Crash Kommunikation
Rezension von ErfolgX
Was können wir aus Unfällen und Beinah-Katastrophen in der Luftfahrt lernen?
Auf diese Frage kann eigentlich nur einem Piloten kommen, der sich auch mit Management und Geschäftsleben auseinandersetzt. Der Linienpilot und Managementcoach Peter Klaus Brandl behauptet deshalb aus seiner doppelten Perspektive: Wie im Flugzeug so ist auch in Unternehmen für den Crash fast immer ein Cockpit-Fehler verantwortlich. Um das zu verhindern, ist eine rationalere Kommunikation und ein anderer Umgang mit unseren menschlichen Schwächen nötig. Dies vermittelt dieses spannende Buch.
Um Katastrophen durch so genanntes "menschliches Versagen" in der Luftfahrt zu verhindern entstand in den achtziger Jahren eine neue Wissenschaft namens "Crew Ressource Management": Diese Disziplin ging der Frage nach, wieso überhaupt Flugzeuge abstürzen, die keinerlei Fehlfunktionen oder technische Mängel aufwiesen, und welche menschlichen Verhaltensweisen hier eventuell eine tragende Rolle spielen.
Durch Analyse der Situationen in Cockpit und Tower konnten anschließend Empfehlungen für alle stattfindenden Kommunikationsprozesse gewonnen werden. Fliegen ist seitdem zu einer der sichersten Fortbewegungsarten überhaupt geworden. Interessanterweise lassen sich die Fragen und Antworten, die gewonnen wurden, nahezu eins zu eins auf das Geschäftsleben übertragen. Brandl vergleicht Katastrophensituationen im Flugzeug deshalb mit anschaulichen Beispielen aus Industrie, Verlagen und Politik.
In der Vielfalt an angerissenen Themen und Beispielen geben die Marginalien eine gute Hilfe zum Querlesen. Praxisnah wird das Buch durch die Aufforderungen: „Überlegen Sie einen kurzen Moment:“ Es folgen Fragen, um das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren.
Regelmäßig eingestreute Anti-Crash-Formeln fassen die Lektion des gerade beschriebenen Crashs in einer plausiblen Handlungsaufforderung zusammen. Zum Beispiel rät Brandl: „Gerade in schwierigen Situationen ist die Versuchung groß, ein Machtwort zu sprechen. Doch vor allem hier lohnt es sich, die Meinung der Mitarbeiter einzuholen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.“ Dies ist alles nicht neu, aber durch die passenden Beispiel überzeugender als jede Theorie.
Wer dieses Buch liest, wird deshalb im Job wengier häufig verständnislos den Kopf schütteln müssen – und sich hin und wieder auch selbst ertappt fühlen. Damit sind zwar die Probleme, die aus menschlichen Schwächen resultieren, noch nicht gelöst. Aber das „System Cockpit“ besser zu durchschauen, ist ein erster Schritt.
Die Lektüre ist ein unterhaltsamer Einstieg in das Thema Kommunikationskultur und Führungsverhalten. Wer sein Wissen jedoch systematisch vertiefen möchte, wird anderswo mehr erfahren. Nichtsdestotrotz sollte das Buch auf keinem Chef-Schreibtisch fehlen.
Was können wir aus Unfällen und Beinah-Katastrophen in der Luftfahrt lernen?
Auf diese Frage kann eigentlich nur einem Piloten kommen, der sich auch mit Management und Geschäftsleben auseinandersetzt. Der Linienpilot und Managementcoach Peter Klaus Brandl behauptet deshalb aus seiner doppelten Perspektive: Wie im Flugzeug so ist auch in Unternehmen für den Crash fast immer ein Cockpit-Fehler verantwortlich. Um das zu verhindern, ist eine rationalere Kommunikation und ein anderer Umgang mit unseren menschlichen Schwächen nötig. Dies vermittelt dieses spannende Buch.
Um Katastrophen durch so genanntes "menschliches Versagen" in der Luftfahrt zu verhindern entstand in den achtziger Jahren eine neue Wissenschaft namens "Crew Ressource Management": Diese Disziplin ging der Frage nach, wieso überhaupt Flugzeuge abstürzen, die keinerlei Fehlfunktionen oder technische Mängel aufwiesen, und welche menschlichen Verhaltensweisen hier eventuell eine tragende Rolle spielen.
Durch Analyse der Situationen in Cockpit und Tower konnten anschließend Empfehlungen für alle stattfindenden Kommunikationsprozesse gewonnen werden. Fliegen ist seitdem zu einer der sichersten Fortbewegungsarten überhaupt geworden. Interessanterweise lassen sich die Fragen und Antworten, die gewonnen wurden, nahezu eins zu eins auf das Geschäftsleben übertragen. Brandl vergleicht Katastrophensituationen im Flugzeug deshalb mit anschaulichen Beispielen aus Industrie, Verlagen und Politik.
In der Vielfalt an angerissenen Themen und Beispielen geben die Marginalien eine gute Hilfe zum Querlesen. Praxisnah wird das Buch durch die Aufforderungen: „Überlegen Sie einen kurzen Moment:“ Es folgen Fragen, um das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren.
Regelmäßig eingestreute Anti-Crash-Formeln fassen die Lektion des gerade beschriebenen Crashs in einer plausiblen Handlungsaufforderung zusammen. Zum Beispiel rät Brandl: „Gerade in schwierigen Situationen ist die Versuchung groß, ein Machtwort zu sprechen. Doch vor allem hier lohnt es sich, die Meinung der Mitarbeiter einzuholen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.“ Dies ist alles nicht neu, aber durch die passenden Beispiel überzeugender als jede Theorie.
Wer dieses Buch liest, wird deshalb im Job wengier häufig verständnislos den Kopf schütteln müssen – und sich hin und wieder auch selbst ertappt fühlen. Damit sind zwar die Probleme, die aus menschlichen Schwächen resultieren, noch nicht gelöst. Aber das „System Cockpit“ besser zu durchschauen, ist ein erster Schritt.
Die Lektüre ist ein unterhaltsamer Einstieg in das Thema Kommunikationskultur und Führungsverhalten. Wer sein Wissen jedoch systematisch vertiefen möchte, wird anderswo mehr erfahren. Nichtsdestotrotz sollte das Buch auf keinem Chef-Schreibtisch fehlen.