Mobile Learning - Der Lernprozess im Wandel der Zeit
Weltweit bricht die Zahl der neu angemeldeten Smartphones und Tablet PCs täglich neue Rekorde. Die neuen Technologien schaffen mehr Mobilität in der Arbeitswelt und im privaten Umfeld und das führt zu weitreichenden Veränderungen in allen Lebensbereichen – auch beim Lernen: M-Learning, das mobile Lernen, scheint die altbewährten Lernformen in allen Ebenen der Bildung und beruflichen Aus- und Weiterbildung zunehmend abzulösen. Mittels mobiler Endgeräte greifen Lernende über Lern-Apps oder Browser zu jeder Zeit auf Lerninhalte zu und eignen sich so spezifisches Fachwissen gezielt an. Der Möglichkeit, an jedem beliebigen Ort und zu jeder beliebigen Zeit zu lernen, wird gerade im Zusammenhang mit Social Learning eine große Zukunft zugeschrieben.
Ein Häppchen Wissen für zwischendurch?
Besonders während ansonsten unproduktiver Zeitphasen, wie etwa im Wartezimmer beim Arzt oder beim Warten an der Haltestelle auf die öffentlichen Verkehrsmittel, findet M-Learning statt. Denn unterwegs greift man immer dann auf Informationen zu, wenn man gerade Zeit hat oder die Antwort auf eine Frage sucht. Dabei stehen meist nur knappe Zeitbudgets zur Verfügung, daher eignen sich Microlearning-Inhalte oder sogenannte Learn-Nuggets für den mobilen Einsatz besonders gut. Erhöhte Flexibilität und kurze Lernphasen von zwei bis fünf Minuten sind dabei die Eigenschaften, die das mobile Lernen auszeichnen und effizienter machen als konventionelle Lernmethoden. Besonders weil die Lerninhalte fokussiert bereitgestellt werden, braucht man weniger Zeit, um sich fachspezifisches Wissen anzueignen. Unterschiedliche Studien zeigen, dass sich die mobile Lernmethode sehr gut zum Auswendiglernen von Sachverhalten eignet, so verbessert sich beispielsweise das Lernen von Vokabeln mit Hilfe von M-Learning um 30%.
Hinzu kommt, dass die Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden durch die ständige Verbindung mit anderen Informations- und Kommunikationsnetzwerken intensiviert und Gruppenarbeit gefördert und flexibler gestaltbar wird. Social Learning, also der gezielte Austausch von Informationen mit Dritten über Desktops oder mobile Endgeräte, gewinnt vor allem in Verbindung mit M-Learning immer mehr an Bedeutung. Fokussiert auf die praktische Umsetzung, hauptsächlich im Bereich betrieblicher Weiterbildung und Personalentwicklung, bedient sich Social Learning aller digitalen Kommunikationsmedien und Web 2.0 Werkzeuge.
Mobile führt zu Social
Unternehmen setzen heute verstärkt auf Web 2.0 Technologien zur Verbesserung der Kommunikation und der Verteilung von Wissen innerhalb des Unternehmens, um so u.a. Lernprozesse zu unterstützen, informelle Lernmöglichkeiten bereitzustellen, Ressourcen besser auffindbar zu machen und die Zusammenarbeit und den Aufbau von persönlichen Netzwerken innerhalb des Unternehmens zu stärken. Diese Entwicklungen bilden die Basis für das Social Learning. Auch im Rahmen von unternehmensinternen Weiterbildungsmaßnahmen kann Social Learning verstärkt zum Einsatz kommen. Es ist beispielsweise denkbar, dass Seminarteilnehmer Literatur- und Quellenhinweise in einem Wiki ablegen oder mit einem Social Bookmarking-Tool festhalten. Sie können dann immer und überall auf diese Informationen zugreifen, sie ergänzen und kommentieren, sowie auf passende Lerninhalte in Open Content Lernumgebungen verweisen. Speziell diese Form des Lernens dient der Verstärkung von Lerninhalten durch Wiederholung und Überarbeitung. Der Lernende erarbeitet auf diese Weise selbständig konkrete Lösungen und verinnerlicht die Lerninhalte damit besser, während die direkte Erfolgs-Rückkopplung sowohl die Lernmotivation erhöht, als auch vorhandene Lernbarrieren abbaut. Leichte Bedienbarkeit und intuitive Arbeitsweise mit mobilen Endgeräten erhöhen zudem den Lernerfolg noch weiter, da die Lernerfahrung schneller eintritt.
