Medien berichten zu viel über Fastfood
- Fast-Food-Ketten nutzen "verdecktes Marketing", um positive Berichterstattung zu beeinflussen
- 80 von 86 Nachrichtenartikeln zeigten eine positive Neigung zu den betroffenen Marken
- Bis zu 45 % der Artikel bewarben neue, ungesunde Lebensmittelprodukte
Eine neue Studie der University of Sydney enthüllt, dass Fast-Food-Ketten wie McDonald's, KFC und Domino's erfolgreich Medien nutzen, um "verdecktes Marketing" für ihre Marken zu betreiben. Die Analyse von Pressemitteilungen dieser Ketten in Australien ergab, dass von 86 Nachrichtenartikeln in 31 australischen Medien, 80 eine positive Neigung zu den betroffenen Marken zeigten. Besonders besorgniserregend ist, dass fast die Hälfte der Artikel neue, ungesunde Lebensmittelprodukte bewarb. Die Forscher äußerten Bedenken hinsichtlich der "impliziten Empfehlungen", da dies die öffentliche Gesundheit beeinträchtigen könnte, berichtet The Guardian.
Die Studie kritisierte auch die Praxis des "Pressemitteilungsjournalismus", bei dem Medien die bevorzugte Erzählung der Organisationen übernehmen, die Pressemitteilungen veröffentlichen. Sie forderten strengere Regulierungen, um diese Form des Marketings zu bekämpfen. Interessanterweise war keiner der Artikel von Australiens nationalen Rundfunkanstalten oder dem Guardian veröffentlicht worden, da diese strikte redaktionelle Richtlinien haben, die die Werbung für kommerzielle Produkte verbieten.
Die Forscher betonten, dass ungesunde Ernährung das Hauptrisiko für Krankheiten und Todesfälle in Australien und anderswo darstellt. Daher ist es entscheidend, die Strategien der Lebensmittelindustrie zu hinterfragen und die Unabhängigkeit der Medien zu schützen. Die Studie forderte Medienunternehmen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Berichterstattung nicht von kommerziellen Interessen beeinflusst wird.