Zahl der Privatinsolvenzen sinkt um 0,9 Prozent
Im ersten Halbjahr 2011 sinkt die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland minimal – um 0,9 Prozent auf 68.818 Fälle. „Aktuell bewegen wir uns bei den Privatinsolvenzen nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres“, skizziert Dr. Norbert Sellin, Geschäftsführer der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel, in der aktuellen Bürgel Studie „Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2011“. Eine Trendwende sei trotz sinkender Arbeitslosenzahlen nicht in Sicht.
Gehörten bis dato Niedriglohnempfänger und junge Menschen von 18 bis 25 Jahren zu den Risikogruppen, geraten seit 2011 zunehmend auch ältere Bundesbürger in finanzielle Bedrängnis. Der Anteil der Altersgruppe ab 60 Jahren unter den Schuldnern stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um 8,9 Prozent. Die Quote der 18-25-Jährigen steigt gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 2,5 Prozent, gegenüber dem Referenzzeitraum 2009 sogar um 51,3 Prozent. Entsprechend diesen Entwicklungen geht Bürgel für das laufende Jahr weiterhin von hohen Fallzahlen auf dem Rekordniveau von 2010 aus und rechnet mit 138.000 bis 140.000 Privatinsolvenzen bundesweit.
Die meisten Schuldner leben in Nordrhein-Westfalen (15.996 Fälle), Niedersachsen (8.725) und Bayern (7.594). Bei den relativen Werten je 100.000 Einwohner gestaltet sich besonders die Schuldnersituation im Norden kritisch. Die meisten Pleitiers pro 100.000 Einwohner leben in Bremen (162 Fälle), Hamburg (119), Niedersachsen (110) und Schleswig-Holstein (108). Während der Bundesdurchschnitt bei 84 Fällen je 100.000 Einwohner rangiert, stehen Bayern mit 61 Privatinsolvenzen, Baden-Württemberg (62) und Thüringen (74) im Ländervergleich am besten da.
In vier Bundesländern steigen die Fallzahlen – in Hamburg sogar zweistellig um 15,5 Prozent. Aber auch in Thüringen (plus 7,4 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 6,6 Prozent) und Berlin (plus 5,5 Prozent) ist die Situation angespannt. Den stärksten Rückgang um minus 8,1 Prozent meldet Sachsen, gefolgt von Baden-Württemberg (minus 7,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 5,1 Prozent).
Privatinsolvenz ist in nahezu allen Altersgruppen vor allem ein männliches Phänomen. 58,2 Prozent aller Privatpleiten im ersten Halbjahr 2011 betreffen Männer. Bei den 36- bis 45-Jährigen beträgt der Männeranteil sogar 61,2 Prozent. Ausnahme: Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren dominieren die Schuldnerinnen mit einer Quote von 55,3 Prozent – vor allem wegen der Risikogruppe der alleinerziehenden Frauen.
Nach wie vor sind die Hauptursachen für Privatinsolvenz Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit, Trennung und Scheidung. Außerdem tragen mangelnde Finanzerfahrungen, unpassendes Konsumverhalten und Einkommensrückgang bzw. geringe Rücklagen dazu bei, dass sich Bürger überschulden. Gerade einkommensschwache Haushalte, die von Niedriglöhnen oder Transferleistungen leben, geraten bei steigenden Kosten finanziell schnell enorm unter Druck.
Gehörten bis dato Niedriglohnempfänger und junge Menschen von 18 bis 25 Jahren zu den Risikogruppen, geraten seit 2011 zunehmend auch ältere Bundesbürger in finanzielle Bedrängnis. Der Anteil der Altersgruppe ab 60 Jahren unter den Schuldnern stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um 8,9 Prozent. Die Quote der 18-25-Jährigen steigt gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 2,5 Prozent, gegenüber dem Referenzzeitraum 2009 sogar um 51,3 Prozent. Entsprechend diesen Entwicklungen geht Bürgel für das laufende Jahr weiterhin von hohen Fallzahlen auf dem Rekordniveau von 2010 aus und rechnet mit 138.000 bis 140.000 Privatinsolvenzen bundesweit.
Die meisten Schuldner leben in Nordrhein-Westfalen (15.996 Fälle), Niedersachsen (8.725) und Bayern (7.594). Bei den relativen Werten je 100.000 Einwohner gestaltet sich besonders die Schuldnersituation im Norden kritisch. Die meisten Pleitiers pro 100.000 Einwohner leben in Bremen (162 Fälle), Hamburg (119), Niedersachsen (110) und Schleswig-Holstein (108). Während der Bundesdurchschnitt bei 84 Fällen je 100.000 Einwohner rangiert, stehen Bayern mit 61 Privatinsolvenzen, Baden-Württemberg (62) und Thüringen (74) im Ländervergleich am besten da.
In vier Bundesländern steigen die Fallzahlen – in Hamburg sogar zweistellig um 15,5 Prozent. Aber auch in Thüringen (plus 7,4 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 6,6 Prozent) und Berlin (plus 5,5 Prozent) ist die Situation angespannt. Den stärksten Rückgang um minus 8,1 Prozent meldet Sachsen, gefolgt von Baden-Württemberg (minus 7,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 5,1 Prozent).
Privatinsolvenz ist in nahezu allen Altersgruppen vor allem ein männliches Phänomen. 58,2 Prozent aller Privatpleiten im ersten Halbjahr 2011 betreffen Männer. Bei den 36- bis 45-Jährigen beträgt der Männeranteil sogar 61,2 Prozent. Ausnahme: Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren dominieren die Schuldnerinnen mit einer Quote von 55,3 Prozent – vor allem wegen der Risikogruppe der alleinerziehenden Frauen.
Nach wie vor sind die Hauptursachen für Privatinsolvenz Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit, Trennung und Scheidung. Außerdem tragen mangelnde Finanzerfahrungen, unpassendes Konsumverhalten und Einkommensrückgang bzw. geringe Rücklagen dazu bei, dass sich Bürger überschulden. Gerade einkommensschwache Haushalte, die von Niedriglöhnen oder Transferleistungen leben, geraten bei steigenden Kosten finanziell schnell enorm unter Druck.