Aus der Cloud in den Kopf
Dem Lernenden ist es dabei egal, wo die Informationen abgelegt sind, die für den Lernprozess benötigt werden. Unternehmen bevorzugen allerdings eine Cloud-Lösung als technische Basis für M-Learning. Denn mit einer Cloud-Lösung vermeiden Unternehmen hohe Investitionskosten in Hard- und Software und sparen sich eine Menge Zeit- und Geld durch Softwareaktualisierungen, die ohne Down-Zeiten durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist die Bereitstellung der Informationen aus Datenschutz-rechtlichen Gründen kein Problem, da Lerninhalte generell keine unternehmenskritischen Daten enthalten.
Cornerstone OnDemand, der Experte für cloud-basierte Talentmanagementlösungen, stellt beispielsweise Unternehmen eine Lösung zur Verfügung, die wesentliche HR-Funktionen mit Learning, Recruiting, Performance Management und Social Productivity auf mobilen Endgeräten vereint. Mit Cornerstone Mobile können Mitarbeiter in Echtzeit über ihre mobilen Endgeräte die gewünschten Mobile Learning und Talent Management Aktivitäten abrufen und so von unterwegs aus speziell für Mobile angepasste Lern- und Trainingseinheiten durchführen.
Für Unternehmen stellt sich natürlich die Frage, wie Lernerfolge gemessen werden können, um die Effizienz der neuen Lernmethoden zu belegen. Seit Ende 2012 arbeiten Entwickler an sogenannten „Tin Can APIs“, oder auch Experience API genannt. Diese Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung können gemachte Lernerfahrungen nachverfolgen und werden bereits als Ersatz für das zur Zeit verbreitete Format SCORM (Sharable Content Object Reference Model) gehandelt. Experten sind sich sicher, dass diese speziell für mobiles Lernen, Spiele, Simulationen, virtuelle Welten und informelles Lernen konzipierten APIs die Effizienz der neuen Lernformen nicht nur erheblich besser überprüfbar, sondern auch steuerbar machen.
Am Anfang der M-Lernkurve
Auch wenn momentan Mitarbeiter von ihren Unternehmen zunehmend fordern, dass sie entsprechende Lernprozesse über mobile Plattformen bereitstellen, hat nicht einmal jedes zehnte Unternehmen heute eine Lösung für mobiles Lernen und gerade mal jedes fünfte Unternehmen plant den Einsatz innerhalb eines Jahres.
Denn durch seine spezielle Einsatzart erfordert M-Learning eine didaktische, speziell angepasste Aufbereitung der Lerninhalte. Die Informationen müssen in kleinen Häppchen aufbereitet werden, damit eine Unterbrechung und Wiederaufnahme des Lernens jederzeit problemlos möglich ist. Auch eine fortlaufende Betreuung und Aktualisierung der Mobile Learning Projekte ist zwingend Voraussetzung für ihren Erfolg. Daher steht der hohe finanzielle Aufwand, bedingt nicht zuletzt auch durch das noch mangelnde Angebot an Trainern, Lehrern und Dozenten von Seitens der App-Macher, in keinem Verhältnis zur aktuellen Nachfrage.
Auch warnen Kritiker dieser Lernmethode davor, mobiles Lernen nicht als Ersatz für traditionelle Lehr- und Lernkonzepte zu verstehen. Sie weisen darauf hin, dass sich mobiles Lernen nicht zum Aneignen von detailliertem Wissen eignet. Sie befürchten daher eine Generation von sogenannten „Surface Skatern“, die Wissen immer nur an der Oberfläche ankratzen und über keinen fundierten Wissensschatz mehr verfügen.
