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Wie auf dem Golfplatz, so im Büro!

Lernen von Golf-Profis: Strategien für Ihren Erfolg im Job. Mentale Stärke entscheidet zu 80 bis 90 Prozent über Sieg oder Niederlage im Golf.
Antje Heimsoeth | 07.10.2012
Sie spielen Golf, weil Sie denken, auf dem Golfplatz lassen sich gewinnbringende Business-Kontakte knüpfen oder die besseren Geschäfte anbahnen? Entspannen Sie sich ruhig: Wenn Sie erfolgreich im Job sein und auf Ihrem Gebiet respektable Höchstleistungen bringen wollen, müssen Sie nicht verbissen an Ihrem Handicap arbeiten, wenn Sie in Ihrer Freizeit lieber ein Buch lesen. Dennoch kann das Wissen der Golfprofis unheimlich hilfreich sein, unsere beruflichen Ziele clever zu verfolgen und mit Bravour zu erreichen. Von erfolgreichen Golfern lernen wir, wie ein Gewinner zu denken. Sie bringen uns nahe, wie wir unsere Stärken stärken und machen unseren Kopf frei für unseren ganz persönlichen Erfolg.

Mentale Aspekte sind beim Golf zu 80 bis 90 Prozent verantwortlich für Sieg oder Niederlage. Sie verfügen über körperliche Fitness, Körpergefühl, gute Schwungtechnik, beste Ausrüstung, Muskeltraining – und trotzdem will und will Ihr Handicap sich nicht verbessern? Dann sind Sie mental nicht ausreichend gerüstet. Das ist im Job nicht anders: Wollen Sie Erfolg haben, trauen Sie sich das überhaupt zu? Sind Sie mental stark genug, um so richtig abzuräumen?

Mit mentaler Stärke und klaren Zielen zu Höchstleistungen
Mentale Stärke, so der bekannte Sportpsychologe James E. Loehr, „ist die Fähigkeit, sich ungeachtet der Wettkampfbedingungen an seiner oberen Leistungsgrenzen zu bewegen.“ Das gilt nicht nur im Sport: Die Ärmel erst dann hochzukrempeln, wenn es in der Abteilung um die Wurst geht, greift als Erfolgsstrategie im Job also leider zu kurz. Beginnen Sie bei Ihren Zielen. Haben Sie welche? Und wenn ja, wie präzise und überprüfbar sind diese formuliert? Eine berechtigte Frage: Wir wünschen uns viel und stellen uns manches vor, aber gehen wir auch gezielt darauf zu? Vielleicht möchten Sie sich in Ihrem Unternehmen als erfolgreicher Projektleiter einen Namen machen und in zwei Jahren den Posten des Abteilungsleiters übernehmen. Formulieren Sie Ihr konkretes (!) Ziel positiv und in der Gegenwart.

Sicher ist aber auch, dass Ihnen Ihr Unterbewusstsein einen Strich durch die Rechnung macht, wenn Sie zulassen, dass Ihre Gedankenpolizei mit Blaulicht die positiven Ansätze überrollt: „Was, wenn ich nicht gut genug dafür bin? Kann ich ein Team gut leiten? Und als Abteilungsleiter muss ich dann für alles gerade stehen… vielleicht bleibe ich lieber auf meiner momentanen Stelle…“. Kaum eine Macht ist größer als die unserer Gedanken und verschafft sich so Zugang zu unserer Psyche. Sportpsychologie und Mentaltraining setzen an diesem Punkt an: Wer lernt, mit dem inneren Kritiker besser umzugehen, entkommt der Abwärtsspirale, die uns am Erfolg hindert. Sie und Ihr Unterbewusstsein können ein inneres Dreamteam sein: Fokussieren Sie Ihre Gedanken auf das, was Sie gerade tun – und zwar JETZT.

Mit Visualisierungen das Gehirn zum Erfolg trainieren
Glauben Sie, Tiger Woods hätte 14 Major-Titel geholt, wenn er an sich gezweifelt hätte? Werden Sie sich Ihres ständigen inneren Monologs bewusst. Geben Sie Ihrem Gehirn klare positive Hin-zu-Anweisungen (statt Weg-von-Anweisungen) und speichern Sie Ihr Ziel als Bild in Ihrem Kopf ab: Zum Beispiel, wie Sie als frischgebackener Abteilungsleiter ein Meeting abhalten und sich alle Zuhörer interessiert Ihnen zuwenden, Ihre Ansprache mit Beifall honorieren.

Mit solchen Visualisierungen trainieren Sie Ihr Gehirn auf Erfolg. Vorausgesetzt, Sie sind mit positiven Emotionen dabei: Spüren Sie, was Sie auf Ihren inneren Bildern sehen! Atmen Sie das After Shave ein, das Sie an Ihrem Erfolgstag tragen; spüren Sie das wohlige Kribbeln im Bauch, das die aufregende Veränderung ankündigt. Golf-Profis gehen im Geiste vor dem Abschlag den ganzen Schlag durch und sehen vor ihrem geistigen Auge, wo sie beabsichtigen, dass der Ball landet (Zielvisualisierung). Diese Golfer spüren den Rhythmus des Schlagens, fühlen den Schlägerkopf und hören den Klang des Schlägerkopfes am Ball.

Entwickeln Sie Ihre persönlichen Erfolgsrituale
So wie ein erfolgreicher Golfer seine persönliche Pre-Shot-Routine entwickelt, die ihn zu Höchstleistungen motiviert – Tiger Woods trägt zum Beispiel in jeder Finalrunde die Farbe Rot – sollten auch Sie sich ein Ritual vor allen wichtigen beruflichen Situationen zulegen: Tragen Sie Ihren „Erfolgskleidung“, wenn Sie ein Meeting leiten sollen; lesen Sie Ihren Lieblingsautor in der Zeit, in der Sie ein bahnbrechendes Projekt führen. Suchen Sie sich wohlwollende Menschen zu Ihrer Unterstützung. Nutzen Sie die Kraft, die aus Ihren Visualisierungen wächst. Machen Sie es wie Woods und viele andere Spitzensportler: Sie konzentrieren sich nur auf das, was sie selbst beeinflussen können. Dass die mentalen Techniken im Golf inzwischen auch Manager nutzen, zeigt die Äußerung von Christian Reitterer, Marketingchef von Nestlé Österreich, in der „Golfrevue“: „Für mich ist dieser Sport eine Spielwiese des Lebens im Kleinen, ein Spiel zur Selbsterkenntnis. Fast wie ein täglicher Check-up: Wie konzentriert bin ich? Wie bin ich in Form? Und: was ist meine Taktik?“. In diesem Sinne viel Erfolg auf dem Golfplatz wie im Job!

Über die Autorin:
Antje Heimsoeth, Diplom-Ingenieur (FH), selbstständige Trainerin und Coach, ECA, Gesundheitstrainerin, Mentaltrainerin, Business Coach, Dozentin an der Hochschule Ansbach und Top-Speaker mit eigenem Institut Sport- & BusinessNLPAcademy. www.business-mentaltrainer.eu, www.antje-heimsoeth.de

© Antje Heimsoeth