung des Neides
Was taten nun die alten Griechen? Klug wie sie waren, wollten die den Neid beseitigen. Für sie war Neid eine Krankheit. Also beschlossen sie etwa 500 vor Christus, den Besitz der Menschen gleichmäßig zu verteilen. Dann schauten sie sich einige Jahrzehnte an, ob die Krankheit Neid verschwand. Aber leider verschwand sie nicht. Die Menschen blieben trotz Gleichverteilung neidisch. Sie hatte weiterhin das Gefühl immer noch zu kurz zu kommen. „Eigentlich steht mir etwas mehr zu als den anderen, da meine Verhältnisse anders sind.“, war die landläufige Meinung. Die Griechen stellten fest, dass Menschen eben doch nicht gleich sind. Deswegen kann man sie auch nicht gleich behandeln. Der Neid blieb also.
Die Konsequenz: die Griechen schafften die Gleichverteilung wieder ab. Sie schien ihnen ein untaugliches Mittel, um die Krankheit Neid zu beseitigen. Interessant ist, wie die alten Griechen ihre Methode nannten. Sie nannten sie ‚soziale Gerechtigkeit’.
Ich denke, es wäre in der heutigen Situation sicher hilfreich, die Geschichte des Neides so manchem Politiker oder Gewerkschaftler hinter die Löffel zu schreiben, wenn er von sozialer Gerechtigkeit schwafelt (und dahinter seinen Neid verbirgt?).
Einer meiner Freunde fährt einen Aston Martin. Rund 89.000,00 Euro hat er gekostet. „Und“, fragte ich ihn, „macht es dir Spaß, den Wagen zu fahren?“ „Ja schon, nur bei meinen Kunden kann ich mich damit nicht sehen lassen. Dann meinen sie, ich fahre den Wagen von deren Geld.“
Eigentlich hat mein Freund ja recht. Es ist das Geld seiner Kunden. Nur hat er es nicht für seinen Wagen bekommen, sondern für seine außergewöhnlichen und nutzenstiftenden Anregungen und Ratschläge.
Als Marius Müller-Westernhagen einmal wegen seines Geldes angefeindet wurde, da meinte er: „Ich habe mein Geld doch nicht gestohlen!“
Wenn ich manchmal über die Höhe meiner Steuerabgaben im Bekanntenkreis stöhne, höre ich nur: „Ich wollte, ich müsste soviel Steuern zahlen wie du.“ Bis heute hat mich noch nie jemand zu meinen Steuerleistungen beglückwünscht. Keiner hat jemals gesagt: „Mensch Ulf, finde ich klasse, dass du dem Staat soviel Geld gibst.“ Manchmal habe ich das Gefühl, Besitz muss versteckt werden. Warum aber ist das nur so?
Die Neidgesellschaft
Sind wir eine Neidgesellschaft? Ja, wir sind eine Neidgesellschaft. Das Wort ‚Besserverdiener’ ist ein Schimpfwort. In Deutschland sollte sich der Erfolgreiche etwas schämen. Wer mehr besitzt als andere, muss irgendwie auf kriminellem Wege dazu gekommen sein; irgendetwas kann dabei wohl nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Die ‚Besserverdienenden’ sollen mehr abgeben, denn sie leisten für die Gesellschaft nicht genug. Am besten wäre es, wir würden die Vermögenssteuer wieder einführen. Oft genug wird danach gerufen, obwohl diejenigen, die sie fordern, wissen, dass das Bundesverfassungsgericht diese Steuer als verfassungswidrig bezeichnet hat. Aber wen kümmert das schon? Dabei wird immer wieder übersehen, dass der Höchststeuersatz bereits eine Mehrleistung des Mehrverdienenden beinhaltet. Das besonders Schlimme daran ist, der Neider wird niemals zu geben, das er neidisch ist. Nein, er schwadroniert von der Pflicht, von gerechtem Ausgleich, argumentiert mit politischer Korrektheit oder dem Sendungsbewusstsein, gesellschaftlicher Solidarität oder behauptet, ihm sei ein großes Unrecht geschehen oder ähnlichem Blödsinn. So ist dann der Neid für mich noch viel schlimmer als der Hass, denn der wird wenigstens zugegeben. Psychologen sprechen übrigens überwiegend ich-schwachen Menschen den Neid zu. Neid gilt als Symptom eines unreifen Narzissmus. Solche gestörten Menschen müssen natürlich den Scharlatanen das Handwerk leben, für universelle Gerechtigkeit sorgen, dem Erfolgreichen nachweisen, dass sein Erfolg auf unredliche Art und Weise zustande gekommen sein muss. Psychologen meinen auch, dass Neid nicht zu den ursprünglichen ‚Begabungen’ der Menschen gehört. Menschen, die neidisch sind, müssen in ihrer frühen Liebe zu ihren Bezugspersonen einmal schwer enttäuscht worden sein. Karl Marx meinte einmal: „Der allgemeine und als Macht sich konstituierende Neid ist die versteckte Form, in welcher die Habsucht sich herstellt.“ Neidische Menschen sind laut Psychologen durchaus recht unfähig eine stabile Freundschaft oder Kameradschaft aufzubauen. Der neidische Mensch sucht Beziehungen über den Besitz, den er anderen nicht gönnt. Intrigen, Mobbing, gemeine Gerüchte, alle finden im Neid ihre Ursache. Beseitigen wir den Neid nicht, werden wir auch kaum in den Unternehmen Mobbing und Intrigen beseitigen. Wir können sie halt nur bekämpfen.