Zudem werden sich Unternehmen mit der Frage nach einer gesunden Work-Life-Balance beschäftigen müssen. Wenn Informationen nämlich zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar sind, fühlen sich Mitarbeiter auch dazu gedrängt, ständig kommunizieren und recherchieren zu müssen. Mehr Stress, weniger Freizeit ist die Folge.
Mobile Learning wird kommen, das steht fest. Und wir müssen dabei noch viel lernen.
Ein Häppchen Wissen für zwischendurch?
Besonders während ansonsten unproduktiver Zeitphasen, wie etwa im Wartezimmer beim Arzt oder beim Warten an der Haltestelle auf die öffentlichen Verkehrsmittel, findet M-Learning statt. Denn unterwegs greift man immer dann auf Informationen zu, wenn man gerade Zeit hat oder die Antwort auf eine Frage sucht. Dabei stehen meist nur knappe Zeitbudgets zur Verfügung, daher eignen sich Microlearning-Inhalte oder sogenannte Learn-Nuggets für den mobilen Einsatz besonders gut. Erhöhte Flexibilität und kurze Lernphasen von zwei bis fünf Minuten sind dabei die Eigenschaften, die das mobile Lernen auszeichnen und effizienter machen als konventionelle Lernmethoden. Besonders weil die Lerninhalte fokussiert bereitgestellt werden, braucht man weniger Zeit, um sich fachspezifisches Wissen anzueignen. Unterschiedliche Studien zeigen, dass sich die mobile Lernmethode sehr gut zum Auswendiglernen von Sachverhalten eignet, so verbessert sich beispielsweise das Lernen von Vokabeln mit Hilfe von M-Learning um 30%.
Hinzu kommt, dass die Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden durch die ständige Verbindung mit anderen Informations- und Kommunikationsnetzwerken intensiviert und Gruppenarbeit gefördert und flexibler gestaltbar wird. Social Learning, also der gezielte Austausch von Informationen mit Dritten über Desktops oder mobile Endgeräte, gewinnt vor allem in Verbindung mit M-Learning immer mehr an Bedeutung. Fokussiert auf die praktische Umsetzung, hauptsächlich im Bereich betrieblicher Weiterbildung und Personalentwicklung, bedient sich Social Learning aller digitalen Kommunikationsmedien und Web 2.0 Werkzeuge.
Mobile führt zu Social
Unternehmen setzen heute verstärkt auf Web 2.0 Technologien zur Verbesserung der Kommunikation und der Verteilung von Wissen innerhalb des Unternehmens, um so u.a. Lernprozesse zu unterstützen, informelle Lernmöglichkeiten bereitzustellen, Ressourcen besser auffindbar zu machen und die Zusammenarbeit und den Aufbau von persönlichen Netzwerken innerhalb des Unternehmens zu stärken. Diese Entwicklungen bilden die Basis für das Social Learning. Auch im Rahmen von unternehmensinternen Weiterbildungsmaßnahmen kann Social Learning verstärkt zum Einsatz kommen. Es ist beispielsweise denkbar, dass Seminarteilnehmer Literatur- und Quellenhinweise in einem Wiki ablegen oder mit einem Social Bookmarking-Tool festhalten. Sie können dann immer und überall auf diese Informationen zugreifen, sie ergänzen und kommentieren, sowie auf passende Lerninhalte in Open Content Lernumgebungen verweisen. Speziell diese Form des Lernens dient der Verstärkung von Lerninhalten durch Wiederholung und Überarbeitung. Der Lernende erarbeitet auf diese Weise selbständig konkrete Lösungen und verinnerlicht die Lerninhalte damit besser, während die direkte Erfolgs-Rückkopplung sowohl die Lernmotivation erhöht, als auch vorhandene Lernbarrieren abbaut. Leichte Bedienbarkeit und intuitive Arbeitsweise mit mobilen Endgeräten erhöhen zudem den Lernerfolg noch weiter, da die Lernerfahrung schneller eintritt.
