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Kritik an Influencer-Tickets zur EM

Fans protestieren gegen die zunehmende Präsenz von Influencern in den EM-Stadien und fordern eine deutliche Abgrenzung.
08.07.24

- Fans kritisieren die hohe Anzahl von Influencern in den EM-Stadien
- Influencer-Werbepartnerschaften sind laut Medienforscher gängige Praxis
- Fan-Vereinigung verlangt eine klare Trennung zwischen Fans und Influencern

Während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland begeistern Fans aus aller Welt mit ihrer leidenschaftlichen Unterstützung in den Stadien. Neben diesen enthusiastischen Fußballanhängern drängen jedoch auch immer mehr Influencer in die Stadien, dies zu kontroversen Diskussionen führt. Ein prominentes Beispiel ist der YouTuber "ViscaBarca", der plant, jedes Spiel der deutschen Mannschaft zu besuchen. Andere Influencer wie "Trymacs" und "EliasN97" sprechen offen über ihre Kooperationen mit Werbepartnern zur EM und geben an, dass ihre Plätze speziell für Partner oder Sponsoren der UEFA reserviert sind.

Der Medienforscher Christoph Bertling von der Deutschen Sporthochschule Köln erklärt, dass solche Kooperationen zwischen Influencern und Werbepartnern üblich sind und den Veranstaltern Vorteile wie größere Reichweite und Glaubwürdigkeit bieten, ohne die Kosten für eigene Social-Media-Konten tragen zu müssen. Die UEFA hat bestätigt, dass ihre Partner frei mit Influencern zusammenarbeiten dürfen, solange die erstellten Inhalte bestimmten Richtlinien entsprechen, wie zum Beispiel dem Verbot von Live-Übertragungen aus dem Stadion.

Trotzdem kritisiert die Fan-Vereinigung "Unsere Kurve" die Präsenz der Influencer. Sprecher Thomas Kessen betont, dass es problematisch ist, wenn Fans dadurch weniger Plätze bekommen. Er fordert eine klarere Trennung zwischen normalen Fans und Influencern im Stadion: Normale Tribünenbereiche für echte Fans und spezielle Bereiche für Influencer, die kommerzielle Inhalte erstellen.