Die Geschichte des Neides
Wieso ist das so? Schauen wir uns die Geschichte des Neides einmal an. Die ersten, die sich damit beschäftigt haben, waren die alten Griechen. Sie entdeckten, dass es zwischen denen die etwas besaßen und denen die weniger hatten, immer wieder Streit gab. Diejenigen, die etwas besaßen, wollten nicht teilen, und die, die nichts oder wenig besaßen, wollten immer etwas davon abhaben. So wurde auf der Seite der Besitzenden Geiz vermutet. Der Besitzende rückt nichts oder zuwenig von Seinem Besitz heraus. Und dem wollte man abhelfen. Diese Ungleichheit im Besitz führte auf der anderen Seite jedoch zu Neid. Und da lag für die Griechen die wahre Ursache.
Die Ungleichheit im Besitz war also für die Griechen die Ursache des Neides. Aristoteles schaute sich die Sache dann etwas genauer an. Er entdeckte drei verschiedene Formen:
Der Ohnmachtsneid.
„An mir geht immer das Glück vorbei“, „immer gerate ich ins Hintertreffen“, „ich komme immer im Leben zu kurz“. So oder ähnlich wird argumentiert. Der ohnmächtige Neider leidet. Es schmerzt ihn, wenn andere mehr als er besitzen. Allerdings täuscht der arme Kerl sich sehr, wenn er den Grund für diesen Schmerz beim anderen, und nicht bei sich selbst sucht.
Thomas von Aquin fand diese Art Neid ziemlich krankhaft. Er meinte, wie kann jemand über etwas Schmerz empfinden, worüber man sich eigentlich freuen sollte. Schon die alten Griechen merkten, wie diese Art von Neid die Menschen zerfraß.
Der Verlustneid
Die zweite Sorte Neid bezeichneten die Griechen als Verlustneid. „Soll der andere ersticken an seinem Besitz“, „soll er daran zu Grunde gehen“. Man wünschte dem Beneidetet die Pest an den Hals. Für Karl Marx war diese Form des Neides die Quelle für die starken Emotionen in der ersten Phase des Kommunismus. Das scheinen seine Anhänger überlesen zu haben. Thomas von Aquin kannte die Reaktionen der Neider in diesem Fall sehr genau. Er meinte, diese Art von Neid würde Missgunst, Ehrabschneidung, Schadenfreude, Hass und Ohrenbläserei erzeugen. Mir kommt es vor, als hätte Thomas von Aquin das erst Gestern gesagt.
Der Ehrgeizneid
Hier entdeckten die alten Griechen etwas Positives. Diese Art von Neid führt zu verstärkten eigenen Anstrengungen. Ich neide dem anderen nicht mehr seinen Besitz, sondern ich will gleichziehen. Wie der Fallschirmspringer, der seinen Kollegen an sich vorbeirauschen sieht, da sich dessen Fallschirm nicht öffnet. Mit den Worten: „Was, du willst ein Wettrennen?“, löst er seinen Fallschirm und stürzt hinterher.
Adam Smith fand im 18. Jahrhundert diese Form des Neides recht akzeptabel. Wettbewerb fördert Wirtschaftswachstum. Er wusste allerdings, dass dieser Wettbewerb einige erfolgreich werden lässt, andere nicht. Diese Ungleichheiten führten für ihn zum Gesellschaftsneid. Er meinte Recht und Ordnung würden nun gefährdet. Damit erhielt Politik für ihn eine ziemlich wichtige Aufgabe: nämlich den Besitz vor all diesen Neidern zu schützen! Unsere Politiker scheinen Adam Smith leider nicht gelesen zu haben.
Die Beseitigung des Neides
Was taten nun die alten Griechen? Klug wie sie waren, wollten die den Neid beseitigen. Für sie war Neid eine Krankheit. Also beschlossen sie etwa 500 vor Christus, den Besitz der Menschen gleichmäßig zu verteilen. Dann schauten sie sich einige Jahrzehnte an, ob die Krankheit Neid verschwand. Aber leider verschwand sie nicht. Die Menschen blieben trotz Gleichverteilung neidisch. Sie hatte weiterhin das Gefühl immer noch zu kurz zu kommen. „Eigentlich steht mir etwas mehr zu als den anderen, da meine Verhältnisse anders sind.“, war die landläufige Meinung. Die Griechen stellten fest, dass Menschen eben doch nicht gleich sind. Deswegen kann man sie auch nicht gleich behandeln. Der Neid blieb also.
Die Konsequenz: die Griechen schafften die Gleichverteilung wieder ab. Sie schien ihnen ein untaugliches Mittel, um die Krankheit Neid zu beseitigen. Interessant ist, wie die alten Griechen ihre Methode nannten. Sie nannten sie ‚soziale Gerechtigkeit’.
Ich denke, es wäre in der heutigen Situation sicher hilfreich, die Geschichte des Neides so manchem Politiker oder Gewerkschaftler hinter die Löffel zu schreiben, wenn er von sozialer Gerechtigkeit schwafelt (und dahinter seinen Neid verbirgt?).