Aus der Cloud in den Kopf
Dem Lernenden ist es dabei egal, wo die Informationen abgelegt sind, die für den Lernprozess benötigt werden. Unternehmen bevorzugen allerdings eine Cloud-Lösung als technische Basis für M-Learning. Denn mit einer Cloud-Lösung vermeiden Unternehmen hohe Investitionskosten in Hard- und Software und sparen sich eine Menge Zeit- und Geld durch Softwareaktualisierungen, die ohne Down-Zeiten durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist die Bereitstellung der Informationen aus Datenschutz-rechtlichen Gründen kein Problem, da Lerninhalte generell keine unternehmenskritischen Daten enthalten.
Cornerstone OnDemand, der Experte für cloud-basierte Talentmanagementlösungen, stellt beispielsweise Unternehmen eine Lösung zur Verfügung, die wesentliche HR-Funktionen mit Learning, Recruiting, Performance Management und Social Productivity auf mobilen Endgeräten vereint. Mit Cornerstone Mobile können Mitarbeiter in Echtzeit über ihre mobilen Endgeräte die gewünschten Mobile Learning und Talent Management Aktivitäten abrufen und so von unterwegs aus speziell für Mobile angepasste Lern- und Trainingseinheiten durchführen.
Für Unternehmen stellt sich natürlich die Frage, wie Lernerfolge gemessen werden können, um die Effizienz der neuen Lernmethoden zu belegen. Seit Ende 2012 arbeiten Entwickler an sogenannten „Tin Can APIs“, oder auch Experience API genannt. Diese Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung können gemachte Lernerfahrungen nachverfolgen und werden bereits als Ersatz für das zur Zeit verbreitete Format SCORM (Sharable Content Object Reference Model) gehandelt. Experten sind sich sicher, dass diese speziell für mobiles Lernen, Spiele, Simulationen, virtuelle Welten und informelles Lernen konzipierten APIs die Effizienz der neuen Lernformen nicht nur erheblich besser überprüfbar, sondern auch steuerbar machen.
Am Anfang der M-Lernkurve
Auch wenn momentan Mitarbeiter von ihren Unternehmen zunehmend fordern, dass sie entsprechende Lernprozesse über mobile Plattformen bereitstellen, hat nicht einmal jedes zehnte Unternehmen heute eine Lösung für mobiles Lernen und gerade mal jedes fünfte Unternehmen plant den Einsatz innerhalb eines Jahres.
Denn durch seine spezielle Einsatzart erfordert M-Learning eine didaktische, speziell angepasste Aufbereitung der Lerninhalte. Die Informationen müssen in kleinen Häppchen aufbereitet werden, damit eine Unterbrechung und Wiederaufnahme des Lernens jederzeit problemlos möglich ist. Auch eine fortlaufende Betreuung und Aktualisierung der Mobile Learning Projekte ist zwingend Voraussetzung für ihren Erfolg. Daher steht der hohe finanzielle Aufwand, bedingt nicht zuletzt auch durch das noch mangelnde Angebot an Trainern, Lehrern und Dozenten von Seitens der App-Macher, in keinem Verhältnis zur aktuellen Nachfrage.
Auch warnen Kritiker dieser Lernmethode davor, mobiles Lernen nicht als Ersatz für traditionelle Lehr- und Lernkonzepte zu verstehen. Sie weisen darauf hin, dass sich mobiles Lernen nicht zum Aneignen von detailliertem Wissen eignet. Sie befürchten daher eine Generation von sogenannten „Surface Skatern“, die Wissen immer nur an der Oberfläche ankratzen und über keinen fundierten Wissensschatz mehr verfügen.
Zudem werden sich Unternehmen mit der Frage nach einer gesunden Work-Life-Balance beschäftigen müssen. Wenn Informationen nämlich zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar sind, fühlen sich Mitarbeiter auch dazu gedrängt, ständig kommunizieren und recherchieren zu müssen. Mehr Stress, weniger Freizeit ist die Folge.
Mobile Learning wird kommen, das steht fest. Und wir müssen dabei noch viel lernen.