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Mit dem Bilder-Logbuch alte Denkmuster überwinden

Auch im Coaching gilt: Jede Veränderung verläuft in Phasen. Ein Coaching-Logbuch hilft, neue Ziele nachhaltig zu erreichen.
Christoph Schlachte | 24.05.2013
Auch im Coaching gilt: Jede Veränderung verläuft in Phasen. Nicht alles klappt gleich so, wie gewünscht. „Alte“ Denk- und Verhaltensmuster sind häufig die Erstreaktion und die Wahrscheinlichkeit, dass diese reflexhaft aktiviert werden, ist hoch.

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Daher tritt – auch wenn es die bewusste Einsicht und Absicht gibt, etwas anderes zu wollen – häufig das „alte“ Muster wieder auf. Ein wichtiger Zwischenschritt ist erreicht, wenn Sie bemerken, dass das „alte“ Muster aktiv ist. Nun geht es darum, Sie dabei zu unterstützen, eine bewusst gewählte Zweitreaktion zu aktivieren. Die spontane Erstreaktion ist Ergebnis des bisherigen, häufigen Gebrauchs. Um die Zweitreaktion zu aktivieren, spielen positive Affekte und ressourcenvolle Bilder eine zentrale Rolle. Das gewünschte Ziel muss häufig gedacht, erlebt, gefühlt und auch imaginiert werden, damit es automatisch als neues Muster aktiviert wird.

In einem Coaching-Logbuch werden Erfahrungen, dazu passende Bilder sowie Stichworte zusammengefasst. Ihnen prägen sich so kraftvolle und ressourcenorientierte Bilder ein, die Ihnen als Brücke zwischen bewusstem und unbewusstem Denken dazu dienen, Veränderungsziele nachhaltig zu erreichen.

Sie werden durch das Coaching-Logbuch darin unterstützt, Ihre Coaching-Ziele systematisch und nachhaltig zu verfolgen.

Fallbeispiel


Eine Führungskraft mit perfektionistischem Anspruch wollte sich mehr abgrenzen und nicht mehr automatisch zu jedem angebotenen Projekt „Ja“ sagen. Zum letzten Coaching-Gespräch brachte der Klient sein persönliches Coaching-Logbuch mit. Er hatte ihm den Titel „Ich erlaube mir, aus meinen Erfahrungen zu lernen“ gegeben. Darin waren Situationen dokumentiert, die teils gelungen und teilweise weniger gut verlaufen sind. Die negativen Situationen zu akzeptieren, war für ihn eher schwierig. Es half ihm jedoch, Bilder zu dieser Situation zu fi nden. So konnte er aus allen Erfahrungen lernen.

Als Haltungsbild brachte er eine Aufnahme von sich mit. Auf ihr war er beim Windsurfing zu sehen, in einer dynamischen Haltung bei sehr gutem Wetter. Die Aufnahme symbolisiert für ihn, auf seinen „Bauch“ zu hören und seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu hatte er die eigene Erfahrung gemacht, dass auch die Stürze beim Windsurfing wichtig waren, vor allem hinsichtlich der Erkenntnis, dass sie mit der Zeit weniger wurden. Sein Haltungsziel lautete: „Ich sage ‚Ja’ zu mir.“ Zur Verstärkung platzierte er das Bild als Hintergrundbild auf dem PC und seinem Smartphone.

Das Coaching-Logbuch mit Bildern und Stichworten war ihm eine wertvolle Unterstützung, die er weiterführen will. Dazu, so bemerkte er, mache es ihm Spaß, genau passende Bilder zu finden.

Ihre Hausaufgabe


Führen Sie bitte ein persönliches Coaching-Logbuch. Das kann elektronisch sein, z.B. auf einem Smartphone, oder ein klassisches Tagebuch aus Papier. Idealerweise nutzen Sie das Coaching-Logbuch jeden Tag, um Ihre Erfahrungen mit Ihrem persönlichen Veränderungsziel festzuhalten.

Beschreiben Sie bitte in Ihrem Coaching-Logbuch in Stichworten oder auch in längeren Sätzen Situation, Beteiligte, Interaktionen, Ihre inneren Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken, Ressourcen und Ihre persönliche Lernerfahrung.

Geben Sie der Situation einen positiven Titel und finden Sie ein passendes Bild dazu. Das Bild kann selbst erstellt sein, es kann abstrakt sein, es kann aus der Zeitung, aus Museen oder aus dem Internet sein. Wichtig ist, dass das Bild Sie positiv emotional berührt.

Negative Erfahrungen, Krisen und auch Fehler gehören zum normalen Leben dazu. Besonders bei Veränderungen ist damit zu rechnen. Wichtig ist es, diese Erfahrungen nicht zu verdrängen, sondern daraus zu lernen. So verstanden, ist eine negative Erfahrung eine wichtige Rückmeldung, die verarbeitet und in das Erfahrungswissen bewusst integriert werden sollte.

Bringen Sie sich dazu in eine neutrale oder positive Stimmung und fragen Sie sich: ‚Was kann ich für meine Ziele aus der Erfahrung lernen? Wenn ich ein Jahr weiter bin, wie habe ich diese Erfahrung dann integriert? Wie schaffe ich es, von der negativen Erfahrung wieder in eine neutrale bzw. positive Stimmung zu kommen, um mein Ziel weiter zu verfolgen?’

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um Ihr Coaching-Logbuch in Ruhe zu studieren und zu reflektieren. Finden Sie ein Haltungsbild, welches für Ihre innere Haltung oder auch für die inneren Kräfte steht, die Ihnen helfen, Ihr Ziel zu verfolgen und es auch wieder aufzunehmen, selbst wenn es schwierig wird.

Das kann eines sein, welches Sie schon in Ihrem Coaching-Logbuch verwendet haben, oder ein völlig anderes. Wichtig ist, dass es Sie positiv anspricht.“